Nicht nur seine Optik ist spektakulär, auch das Konzept: halb Coupé, halb
Großraumlimousine. Halten ihn die einen für den Vorreiter einer neuen
Autogeneration, ist er anderen bloß ein skurriler Ausreißer. Der Renault
Avantime sorgt für Gesprächsstoff.
3 Liter, 6 Zylinder. Das Mittelklasse-Gefährt war auch im
jüngsten Testzyklus vertreten, und zwar in seiner Luxusversion:
6-Zylinder-Ottomotor mit 3 Litern Hubraum und 152 kW (207 PS) zum stolzen Preis
von fast 39.000 Euro (535.000 Schilling).
Luxus mit Lücken. Die luxuriöse Ausstattung kontrastiert mit
nicht immer ganz sinnvollen Detaillösungen und schlampiger Verarbeitung. Die
vollverzinkte, kunststoffbeplankte Karosserie widersteht sowohl Rost als auch
dagegen schlagenden Türen. Auf den vorderen Sitzplätzen hat man wegen des
Abstands zur Frontscheibe ein sehr großzügiges Raumgefühl. Aber hinten!
Gelenkigkeit und Kraft sind erforderlich, um die schweren Vordersitze nach vorne
zu schieben und sich in den Fond hineinzuzwängen. Die Kopffreiheit reicht nur
für 1,80-Meter-Personen. Gemessen an Mittelklasse-Limousinen ist der Kofferraum
groß: 755 Liter bei umgelegter Rücksitzbank (gemessen bis Fensterunterkante).
Doch die Variationsmöglichkeiten sind gering, es fehlen Ablagefächer, die hohe
Ladekante ist beim Be- und Entladen hinderlich.
Per Saldo Durchschnitt. Der 6-Zylinder-Benzinmotor läuft in
jedem Bereich sehr vibrationsarm und kultiviert. Dafür ist er auch im Verbrauch
sehr anspruchsvoll. In der Stadt fast 16 Liter, im Testdurchschnitt 12,1 Liter,
sind selbst in der Mittelklasse recht hoch. Vergleichsweise gering sind da die
Schadstoffanteile. Alles in allem ergibt das ein „Durchschnittlich“ in der
Endabrechnung (53 Prozent vom Maximum).