- Fünf österreichweite Ketten im Vergleich
- Wartezeit bis zu drei Tagen
- Nicht alle kennen ihre Grenzen
Die Werkstättenpreise steigen und steigen. Während die Preise für Neuwagen stagnieren, die Inflationsrate einen historischen Tiefstand erreicht, wird die Mechanikerarbeitsstunde Jahr für Jahr um einige Prozent erhöht. Mittlerweile kostet sie (zumindest im Osten Österreichs) bis zu 1200 Schilling. Immer mehr Autofahrer wollen sich damit nicht abfinden und wenden sich an Schnellservicedienste, die mit günstigen Fixpreisen und Stundensätzen um die 700 Schilling locken.
Schnellwerkstätten funktionieren nach einem klaren Muster. Es werden nur einfache Tätigkeiten durchgeführt, also beispielsweise ein Ölwechsel oder der Austausch von Verschleißteilen wie Auspuff, Bremsscheiben, Stoßdämpfer oder Reifen. Auf diese Weise können Kosten eingespart werden. Voranmeldung ist – zumindest laut Eigendefinition der meisten Reparaturketten – nicht nötig, die Arbeit wird sofort erledigt. Der Kunde kann, so wird verheißungsvoll erklärt, dabei zusehen und nach einer halben Stunde oder wenig mehr die Werkstatt wieder verlassen. Das Ganze zu einem Preis, der deutlich unter denen von Vertragswerkstätten liege. Zumindest seien die Preise transparenter, denn für die typischen Tätigkeiten werden häufig Fixpreise verlangt, nur für Unübliches werden Stundensätze verrechnet.
Mittlerweile haben sich fünf größere Schnellreparaturketten in Österreich etabliert. Neben den beiden Platzhirschen Fastbox und Forstinger (der die PS-Märkte übernommen hat) bieten Midas,
A.T.U. (Auto-Teile-Unger) und Profi die üblichen Servicedienste an.
Wie seriös sind diese
Schnellwerkstätten, sind sie wirklich so billig und so schnell, wie sie
behaupten? Diesen Fragen wollten wir – zusammen mit dem ARBÖ – auf den Grund
gehen. Dazu wählten wir bewusst eine knifflige Aufgabenstellung. An einem
Dieselfahrzeug setzten wir einen der vier Glühstifte durch Überspannung außer
Gefecht. Das hat zur Folge, dass der Motor im kalten Zustand unrund läuft und
mehr Rauch als üblich entwickelt. Bei keiner der Schnellreparaturketten steht
der Austausch der Glühstifte eines Dieselautos auf dem Programm. Denn dafür
benötigt man eine Motortestanlage, die in vielen Schnellwerkstätten nicht
vorhanden ist; man kann sich allerdings auch mit einem Amperemeter
behelfen.