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Flüge online buchen - Schritt für Schritt zum besten Ticket

Die Flugticketbuchung im Internet wird immer populärer. Wir haben uns angeschaut, wie Sie online den günstigsten Flug finden und was dabei zu beachten ist.

Madrid, London, Prag, New York, Rio de Janeiro, Singapur – interessante Destinationen zu finden ist kein Problem, aber die Reisekosten sollten nicht gerade den größten Teil des Reisebudgets auffressen. Weil Urlaubstage zudem rar und kostbar sind, sollten Hin- und Rückreise nicht allzu viel Zeit verschlingen.

Die Zahl der per Internet angebotenen Tickets ist groß. Doch bis man dann endlich weiß, welche Airlines den Zielort zum gewünschten Termin anfliegen und wie viel die Tickets kosten, dauert es. Bei jeder Flug­linie müssen Start- und Zielflughafen, Reisetermin, Anzahl der Tickets oder etwa, ob man mit Gepäck oder ohne reist, aufs Neue ein­gegeben werden.

Buchung beim Anbieter

Starten Sie hingegen Ihre Suche gleich über eine Flugsuchmaschine, filtert diese ent­sprechend Ihren Vorgaben die günstigsten verfügbaren Flüge aus dem Angebot von Reisebüros, Onlineportalen und Fluggesellschaften heraus. Flugsuchmaschinen dienen allerdings ausschließlich zum Suchen. Nähere Informationen zu den einzelnen Angeboten sind dann direkt auf der Website des jeweiligen Anbieters erhältlich. Dort erfolgt auch die Buchung.

Doch Vorsicht: Suchmaschine ist nicht gleich Suchmaschine. Denn nicht alle erfassen sämtliche Fluglinien, die eine bestimmte Strecke in ihrem Netz anbieten; manche Air­lines kommen nie vor. Es ist daher sehr zu empfehlen, mehrere Suchmaschinen zu nutzen. Wenigstens zwei oder drei aus dem breiten Angebot – es kommen ständig neue hinzu – sollten es schon sein. Bekannte Websites sind etwa checkfelix.com, de.momondo.com, discountflieger.dehttps://flug.idealo.at, swoodoo.com/at (bzw. flug ­supermarkt.com).

Flugpreis und Gebühren

Und noch etwas gilt es zu beachten: In den Listen der Flugsuchmaschinen ist oft nur der reine Flugpreis angeführt. Ob weitere Gebühren hinzukommen, sehen Sie auf den Seiten der Fluggesellschaften. Airlines sind seit Ende 2008 EU-weit gesetzlich dazu verpflichtet, den Gesamtpreis für den Flug einschließlich sämtlicher Steuern und Gebühren am Beginn jedes Buchungsvorganges anzuzeigen.

Zudem darf die Buchung von zusätzlichen Leis­tungen nicht voreingestellt sein. Wer eine solche abschließen will, muss sie aktiv anwählen. Für das genaue Lesen der Anbieterseiten sollten Sie sich daher ausreichend Zeit nehmen. Nicht zuletzt, weil sich dort auch Flüge zu anderen Terminen beziehungsweise Tageszeiten finden, die für Sie ebenfalls interessant sein könnten.

Testszenario: Wien-London-Wien

Wir haben stichprobenartig bei 17 verschiedenen Suchmaschinen Flug­abfragen für die Strecke Wien–London–Wien (Direktflug) getätigt. Nach unserem Szenario wollte ein Erwachsener an einem Donnerstag (6.1.2011) von Wien nach London, am darauffolgenden Sonntag (9.1.2011) von London zurück nach Wien fliegen. Die Flugabfragen erfolgten an vier Terminen (12.11., 30.11. und 30.12.2010 sowie am 5.1.2011).

Ergebnis: In vielen Trefferlisten war ein und dieselbe Fluglinie als Bestbieter angeführt, doch es gab bei jedem Abfrage­termin auch abweichende Resultate.


Große Preisunterschiede

Große Preisunterschiede

Je nach Anbieter und Abfragetermin können die Preisdifferenzen zwischen den jeweils günstigsten Flügen groß sein. Das Bestpreisangebot (76 Euro) fanden wir beim zweiten Abfragetermin. Der günstigste Flug zum vierten Abfragetermin (5.1.2011) war je nach Suchmaschine doppelt bis vier Mal so teuer.

Doch die Entscheidung für einen bestimmten Flug ist nicht immer eine reine Preisfrage: Die günstigsten von den Such­maschinen angezeigten Flüge fanden überwiegend zu Tagesrandzeiten statt. Das bedeutet mitunter frühes Aufstehen und kann auch den Aufenthalt empfindlich verkürzen, beispielsweise bei einem Hinflug am Donnerstagabend und einem Rückflug am ­Sonntagmorgen. Obendrein werden je nach Fluglinie unterschiedliche Flughäfen in London angeflogen, was wiederum unterschiedliche Transferzeiten (und -kosten) nach sich zieht.

Direktflüge nicht immer am günstigsten

Kurios ist die Tatsache, dass Direktflüge selbst auf Kurzstrecken nicht immer die billigste Option sind, wie unser nächstes Beispiel zeigt. Wir haben Ende Jänner über eine Flugsuchmaschine (in diesem Fall checkfelix.com) einen Flug Wien–Prag–Wien für Ende März (18.3./22.3.) abgefragt. Per Direktflug ist die Strecke Wien–Prag binnen 50 bis 60 Minuten zurückgelegt. Den günstigsten Direktflug (rund 330 Euro) hatte laut checkfelix.com die AUA.

Flüge mit einem Stopp kosteten absurderweise weniger: German Wings (über Köln) und Lufthansa (über Düsseldorf) boten die Flüge um rund 260 Euro an. Der Nachteil liegt auf der Hand: Die Reisedauer summiert sich aufgrund des Umwegs sowie durch die durch Zwischenstopps bedingte Wartezeiten je nach Angebot auf vier bis acht Stunden – da kommt eine Anreise per Zug sowohl den Zeitaufwand als auch den Preis betreffend erheblich günstiger.

Flugvermittler

Flugvermittler

Neben reinen Flugsuchmaschinen gibt es im Internet noch eine Reihe von Seiten, die Flüge suchen und vermitteln. Auf solchen Flug­vermittlungsseiten (z.B. fluege.de, flug24.de oder cheapfares.de) können Sie Flüge nach Ihren Vorgaben suchen lassen und gleich über die Website buchen. Für den geleisteten Service verrechnen die Flugvermittler Gebühren.

Versteckte Kosten

Laut einer Erhebung unserer Partnerorganisation Stiftung Warentest kommt das Buchen auf Flugvermittlungsseiten aber oft teuer und ist obendrein intransparent. Wie gesagt: Gemäß den gesetzlichen Bestimmungen ist der Gesamtpreis für einen Flug am Beginn des Buchungsvorganges anzuzeigen, die Buchung von z.B. einer Reiseversicherung darf nicht voreingestellt sein.

Doch bei einigen Flug­vermittlern erfolgt mit der Flug­buchung automatisch auch der Abschluss ­einer Reiseversicherung. Besonders aufpassen muss, wer über eine Flugvermittlungsseite bei einer Billigfluglinie bucht. Bei Billig­airlines ist für das Aufgabe-Gepäck oft extra zu zahlen. Die Gebühren dafür scheinen aber in der Buchungsmaske der Flugvermittler nicht auf. Das Gepäck muss separat, direkt bei der Airline, dazugebucht werden. Andernfalls ist dafür am Flughafen zu zahlen, was aber doppelt so teuer kommen kann.

Besser bei der Airline buchen

Flugvermittler arbeiten obendrein nicht immer mit den aktuellsten Flug­informationen und sie haften nicht dafür, ob die Angaben zur Airline und zum Preis stimmen, so einige von etlichen weiteren Kritikpunkten der Stiftung ­Warentest. Ihr Fazit: Meistens kommt das ­Buchen direkt bei der Airline am günstigsten.

Nachteile der Billigairlines, Nebengebühren

Billigairlines: Vor- und Nachteile

Ob Traditions- oder Billigairlines – preiswerte Tickets gibt es mittlerweile hier wie dort. Doch Traditionsairlines punkten gegenüber etlichen Billigairlines noch mit einer Reihe von Vorteilen: Sie fliegen stadtnahe Airports an, wodurch die Transferzeiten kürzer, die Transferkosten geringer sind. Zudem bieten sie im Rahmen ihrer Allianzen ein weites Streckennetz an. Werden Flugstrecken mit Umsteigeverbindungen in einem gebucht, erhalten Passagiere ein einziges Ticket (Durchgangsticket). Mit diesem wird das Gepäck automatisch bis zum Zielort transportiert.

Sollten sie einen Anschluss wegen Verspätung des Zubringerflugs verpassen, werden die Passagiere – ohne zusätzlich bezahlen zu müssen – ehestmöglich an ihr Ziel gebracht. Billigairlines verkaufen Tickets für Teilstrecken mitunter nur einzeln. Wer dann einen Anschlussflug versäumt, schaut durch die Finger.

Achtung, Nebengebühren!

Vor allem bei Billigairlines macht die Summe aus sämtlichen Gebühren und Steuern nicht selten mehr aus, als das Ticket alleine kosten würde. Für Leistungen, die es bei Traditionsairlines üblicherweise gratis gibt, ist bei Billig­airlines mitunter extra zu zahlen. Bei Traditionsairlines wird beispielsweise beim Einchecken üblicherweise kostenlos ein fixer Sitzplatz zugewiesen. Bei Billigairlines ist ein fixer Sitzplatz manchmal nur bei der Buchung gegen Aufpreis zu reservieren.

Für das Check-in können ebenfalls eigene Gebühren anfallen, und vor allem Gepäckgebühren können den Ticketpreis empfindlich in die Höhe ­treiben. Informieren Sie sich auch darüber, ab welchem Koffergewicht Übergepäcks­zuschläge fällig werden und wie groß und schwer Handgepäck maximal sein darf. Überschreitungen kommen teuer.

Flugabgabe

Eines ist aber wieder für alle Angebote gleich: Mit Jahresbeginn ist eine Steuer auf Abflüge von inländischen Flughäfen (Flugabgabe) obligatorisch geworden. Sie ist bei Ticket­käufen ab 1.1.2011 und Flügen ab 1.4. 2011 fällig. Für Kurzstreckenflüge beträgt sie 8 Euro, für Mittelstrecken 20 Euro und für Langstrecken 35 Euro. Die Einstufung in Kurz-, Mittel- oder Langstrecke erfolgt nach dem Zielflughafen. Zwischenlandungen, Transit oder ein Flughafenwechsel für einen Weiterflug binnen 24 Stunden bleiben dabei außer Betracht.

Buchungstipps

  • So früh wie möglich: Buchen Sie so früh wie möglich, dann haben Sie die volle Auswahl.
  • Flexible Reisezeit: Je flexibler Sie bei der Reisezeit sind, desto größer sind Ihre Chancen, ein günstiges Ticket zu ergattern.
  • Laufend Angebote prüfen: Sind Sie sehr flexibel bei der Reisezeit (und eventuell auch bei der Destination), können Sie ruhig ein wenig zuwarten und dabei laufend die Angebote überprüfen. Bei einem besonders günstigen Angebot sollten Sie jedoch sofort zuschlagen.
  • Restplatzbörsen: Bei kurzfristiger Buchung haben eventuell Restplatzbörsen das beste Angebot.
  • Flugsuchmaschinen: Lassen Sie Flugsuchmaschinen wie www.checkfelix.com oder www.flug.de die besten Preise für Sie herausfinden und gehen Sie diese Vorschläge einen nach dem anderen durch.
  • Airlines: Nicht alle Airlines sind in den gängigen Suchmaschinen zu finden. Es lohnt sich, zusätzlich auf deren eigenen Websites nach günstigen Angeboten zu fahnden.
  • Nebengebühren: Achten Sie akribisch auf die Nebengebühren. Bei manchen Airlines sind allfällige ­Gebühren übersichtlich zusammengestellt, bei anderen eher versteckt. Am besten ist, Sie machen die ersten Buchungsschritte (aber nicht die abschließende Buchung!), dann sehen Sie, was am Ende herauskommt. Preistreiber sind vor allem Gepäckgebühren. Auch die zahlreichen kleineren Neben­gebühren (Buchungsgebühr, Check-in-Gebühr etc.) summieren sich.
  • Sitzplätze: Wenn Sie einen bestimmten Sitzplatz bevorzugen bzw. als reisendes Paar sicherstellen möchten, dass Sie nebeneinander sitzen, können Sie Ihren Sitzplatz bei manchen Linien nur gegen Gebühr vorreservieren.
  • Transfer: Rechnen Sie beim Preisvergleich auch die Transfergebühren mit ein.
  • Gepäck und Check-In: Buchen Sie Ihr Ticket online, so melden Sie gleich bei der Buchung Ihr einzucheckendes Gepäck an. Checken Sie auch online ein – sonst könnten noch zusätzlich Kosten anfallen.

Zusammenfassung

  • Rechtzeitig suchen. Je früher Sie mit der Suche beginnen, desto größer ist in der Regel die Auswahl. Bei günstigen Angeboten gleich zuschlagen. Knapp vor dem Abflugtermin gibt es meistens nur mehr teure Tickets.
  • Flugsuchmaschinen nutzen. Flug­suchmaschinen filtern bei diversen Air­lines und Reiseanbietern nach Ihren ­Vorgaben die günstigsten verfügbaren Flüge heraus. Gebucht wird direkt bei den An­bietern. Mehrere Flugsuchmaschinen verwenden, Ergebnisse vergleichen, die besten direkt bei den Anbietern durchsehen.
  • Preise vergleichen. Angebote genau ansehen. Etwaige zusätzlich anfallende Gebühren (vor allem für Aufgabe-Gepäck) können den Preis nach oben treiben. Gepäck bei der Buchung gleich mit anmelden, da es am Flughafen meist teurer wird. Darauf achten, welche Flughäfen ange­flogen werden; entlegene Destinationen können sich als Zeiträuber erweisen.

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