Wer sein E-Auto unterwegs laden muss, sieht sich einer undurchsichtigen Preispolitik der Anbieter ausgesetzt.
Höherer Neupreis, niedrigere Energiekosten?
Elektroautos haben doch meist einen deutlich höheren Neupreis als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor. Deshalb werden oft die besonders günstigen Energiekosten während des Betriebes betont. Das ist zwar grundsätzlich nicht falsch, aber doch mit hohen Unsicherheiten behaftet. Es kommt nämlich stark darauf an, wo man sein Fahrzeug lädt. Geschieht dies zu Hause am Netzanschluss mit einer sogenannten Wallbox oder auch über eine normale Steckdose, ist in Österreich mit einem üblichen Haushaltstarif von rund 20 Cent pro Kilowattstunde zu rechnen. Bei einem Verbrauch von 20 kWh pro 100 km kommen Sie also mit 4 Euro 100 km weit. Das ist immerhin um rund ein Drittel billiger als mit einem kleinen Benziner oder einem mittelgroßen Dieselfahrzeug.
Stromverbrauch: Grenzen von Haushaltsanschlüssen
Voraussetzung ist aber, dass Ihr Gesamtstromverbrauch nicht den Rahmen eines Haushaltsanschlusses sprengt. Im Bereich der Wiener Netze beispielsweise beträgt das Limit 9.000 kWh pro Jahr. Sonst kommt es zu empfindlichen Nachzahlungen. Zu bedenken ist dabei, dass ein Durchschnittshaushalt in Österreich (laut Interessensvertretung der E-Wirtschaft) schon ohne Elektroauto im Jahr 4.415 kWh Strom bezieht. Für die meisten Haushalte sollte sich trotzdem ohne besondere Maßnahmen der Betrieb eines Elektroautos im Rahmen ihres Regel-Netzanschlusses ausgehen, zumindest bis zur flächendeckenden Einführung der intelligenten Stromzähler (Smart Meter). Dann wird es ohnehin zu einer völligen Neuordnung der Stromverrechnung kommen.
Intransparenz an der Ladesäule
Die große Unsicherheit beginnt aber beim Laden unterwegs. Während bei fossilen Kraftstoffen die Preise an Tankstellen weit sichtbar ausgeschildert sein müssen, ist man mit einem Elektroauto nicht sicher, ob man bei der nächstbesten Ladesäule überhaupt laden kann und zu welchen Bedingungen. Die Abrechnung erfolgt zum Teil in Zeiteinheiten, und nur manchmal wird die tatsächlich geladene Energiemenge (kWh) zur Verrechnung herangezogen. Schon allein dadurch ergeben sich enorme Preisunterschiede für die gleiche geladene Strommenge.
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