- Trotz positivem Trend gibt es immer noch "gefährliche" Autos
- Kinder sind oft unzureichend geschützt
- Erste Erfolge in der Fußgängersicherheit
Seit zehn Jahren härtere Vorgaben
Den EuroNCAP-Test (European New Car Assessment Programme) gibt es nun seit zehn Jahren. Ausgangsposition waren die europaweit relativ milden gesetzlichen Vorschriften in Sachen Crashsicherheit von Automobilen. So schlossen sich Verbraucherschutzverbände, Autofahrerclubs und Regierungsstellen zahlreicher europäischer Staaten (in Österreich VKI und ÖAMTC ) zusammen, um härtere Vorgaben zu formulieren, die in der Folge dann um einige Disziplinen erweitert und verschärft wurden.
Nicht Gesetz aber hohe Bedeutung
Sie sind zwar nicht Gesetz, gewannen aber in der Öffentlichkeit immer höhere Bedeutung, sodass Autos, die beim EuroNCAP-Test schlecht abschneiden, auch schwer zu verkaufen sind. Ging es in den letzten Jahren hauptsächlich darum, fünf oder zumindest vier Sterne bei der Crashsicherheit für Fahrer und Beifahrer zu erreichen, stehen heute zunehmend Kindersicherheit und Fußgängerschutz im Vordergrund, zumal eine überwiegende Mehrheit der neu konstruierten Automodelle den fünften Stern beim Crashtest unschwer erreicht.
Ausreißer Chevrolet Aveo: nur ein Punkt
Trotzdem: Einzelne Ausreißer gibt es nach wie vor. Vor allem bei Kleinwagen und einzelnen koreanischen Produkten ist der vierte oder fünfte Stern noch keine Selbstverständlichkeit. So schnitt im jüngsten Test der in Korea gefertigte Chevrolet Aveo, der allerdings nicht in Österreich erhältlich ist, bei der Bewertung der Insassensicherheit beängstigend schlecht ab.
Hersteller will Test wiederholen lassen
Nach Punkten hätte er gerade zwei Sterne erreicht, doch wegen des in den Fahrgastraum eindringenden Lenkrades drohte sogar dem Kopf Gefahr, und der Brustkorb kam direkt mit dem Lenkrad in Kontakt. So musste selbst der magere zweite Stern noch gestrichen werden. Der Hersteller möchte den Test wiederholen lassen.
Auch der zweite koreanische Vertreter in der jüngsten Testserie schnitt sehr schwach ab. Die besten Crash-Resultate lieferten der Kleinwagen Peugeot 207 und der Mittelklassewagen Alfa Romeo 159 (35 bzw. 34 Punkte – siehe Tabelle Crashtest 4/2006 ).
Insassensicherheit verbesserungswürdig
Generell ist das Verbesserungspotenzial bei der Insassensicherheit noch immer hoch, vor allem in den Bereichen Brust und Oberschenkel. Abhilfe könnten weniger steife Strukturen hinter dem Armaturenbrett schaffen.
Einige Hersteller bieten nun bereits Knie-Airbags an. Auch eine subtilere Abstimmung des Rückhaltesystems (Airbag/Gurt) kann die Situation für die Insassen weiter verbessern. So besitzt ein typisches Fünfsternauto zweistufige Frontairbags und die vorderen Gurte sind mit Gurtstraffern und Gurtkraftbegrenzern versehen.