- Völlig neue Bewertung der Crashtests mit einer Gesamtnote
- Weniger Fünfstern-Autos durch stufenweise Verschärfung der Kriterien
- Vierte Bewertungsebene für Assistenzsysteme
Im Lichte der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise besteht die Gefahr, dass Einsparungsmaßnahmen in der Fahrzeugherstellung auch das Sicherheitsniveau gefährden könnten. EuroNCAP will hier mit der gründlichen Neuordnung der Crashtests massiv gegensteuern. Abgesehen von der menschlichen Tragödie rufen Verkehrsunfälle auch einen enormen wirtschaftlichen Schaden hervor. Man geht davon aus, dass er etwa zwei Prozent des Bruttonationalprodukts der gesamten EU ausmacht, das sind etwa 200 Milliarden Euro.
Vier Kriterien für die Gesamtnote
Was bisher geschah: Seit 1997 besteht der EuroNCAP-Crashtest (European New Car Assessment Programme) aus drei Kriterien, nämlich Erwachsenensicherheit, Kindersicherheit und Fußgängerschutz. Sie wurden immer gesondert bewertet und mehrmals in Details überarbeitet. Seit Februar gilt nun ein völlig neues Bewertungsschema. Die jüngsten Ergebnisse sind mit früheren also grundsätzlich nicht mehr vergleichbar.
Zu den bekannten Kategorien kommt nun eine weitere hinzu, welche die sicherheitstechnische Ausstattung des Fahrzeugs beschreibt, etwa das Vorhandensein eines elektronischen Stabilitätskontrollsystems (ESP oder ESC) oder eines Geschwindigkeitsbegrenzers (Speedlimiter, SLD), der verhindert, dass eine vorher eingestellte Geschwindigkeit überschritten wird.
Fünf Sterne schwerer erreichbar
Neben den Einzelbewertungen gibt es nun auch eine Gesamtnote. Das soll vor allem bewirken, dass dem von vielen Fahrzeugherstellern krass vernachlässigten Fußgängerschutz mehr Beachtung geschenkt wird. So sind mit einem wirklich blamablen Fußgängerschutz-Resultat auch keine fünf Sterne in der Gesamtnote möglich. Das Gleiche gilt, wenn das ESP nicht serienmäßig vorhanden ist.