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Crashtest 11/2007 - Fiat, Ford, Honda, Hyundai, Peugeot, Renault, Skoda, Smart, VW

Keine Höchstwerte, aber auch keine negativen Ausreißer gab es bei der jüngsten Serie von Crash-Tests. Das gilt auch für Kindersicherheit und Fußgängerschutz – allerdings auf einem insgesamt niedrigeren Niveau.

Insassenschutz ist bei allen gewährleistet

11 Fahrzeuge wurden bei dieser Serie gecrasht, die Hälfte davon hat für den Insassenschutz fünf Sterne bekommen, die andere Hälfte nur vier. Das beste Ergebnis lieferten der neue Ford Mondeo und der Fiat 500. Beide erzielten 35 Punkte. Wobei vor allem das Ergebnis des kleinen Italieners aufhorchen lässt. Hatte doch vor Jahren der Fiat seicento ein extrem negatives Ergebnis eingefahren: 12 Punkte waren auch im Jahr 2000 nicht mehr zeitgemäß. Der Fiat 500 befindet sich jetzt unter den Besten seiner Klasse, geschlagen nur von Peugeot 1007 mit 36 Punkten.

Passable Ergebnisse in der Kindersicherheit

Steigerungsfähig ist der Schutz für Kleinkinder in den von den Werken vorgeschriebenen Kindersitzen. 3 bis 4 von 5 möglichen Sternen wurden von den Crashkandidaten errungen. Am besten schnitten hier wieder Ford Mondeo, sowie Peugeot 308 und der neue kleine Geländewagen (SUV) von VW, der Tiguan, ab.

Mäßiger Schutz für Fußgänger

Auch wenn es diesmal keinen negativen Ausreißer gab: Die Fußgängersicherheit bleibt die Achillesverse der Autohersteller. 3 von 4 möglichen Sternen reichen schon für eine lobende Erwähnung. Nur 2 der 11 Probanden hat dies geschafft: Honda Civic Hybrid und Peugeot 308. Die japanischen Hersteller haben bisher weit mehr Modelle mit drei Sternen aufzuweisen als die europäische Konkurrenz. Allerdings hat ein Modell aus Frankteich, Citroen C6, als bisher einziges Auto vier Sterne erzielt.

Crashtests:  Alle Crashtests der vergangenen Jahre finden Sie in Auto Extra.
Autotests:  Neukauf oder gebraucht? Alle Autotests der letzten Jahre finden Sie in unserem Artikel Autos: Tests, Berichte, Tabellen.

Die Modelle im einzelnen:

Fiat 500 (Kleinwagen)

Die Insassen bleiben gut beschützt, auch größere oder kleinere Personen in unterschiedlichen Sitzpositionen. Größere Gefahren drohen Kindern, der Kopf eines Dummys wurde stark zur Seite geschleudert. Extrem unnachgiebige Motorhaube beim Aufprall eines Fußgängers.

Ford Mondeo (Mittelklasse)

Die Lenksäule bewegt sich beim Frontalaufprall vorwärts und schützt so den Fahrer zusätzlich. Insgesamt sehr gute Crashsicherheit. Gut auch in der Kindersicherheit, aber gegenüber Fußgängern ist nur die Stoßstange einigermaßen optimiert, nicht aber die Motorhaube.

Honda Civic Hybrid (Mittelklasse)

Der Druck im Fahrer-Airbag war zu gering, um zu verhindern, dass der Dummykopf gegen das Lenkrad prallt. Verletzungsgefahr von Knie und Oberschenkel. Hohes Punktescore in der Kindersicherheit. Im Vergleich mit der Konkurrenz relativ hohe Fußgängersicherheit.

Hyundai i30 (Kompaktklasse)

Im Seitencrash kann der Koreaner voll punkten, aber im Frontcrash zeigen sich Mängel: Oberschenkel und Knie der beiden Dummies waren großen Belastungen ausgesetzt, besonders der rechte Oberschenkel des Fahrers.

Kia Cee´d (Kompaktklasse)

Das Kupplungspedal wurde über 10 cm nach hinten getrieben, der Fußraum blieb aber intakt. Maximale Punktezahl für den größeren Kinderdummy (Dreijähriger). Sehr schwach in der Fußgängersicherheit.

Peugeot 308 (Kompaktklasse)

Ein eigener Airbag im unteren Armaturenbereich schützt die Knie des Fahrers. Dank ISOFIX-Verankerungen punktet der Peugeot auch im Bewerb Kindersicherheit. Der dritte Stern in der Fußgängersicherheit wurde nur sehr knapp erreicht (19 Punkte).

Renault Twingo (Kleinwagen)

Die Fahrgastzelle blieb stabil, aber harte Strukturen im Armaturenbrett stellen ein großes Verletzungspotential für Knie und Oberschenkel dar. Kein Rating in der Kindersicherheit, weil die von Renault empfohlenen Sitze nicht montiert werden konnten. Schlechte Fußgängersicherheit.

Skoda Fabia (Kompaktklasse)

Relativ hohe Verletzungsgefahr von Knie und Oberschenkel infolge harter Strukturen im unteren Armaturenbereich. Im Seitencrash Punkteabzug, weil die hintere Tür zu stark eingedrückt wurde. Der Kopf des größeren Kinderdummy wurde nicht ausreichend geschützt.

Smart fortwo (Kleinstwagen)

Die Fahrgastzelle blieb im Frontcrash stabil, Verletzungsgefahr nur für Oberschenkel und Knie. Im Seitencrash berührte der Dummykopf zwar die Gummiverkleidung des Seitenfensters, die Belastung blieb aber gering. Für Fußgänger erweist sich nur die Stoßstange als nachgiebig, aber schlechter Schutz für den Kopf.

Achtung: Der Frontcrash simuliert den Zusammenstoß mit einem gleich schweren Fahrzeug. Das gibt meist ein realistisches Unfallrisiko wider, die Wahrscheinlichkeit aber, dass ein Smart mit einem anderen zusammenstößt ist äußerst gering. Wird ein Smart in einen Frontalzusammenstoß mit einem größeren Fahrzeug verwickelt, wäre die Verletzungsgefahr ungleich höher. Die anderen Crash-Szenarien (Seitencrash und Fußgängersicherheit) sind unabhängig von der Fahrzeugklasse.

VW Caddy Life (Kompakt-Van)

Die Brust des Fahrerdummies wurde gestaucht, Oberschenkel- und Kniebereich waren auch auf der Beifahrerseite starken Belastungen ausgesetzt. Der Kopf des Drei-Jahre-Dummy wurde stark nach vorne geschleudert – über dem Limit von 550 mm. Stoßstange und vordere Motorhaube extrem unnachgiebig.

VW Tiguan (kleiner Geländewagen)

Nirgendwo ein hohes Verletzungspotential für die Insassen. Lenksäule und Zündschloss stellen aber eine gewisse Gefahr für die Knie des Fahrers dar. Relativ stark auch in der Kindersicherheit. Schwacher Schutz für Fußgänger vor allem an der Motorhaubenkante.

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