Arge Schwächen im Front-Crash
Was darüber hinaus auffällt: Fast alle Autotypen erreichen beim Seitencrash
eine hohe Punkteanzahl. Gröbere Unterschiede gibt es aber nach wie vor beim
Frontalcrash. So erreicht etwa der Nissan X-Trail nur neun von 16 möglichen
Punkten im Front-Crash, bringt es aber unter dem Strich dennoch auf vier Sterne.
Hier gibt es rege Diskussionen um eine künftige Änderung des Reglements. Gute
Seitencrash-Ergebnisse sind meist alleine durch Seitenairbags zu erreichen.
Konkretes Beispiel ist der Ford Fiesta. Im ursprünglichen Euro-NCAP-Test schnitt
er nur mit 25 Punkten ab, da die Regel lautet, dass nur jene Modelle mit
Seitenairbags gecrasht werden, bei denen diese auch in der Basisversion
serienmäßig sind. In Östereich ist dies aber der Fall. So wurde der Fiesta von
ADAC und ÖAMTC noch einmal mit Seitenairbags getestet und erreichte 3 Punkte
mehr.
Mit der neuen E-Klasse besitzt Mercedes nach der C-Klasse das zweite
Fünf-Sterne-Modell. Die M-Klasse musste sich dagegen mit vier Sternen begnügen,
was auf die mageren zehn Punkte beim Frontcrash zurückzuführen ist. Erklären
lässt sich dies damit, dass das Offroad-Modell speziell für amerikanische
Crash-Szenarien ausgelegt ist, die ohne Sicherheitsgurte durchgeführt werden.
Eine spezielle Kniepolsterung führt, genauso wie bei Jeep Cherokee im letzten
Test, zu relativ hohen Belastungen im Bereich der Ober- und Unterschenkel beim
Euro-NCAP-Test.
Ganz allgemein kann gesagt werden, dass eine stabile Fahrgastzelle
Grundvoraussetzung für gute Crash-Ergebnisse ist. Dazu kommen aber noch einige
intelligente Details an den Rückhaltesystemen, die nun auch in den unteren
Fahrzeugkategorien immer öfter zur Selbstverständlichkeit werden, wie
beispielsweise bei Renault Mégane oder Ford Fiesta: Zweistufige Frontairbags,
zweistufige Gurtstraffer mit Gurtkraftbegrenzer und Anti-Dive-Sitze, die das
gefährliche Durchrutschen des Beckens unter dem Gurt
verhindern.