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Bahnfahren: Verspätungen - Das Warten auf den Zug ...

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Das Warten gehört zum Bahnfahren wie die Parkplatzsuche zum Autofahren. Wir geben Tipps für den Fall von Verspätungen. Und wussten Sie, dass es auch beim Warten zwei Klassen von Fahrgästen gibt?

Bitte warten!

Grundsätzlich sagt ja der Fahrplan, wann ein Zug kommt, und man hat es vermeintlich in der Hand, die Wartezeit kurz zu halten. Anders liegt der Fall, wenn umgestiegen werden muss oder der Zug Verspätung hat – da kann rechtzeitige Vorausinformation wichtig sein. Und wenn man Pech hat, muss man sich in den Warteraum begeben, um dort kostbare Zeit abzusitzen.

Lounges für 1.-Klasse-Kunden

First-Class-Kunden wird in sechs größeren Bahnhöfen Österreichs das Warten durch ÖBB-Lounges versüßt, mit denen das Zweiklassen-System aus den Fernzügen auf die Warteräume ausgedehnt wurde. In Wien West, Wien Süd, Salzburg, Klagenfurt, Innsbruck und Linz gibt es bereits eine Lounge, Graz wird heuer noch folgen. In den mit Ledersitzmöbeln in dezent-dunkler Holzimitat-Umgebung ausgestatteten Warteräumen gibt es einen Beratungs-/Fahrkartenschalter.

Kostenlos, in Selbstbedienung, können Kaffee, Säfte, ab 18 Uhr auch Bier und Wein, Croissants, gesalzene Erdnüsse und Knabbergebäck konsumiert werden. Kinder geraten wohl ob der Riesenschale Gummibären in Verzückung. Tageszeitungen und Magazine liegen zur Lektüre auf.

Eingeschränkte Zutrittserlaubnis

Seit Jahresbeginn haben die ÖBB die Zutrittserlaubnis zu den Lounges eingeschränkt und stärker reglementiert. ÖBB-Vorteilscard-Club-Mitglieder (Classic, Spezial, Familie, <26, Senioren) dürfen (samt einer Begleitperson) nur noch hinein, wenn sie ein gültiges ÖBB-Ticket besitzen (Verbundtickets sowie Wochen-, Monats- und Jahreskarten gelten nicht als solche). Ebenfalls zutrittsberechtigt ist, wer im Besitz eines gültigen 1.-Klasse-, Schlafwagen- oder Autoreisezug-Tickets ist. Auch Reisende mit Österreichcards (plus Begleitperson) haben Zutritt sowie Besitzer einiger Spezialtickets.

35 Business Lounges in ganz Europa

Europaweit gibt es mittlerweile 35 solche Exklusivwarteräume, außer in Österreich vor allem auch in Deutschland und Frankreich, drei in den Niederlanden sowie in Brüssel Süd und London St. Pancras.

Infos über Bahnhöfe

Die Warteräume für gewöhnliche Fahr­gäste hingegen, so vorhanden, sind betont nüchtern gehalten – gleichgültig ob schon älter oder in Glas und von allen Seiten einsehbar auf neu gestalteten Bahnhöfen. Erfrischungen gibt es keine. Auch hier ist laut ÖBB-Regeln eine gültige Fahrkarte Voraussetzung für die Benutzung. Auf der ÖBB-Homepage sind unter „Personenverkehr AG/Rund ums Reisen/Am Bahnhof“ Informationen zu jedem Bahnhof zu finden.

Man erfährt Schalteröffnungszeiten, ob es einen Fahrscheinautomaten oder Restaurants gibt, Anzahl und Größe von Schließfächern, Auto- und Fahrrad-Parkplätzen, ob es Zeitungen zu kaufen gibt und manchmal sogar Telefonnummern des Taxiunternehmens vor Ort. Ob es allerdings einen Warteraum gibt, wird nicht erwähnt. Grundsätzlich verschwiegen wird, was es nicht gibt: „Öffentliche WC-Anlage“ wird z.B. nur angeführt, wenn es eine gibt. Gibt es keine, muss das aus dem Nichterwähnen geschlossen werden – eine anspruchsvolle Denkübung, zumal man ja auch nicht weiß, was es alles geben könnte.

Infos über Verspätungen

Wartezeiten entstehen insbesondere durch Zugverspätungen. Bei der Fahrplanauskunft auf der ÖBB-Homepage kann bereits daheim am Computer erkannt werden, ob aktuell ankommende Züge Verspätung haben – ist unter „Ankunft/Abfahrt“ und „Abfahrtsplan“ in der Kopfleiste ersichtlich. Auch übers Handy können via SMS Zugverbindungen und Verspätungen in Echtzeit abgefragt werden (wie das geht, ist auf www.oebb.at unter „Fahrplanauskunft/Handy-Fahrplan“ erklärt).

Tipp: Zeichnet sich ab, dass der Zug mit dem man gerade unterwegs ist, Verspätung hat und damit die Gefahr droht, einen Anschlusszug zu versäumen, sollte in jedem Fall rechtzeitig der Zugbegleiter verständigt werden. Er gibt der Verkehrsleitung durch, wie viele Passagiere in seinem Zug einen Anschlusszug erreichen möchten. Die Verkehrsleitstelle entscheidet dann, ob und wie lange dieser warten kann, ohne dass das weitere Fahrplangefüge durcheinandergebracht wird. Und wenn Sie Glück haben, wartet der Anschlusszug auf Sie.

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