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Autotest: Aktuelle Modelle - Peugeot 207, Mazda 2, Honda Jazz - Sparen ohne Verzicht

  • Scharfe Konkurrenz für die Kompaktklasse
  • Einige Kleinwagen sind jetzt auch als Kombi zu haben

Kleineres Fahrzeug, Kosten sparen

In Zeiten ständig steigender Treibstoffpreise muss gespart werden, um das Haushaltsbudget einigermaßen im Gleichgewicht zu halten. Man wird vielleicht versuchen, weniger zu fahren. Das ist oft schwierig. Ganz auf das Auto zu verzichten, ist überhaupt in den wenigsten Fällen machbar. Eine nahe liegende Möglichkeit, um die Kostenexplosion in Schach zu halten, ist das Ausweichen in eine kleinere Fahrzeugkategorie.

VW Golf seit Jahrzehnten an der Spitze

Die beliebtesten Autos in Österreich sind die Kompaktwagen, seit Jahrzehnten mit dem VW Golf an der Spitze. Über die Jahre sind die Autos in dieser Fahrzeugkategorie aber immer größer geworden, sodass sich eine Stufe darunter ein neues Marktsegment entwickeln kann. Die Konkurrenz ist hart: Der Skoda Fabia (siehe " Autotest 9/2007 ") wurde im Vorjahr in zweiter Auflage präsentiert, kurz danach ist der Nachfolger des Peugeot 206 auf den Markt gekommen, der jetzt 207 heißt. Die beiden verkaufen sich prächtig. Sie liegen in einer Größenordnung von 7.000 Stück jährlich, knapp hinter dem Dauerbrenner VW Polo.

Seit Kurzem gibt es beide auch als Kombi. Und ein weiterer schlagkräftiger Mitbewerber ist dazugekommen – auch vom Renault Clio wurde soeben eine Kombiversion präsentiert. Damit gibt es in dieser Fahrzeugklasse bereits voll familientaugliche Autos. Der verlängerte Rücken des Kombi macht auch den Transport etwas sperriger Alltagsgegenstände möglich.

Beliebt: Opel Corsa

Über die meistverkauften Kandidaten dieser Fahrzeugklasse hinaus gibt es noch zahlreiche weitere Auswahlmöglichkeiten. Sehr beliebt ist zum Beispiel der Opel Corsa, der ebenfalls im Vorjahr neu aufgelegt wurde (siehe " Autotest 7/2007 "). Um den Kuchen bewerben sich auch zahlreiche koreanische und japanische Hersteller, etwa Honda mit dem Jazz.

Peugeot 207 SW Trendy 1,4 

Kleinwagen-Kombi, fünftürig
Preis:  14.870 Euro 
Motor: Benzin, 1360 ccm, 54 kW
Maße: 4156x1748x1527 (LxBxH)
Kraftstoffverbrauch:  7,2 l im Testdurchschnitt
CO2-Emission: 167 g/km

 

Testurteil: 58 % (durchschnittlich)  
Verbrauch weniger zufriedenstellend
Abgaswerte sehr gut
Technik durchschnittlich
Komfort gut
  • Positiv: kompakte Kombi-Karosserie, großer, variabler Kofferraum, vorne genug Platz und bequeme Sitze
  • Negativ: stoßige Federung, nur ein Notrad verfügbar, hoher Verbrauch

Kleiner Kombi, trotzdem ausreichend Platz

 

Der Kofferraum fasst 325 Liter, bei vorgeklappter Rücksitzlehne 685 Liter.

Die Heckscheibe läßt sich von der Klappe unabhängig öffnen. 

Schon der Vorgänger des 207, der 206, war auch als Kombi zu haben, er war bei gleich großem Kofferraum aber um 13 Zentimeter kürzer. Der 207 SW gehört mit einer Länge von 4,16 Metern noch immer zu den kleinen Kombis, bietet aber schon ausreichend Platz für eine Familie. Der schwächste Motor im Programm, der Benziner mit 1,4 l Hubraum und 54 kW, reicht bereits für tadelloses Vorwärtskommen.

Nicht besonders sparsam

Er läuft erstaunlich vibrationsarm und hängt sehr gut am Gas, ist allerdings nicht besonders sparsam. Die Gänge des Fünfganggetriebes lassen sich gut wechseln. Das Antischleudersystem ESP mit Antriebsschlupfregelung ist nur gegen einen Aufpreis von 514 Euro erhältlich.

Der 207 SW ist der breiteste seiner Klasse, was sich in einem vergleichsweise großzügigen Raumgefühl auf den Vordersitzen niederschlägt. Die Beinfreiheit hinten ist für Erwachsene eher knapp bemessen. Die Kopfstützen der Rücksitze lassen sich weit nach unten schieben und behindern so kaum die Sicht nach hinten.

Vielzahl akustischer Signale nervt

Eine Besonderheit in dieser Fahrzeugklasse ist die Heckscheibe, die sich extra öffnen lässt. Die Vielzahl an akustischen Signalen nervt eher, zumal ihre Bedeutung nicht so ohne Weiteres zu erkennen ist. Die Vordersitze sind bequem gefedert, das Fahrwerk ist allerdings recht straff ausgelegt. Die passive Sicherheit ist auf sehr hohem Stand. Beim Fußgängerschutz, der bei vielen Autos noch mangelhaft ist, erreichte man sogar drei von vier Sternen.

Mazda 2  1,3i TE Plus

Kleinwagen, fünftürig
Preis:   17.390 Euro 
Motor: Benzin, 1349 ccm, 63 kW
Maße: 3885 x 1695 x 1475 (LxBxH)
Kraftstoffverbrauch:  6,2 l im Testdurchschnitt
CO2-Emission: 140 g/km

 

Testurteil: 61% (gut)   
Verbrauch durchschnittlich 
Abgaswerte sehr gut
Technik gut
Komfort durchschnittlich
  • Positiv: gute Verarbeitung, gute Ausstattung, leichte Bedienung, sehr sichere Straßenlage
  • Negativ: hinten wenig Kniefreiheit, kurze Kopfstützen an den Rücksitzen, keine Automatik und kein Schiebedach erhältlich

 

Weg vom Mini-Van hin zum konventionellen Kleinwagen

Im Gegensatz zum allgemeinen Trend ist der Mazda 2 sogar kleiner (40 mm kürzer) und leichter (100 kg) als sein Vorgänger. Damit verlässt man das Mini-Van-Konzept und geht in Richtung konventioneller Kleinwagen. Das hat positive Auswirkungen auf die Dynamik, und er sieht auch gefälliger aus. Allerdings bietet der Neue hinten weniger Platz, vor allem ist der Kofferraum kleiner. Der 1,3-l-Motor läuft kultiviert und sorgt zusammen mit dem geringeren Gewicht für gute Fahrleistungen. Im Hinblick auf den Verbrauch erfüllt er jedoch nicht ganz die Erwartungen, weil der Motor nach relativ hohen Drehzahlen verlangt.

Hohes Sicherheitsniveau

Das Sicherheitsniveau ist dank zahlreicher Airbags auf heutigem technischen Stand, die Antischleuder-Einrichtung, die hier DSC heißt, ist sogar serienmäßig. Hinten sitzt man ziemlich eng, mit kurzen Kopfstützen und ohne Ablagen. Die besonders breiten C-Säulen schränken die Sicht nach hinten ein. Die Bedienung ist insgesamt recht einfach und die wichtigen Funktionen liegen griffgerecht in Lenkradnähe. Bei weit geöffneten Vordertüren sind die Türgriffe jedoch nur durch weites Hinauslehnen erreichbar. Zum Befestigen der Kindersitze hinten benötigt man beide Hände. Vorne kann kein Kindersitz montiert werden, da sich der Airbag für den Beifahrersitz nicht deaktivieren lässt.

Wie auch beim Peugeot 207 SW ist kein Automatikgetriebe erhältlich. Insgesamt ein flott gestylter Kleinwagen, der aufgrund des guten Qualitätseindrucks hohe Zuverlässigkeit erwarten lässt.

Honda Jazz  1,4 Sport ES

Kleinwagen, fünftürig
Preis:  17.700 Euro 
Motor: Benzin, 1339 ccm, 61 kW
Maße: 3845 x 1675 x 1525 (LxBxH)
Kraftstoffverbrauch:  6,6 l im Testdurchschnitt
CO2-Emission: 153 g/km

 

Testurteil: 62 % (gut)   
Verbrauch durchschnittlich 
Abgaswerte sehr gut
Technik gut
Komfort gut
  • Positiv: gute Verarbeitung, umfangreiche Serienausstattung,vorne bequemer Zustieg und viel Platz, großer Kofferraum mit ausgeklügeltem Konzept
  • Negativ: keine Kopfairbags, hoher Anschaffungspreis

Großzügiges Raumangebot

Mit einem ausgetüftelten, sehr flexiblen Raumkonzept bietet Honda im Jazz wohl den meisten Platz, verglichen mit seinen äußeren Abmessungen. Jedenfalls finden vorne Personen bis 1,85 Meter Größe genügend Platz, und zur Not kann man auch zu fünft unterwegs sein. Die Rücksitze lassen sich zu einer ebenen Fläche umklappen. Wer die Rücksitzflächen hochklappt, bringt auch Fahrräder aufrecht unter. Mit einem Volumen von 370 l ist der Kofferraum sogar größer als der eines VW Golf, der immerhin eine Wagenklasse höher angesiedelt ist.

Der 1,4-l-Motor erweist sich als unauffällig. Bis 140 km/h ist das Innenraumgeräusch befriedigend, bei starkem Beschleunigen wird es jedoch aufdringlich. Die Verarbeitung macht einen überwiegend soliden Eindruck. Der Wagen untersteuert in Kurven leicht, verhält sich insgesamt sicher, zumal in kritischen Situationen das ESP (heißt hier VSA) eingreift und den Wagen auf Spur hält.

Recht stolzer Preis, dafür üppige Ausstattung

Für die Mitnahme von Kindern ist der Jazz nur eingeschränkt geeignet. In Einzelfällen ist die stabile Befestigung von Kindersitzen hinten unmöglich. Außerdem kann der Airbag bei Befestigung eines Kindersitzes auf der Beifahrerseite nicht ausgeschaltet werden. Unangenehm fällt auch der für einen Kleinwagen doch recht stolze Preis auf. Dafür glänzt die getestete Version immerhin mit üppiger Ausstattung. Neben der serienmäßigen Fahrdynamikregelung sind auch eine Klimaautomatik und elektrisch anklappbare Außenspiegel im Serienumfang enthalten.

Die Mitbewerber

Neben dem Peugeot 207 SW und dem Skoda Fabia gibt es nun auch den Renault Clio als Kombi (noch nicht getestet). Der Clio liegt in der Zulassungsstatistik ebenfalls weit vorne. Im Raumangebot unterscheiden sich alle drei Autos unter dem Strich nur geringfügig.

VW Polo

Trotz der unmittelbaren starken Konkurrenz durch den Skoda Fabia liegt der VW Polo im Verkauf nach wie vor an der Spitze. Durch eine neue Frontund Heckpartie hat er auch äußerlich wieder an Attraktivität dazugewonnen (Scheinwerfer im bewährten VW-Look). Unbestritten bleiben der gute Qualitätseindruck, das üppige Raumangebot und der bequeme Zustieg vorne. Komfortable Sitze sorgen gemeinsam mit der guten Federung für hohen Fahrkomfort. Bemerkenswert ist auch der sehr niedrige Verbrauch der meisten Modelle. Praktisch ist das außergewöhnlich dichte Werkstättennetz.

Mini (BMW Group)

Beinahe schon eine eigene Kategorie unter den Kleinwagen bilden Modelle, die vielleicht die raumökonomischen Möglichkeiten nicht ganz ausreizen, dafür aber als besonders chic gelten. Hier sei zuerst einmal auf den tendenziell sehr teuren Mini (BMW Group) hingewiesen, den es seit Kurzem übrigens auch als dreitürigen Kombi (Clubman) gibt.

Fiat 500 (alias Cinquecento)

Ein weiteres Modell im Retro-Design ist der Fiat 500, alias Cinquecento (siehe " Test Fiat 500 3/2008 "). Der Fiat 500 basiert technisch auf dem Fiat Panda und versucht mit pfiffigen Details beim dynamischen Publikum zu punkten, während beim Panda eher nüchterne Argumente wie Platzangebot und Preiswürdigkeit im Vordergrund stehen.

Suzuki Swift

Zu den trendigen Modellen kann auch der Suzuki Swift gezählt werden, der vor allem in seiner sportlichen Variante beim jungen Publikum sehr beliebt ist, weil er preislich günstig liegt. Er weist allerdings einige Schwächen auf wie die holprige Federung, den lauten Motor oder die hohen Unterhaltskosten.

Test: Aktuelle Automodelle 2008 - Mehr zum Thema

Gesamttabellen der seit 2004 getesteten Autos sind unter Auto Extra abrufbar (ebenso wie die Testkriterien und Crashtest-Resultate).

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