- Barzahlung und Leasing im Preisvergleich
- Die vier Spitzenmodelle der Kompaktwagenklasse
- 36 Händler aus Wien, Oberösterreich, Tirol und der Steiermark
Wir haben uns daran gewöhnt, und angeblich sind alle damit zufrieden: Beim Autokauf wird, so scheint’s, gefeilscht wie auf dem Basar. Preisangaben für Autos sind nicht ganz ernst zu nehmen, der tatsächliche Kaufpreis liegt so gut wie immer darunter. Das Feilschen mag zwar dem Spieltrieb vieler Menschen entgegenkommen, doch ein konkreter Preisvergleich wird dadurch erschwert. Will man ein Auto gar leasen, muss man schon Finanzmathematiker sein, um Vergleiche anstellen zu können.
Unterschiede beim Kauf
Der Kauf eines Autos ist also mit großen Unsicherheiten verbunden, eine falsche Entscheidung kann den Konsumenten viel Geld kosten. Wie viel genau, das versuchten wir in einer österreichweiten Markterhebung festzustellen. Welcher Rabatt wird von den Autohändlern gewährt? Wie hoch ist die effektive Zinsbelastung beim Leasing?
Vier Modelle
Wir haben jene vier Kompaktwagenmodelle ausgewählt, die den heimischen Markt dominieren: VW Golf, Opel Astra, Ford Focus und Renault Mégane. Es sollte das billigste Modell mit Turbodiesel-Antrieb und um die 90 PS (66 kW) gewählt werden. Unsere Tester – ein unverdächtiges Pärchen – besuchten insgesamt 36 Händler in Wien, Oberösterreich, Tirol und der Steiermark.
Preis und Ausstattung
Die Listenpreise liegen zwischen 217.800 Schilling für den Renault Mégane Authentique und 260.700 für den Opel Astra 2.0. Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Renault-Modell mit 80 PS deutlich schwächer motorisiert ist als der Astra mit 101 PS. Alle Modelle sind mit Fahrer- und Beifahrer-Airbag sowie Seitenairbags, mit ABS, Servolenkung und Zentralverriegelung ausgestattet. Nur Opel bietet ohne Aufpreis eine Klimaanlage. Die sparsamste Ausstattung hat der Golf: keine elektrischen Fensterheber und kein Dreipunktgurt auf dem mittleren Rücksitz.
Preisnachlässe der Händler
Welche Angebote wurden unserem Testpaar gemacht? Nun, die Preisnachlässe schwankten zwischen drei und mehr als zwölf Prozent. Große Schwankungen gibt es auch innerhalb einer Marke. Mit einer Ausnahme: Bei den VW-Händlern bewegen sich die Angebote in einem relativ schmalen Band zwischen sieben und neun Prozent. In absoluten Zahlen macht der Unterschied bis zu 22.000 Schilling aus (beim Ford Focus), im Falle VW beträgt er lediglich 5000 Schilling.
Ausgerechnet der größte Rabatt, den die Tester aushandeln konnten, wurde später revidiert. Auf offizielle Anfrage des VKI bei Renault in Wien/Laaer-Berg-Straße wurden nicht mehr 12,8 Prozent eingeräumt, sondern mickrige 7 Prozent. Renault rechtfertigte sich damit, man hätte eine Eintauschaktion in den Preisnachlass mit eingerechnet. Der Konsument lernt daraus: Solange man kein schriftliches Angebot in der Hand hält, sind Zusagen eines Verkäufers nicht viel wert.