Frau Robin bestellt immer wieder bei Amazon und bezahlt per Monatsrechnung, mit Gutschein oder per Lastschrift. Plötzlich bearbeitet Amazon ihre Bestellungen nicht mehr.

Amazon: Rechnung bezahlt, Konto gesperrt
Software ist ein Segen, wenn sie das Leben erleichtert, aber wehe sie spinnt. Das gilt auch für Amazon. - Wir konnten helfen.

„Wir haben“, schreibt ihr die Plattform, „den Zugriff auf Ihr Konto vorläufig gesperrt. Alle offenen Bestellungen werden storniert.“ Begründung: „(…), weil in Ihrem Konto noch Zahlungen für Bestellungen ausstehen: 51,67 Euro.“ Aber das stimmt nicht. Die Kundin hat alle Rechnungen bezahlt.
Aufregung, Anrufe, Mails ... erfolglos
Aufregung, Anrufe, Mails ... alles erfolglos. Aber immerhin informiert Amazon sie, dass es sich um ein technisches Problem handelt. Sie kann aber trotzdem nichts bestellen und wird über Wochen vertröstet.
Kein Zugriff auf 680-Euro-Guthaben
Auch die Buchhaltung findet keine Ursache. Frau Robin erhält weiterhin Forderungen zu angeblich offenen Beträgen. Deren Herkunft kann niemand erklären oder die Konsumentin hat sie schon längst beglichen. Doch damit nicht genug: Die Kundin hat auf ihrem Amazon-Konto ein Guthaben von 680 Euro, auf das sie nicht mehr zugreifen kann.

Schließlich leitet Amazons Software die falschen Forderungen an das Wiener Inkassobüro Riverty weiter. Die sollen das Geld eintreiben.
Sie erhält kein Formular
Auch dort erfährt sie, dass keine Beträge offen seien. Mitarbeiterinnen von Amazon bestätigten ihr, dass sie ein Formular erhalten würde, das sie ausfüllen müsse, um ihre Gutschrift zurückzubekommen. Sie erhält kein Formular.
Kolleg:innen intervenieren in Amazon-Zentrale
Wir intervenieren über unsere Kolleg:innen beim Europäischen Verbraucherzentrum Luxemburg. Dort ist die Amazon-Zentrale. Sie stellt daraufhin das Konto der Kundin wieder her. Frau Robin hat nun wieder Zugriff auf Konto und Guthaben.
Betreut hat den Fall ...

... unsere Kollegin Manuela Spasova. Sie arbeitet im Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ).
Ihre Erfahrungen?
Haben auch Sie in vergleichbaren Fällen auch solche Erfahrungen mit Amazon gemacht? Berichten Sie uns (portal.vki.at/Form). Wir veröffentlichen hier bei diesem Artikel Ihren Erfahrungsbericht gekürzt und anonymisiert.

LINKS
verbraucherrecht.at: Strengere Vorgaben für Tech-Riesen: Digital Markets Act „scharf gestellt“
https://verbraucherrecht.at/strengere-vorgaben-fuer-tech-riesen-digital-markets-act-scharf-gestellt/67591
verbraucherrecht.at: Unzulässige Klauseln in den AGB von Amazon Prime
https://verbraucherrecht.at/amazon-prime
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