Facebook, Google & Co verdienen mit den Daten ihrer Nutzer Milliarden. Darüber, wie viel die Daten einer Einzelperson wert sind, lässt man uns aber im Dunkeln.
Irgendwie ist es ja putzig. Wir haben in den vergangenen Jahren das Konzept Privatsphäre ad acta gelegt, unsere personenbezogenen Daten im Austausch gegen ein paar „Likes“ bereitwillig Facebook & Co überreicht und geglaubt, es geht eh alles gut. Unsere Daten sind sicher, bestimmt! Bei diesen Internetdienstleistern arbeiten doch vernünftige Menschen. Junge, integre Weltveränderer, denen man vertrauen kann!
Datenkraken
Allerdings häufen sich immer schwerer zu negierende Hinweise, dass alles anders läuft, als wir gutgläubig gehofft hatten. Insbesondere Facebook steht im medialen Rampenlicht. Es ist sogar durchaus en vogue, die Plattform zu kritisieren: „Was? Meine Daten werden ausgewertet, kategorisiert, verkauft? Eine Frechheit!“
Aber ganz im Ernst: als ob das nicht schon lange klar gewesen wäre. Lange vor dem Cambridge-Analytica-Skandal rund um Millionen gestohlener Facebook-Account-Daten, die dann im US-Wahlkampf manipulativ verwendet wurden. Lange bevor wir wussten, was eine Filterblase ist.
„Gratis“ als Trugbild
Diese jungen, integren Weltveränderer: Ja, am Beginn ihrer Karrieren waren sie es vielleicht sogar. Aber sehr bald mutierten sie zu Geschäftsmännern. Beinharten, wie man so schön sagt. Und die Währung, mit der Facebook-Chef Mark Zuckerberg oder die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin zu Milliardären wurden? Unsere Daten.
Denn gratis sind diese Internet-Anwendungen nur auf den ersten Klick. Laut Duden hat das Wort „gratis“ seinen Ursprung im lateinischen Wort „gratia“ und kann mit „um den bloßen Dank“ oder „um des bloßen Dankes willen“ übersetzt werden. Es sollte jedem an diesem Punkt schnell klar werden, dass solche Unternehmen sich nicht mit unserem bloßen Dank finanzieren lassen.
Keineswegs gratis
Diese Dienste sind keineswegs gratis. Wir tauschen die Möglichkeit ihrer Nutzung gegen unsere Daten, aus denen die Unternehmen Profit schlagen. Und je genauer unsere Daten kategorisiert werden können, desto wertvoller werden diese Informationen zum Beispiel für Werbetreibende.