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Waschmaschinenkauf - Die Richtige aussuchen

Auch die beste Waschmaschine ist ein Flop, wenn ihr Fassungs­ver­mögen nicht zu den anfallenden Wäschebergen passt. Genauso wichtig ist die richtige Schleuderzahl.

Waschmaschinen: außer sprechen bieten sie eine Vielzahl an Assets

Die Waschmaschine als ein Haushaltsgerät, dessen Bedienung einfach, weil selbsterklärend war, ist längst Geschichte. Zunehmend stehen in den Haushalten Modelle, die ­neben einer Unzahl von Programmen auch jede Menge Zusatzfunktionen anbieten, die über eigene Tasten zugeschaltet werden. Noch sprechen die Maschinen nicht, aber auch das wird nicht mehr lange dauern. Bis es so weit ist, kann man bei den neuen Geräten am Display lesen, ob ­gerade ge­waschen, geschwemmt oder ­ge­schleudert wird und wie ­lange der Waschvorgang auf die Minute genau noch dauert. Ist die Maschine fertig, ertönt ein Piepston und beim Öffnen der Trommmel folgt dann eventuell noch ein wichtiger ­Hinweis, z.B. „Schaum wurde erkannt, ­Dosierung reduzieren“.

Die optimale Maschine für Ihren Haushalt

Vieles, was Maschinen heute können, ist durchaus hilfreich. Aber: Passt das Gerät nicht zu den tatsächlichen Anforderungen, ist selbst das beste Modell ein Fehlkauf. Die folgenden Tipps sollen Ihnen helfen, eine für Ihren Haushalt ­optimale Maschine auszu­suchen.

Die Menge macht‘s

Entscheidender Faktor ist – man kann es nicht oft genug wiederholen – wie viel Schmutz­wäsche bei Ihnen anfällt. Wie der aktuelle Test von [Asset Included (Id:318898339152;Type:MagazinArtikel)](Frontlader haben ein Bullauge und brauchen mehr Platz; Toplader sind kleiner und kommen ohne Sichtfenster aus) eindrucksvoll zeigt, lässt sich nur mit einer vollen Trommel Wasser und Strom sparen. Doch obwohl die Anzahl an kleinen Haushalten zunimmt – immer mehr Menschen leben ­allein, Paare bleiben kinderlos –, werden hauptsächlich große Maschinen angeboten, in denen bis zu 8 Kilogramm Wäsche Platz haben. Ein Grund dafür dürfte das Energie­label, also die verpflichtende Energiekennzeichnung der Maschinen, sein: Denn für Geräte mit großen Trommeln ist für die ­Hersteller eine bessere Einstufung bei der Energie­effizienz leichter zu erreichen.

8-Kilo-Trommeln wollen erst mal befüllt sein

Bei wem aber fällt regelmäßig so viel Wäsche an? Zur Veranschaulichung: Für den aktu­ellen Waschmaschinentest befüllten unsere deutschen Kollegen von der Stiftung Warentest die 8-Kilo-Trommeln entsprechend der Norm mit 3 Bettbezügen, 12 Kopfkissen­bezügen und 25 Handtüchern!

Autodosierung bei Miele, Bosch und Siemens

Eco spart Energie

Das Energielabel dürfte auch Ursache für ein zweites Phänomen sein, das sich seit einigen Jahren beobachten lässt: Das Spar­programm, nach dem die Effizienzklasse ­ermittelt wird, wäscht häufig mit einer viel niedrigeren Temperatur als das Normal­programm. Kein Wunder, schließlich geht die meiste ­Energie fürs Aufheizen des Wassers drauf. Statt der angegebenen 60 Grad C erreichen manche Modelle im Ecoprogramm aber nicht einmal 30 Grad C. Damit die ­Wäsche trotzdem sauber wird, läuft dieses Programm zum Ausgleich deutlich länger als der Normal­wasch­gang. Das kann mehr als drei Stunden dauern.

Längere Waschzeiten, niedrigere Temperaturen

Saubere Wäsche ist das eine. Wie sieht es aber mit der Hygiene aus – schaffen es die Maschinen auch bei niedrigen Temperaturen, Keime und Bakterien zu entfernen? Forschungsergebnisse aus Deutschland zeigen, dass die längeren Waschzeiten niedrigere Temperaturen nicht vollständig ausgleichen. Zwar werden die meisten Krankheitserreger abgetötet oder herausgespült, von manchen Pilzen und Bakterienarten überleben aber kleine Mengen. Für gesunde Menschen ist das kein Problem. Ab welcher Konzentration die Keime gefährlich werden, ist aber nicht eindeutig belegt.

60 Grad mit bleichehalten Waschmitteln

Leben in Ihrem Haushalt kranke und immungeschwächte Menschen, sollten die Textilien mit mindestens 60 Grad C im Normal­programm und mit einem bleichehaltigen Waschmittel gewaschen werden. Sicher ist sicher. Bleichmittel sind in sogenannten ­festen Vollwaschmitteln enthalten, also in Pulver, Perlen und Tabs. In Flüssigwaschmitteln und in allen Colorwaschmitteln fehlen sie dagegen, um die Farben der Textilien zu schonen.

Was bringt die Autodosierung?

Wie viel Waschmittel nötig ist, hängt davon ab, wie hart das Wasser ist, wie groß der Wäscheberg und wie schmutzig die ­Wäsche. Kommt zu viel Pulver in die ­Maschine, werden Umwelt und Geldbeutel unnötig strapaziert. Ist es zu wenig, wird nicht nur die ­Wäsche möglicherweise nicht sauber, die Unterdosierung kann auch der Maschine schaden – die Mittel enthalten Enthärter gegen Kalk. Einige Maschinen von Miele, Bosch und Siemens nehmen ihren Nutzern die Dosierung des Waschmittels ab. Selbstdosierende Waschmaschinen sind mit Tanks ausgestattet, in die sich ein handelsübliches Flüssigwaschmittel einfüllen lässt. Miele geht noch einen Schritt weiter: Die Firma bietet für ihre Selbstdosierer-Modelle ein hauseigenes Waschmittel an.

Miele-Waschmittel überzeugt nicht

Im letzten Test Waschmaschinen - Auch günstig wäscht gut wurde mit zwei Modellen untersucht, wie gut die Dosierautomatik funktioniert. Sowohl die Miele WMH 120 WPS als auch die Siemens WM16Y892 passen die Waschmittel­menge der Beladung der Maschine an – praktisch für alle, die sonst überdosieren. Allerdings kos­tete das Miele-Waschmittel wesentlich mehr als ein herkömmliches ­Markenwaschmittel. Auch bei der Fleckentfernung überzeugte das 2-Phasen-Produkt, das aus einem Flüssigwaschmittel und einer separaten Flasche mit Bleichmittel besteht, nicht: Die Miele-Maschine wusch mit dem hauseigenen Mittel deutlich schlechter als mit einem guten Vollwaschmittel-Pulver.

Mehr Umdrehungen nicht immer besser

Bleibt noch die Frage, wie wichtig eine hohe Schleuderdrehzahl ist. Gründlich geschleuderte Wäsche trocknet schneller. Das ist vor allem für diejenigen interessant, bei denen die Wäsche in den Trockner kommt. Je ­besser die Wäsche entfeuchtet ist, desto weniger Energie muss anschließend der Wäschetrockner aufbringen.Für den aktuellen Test wurde geprüft, wie viel Restfeuchte beim Schleudern mit 1.600 und 1.200 Umdrehungen pro Minute in der Wäsche bleibt. Das Ergebnis überrascht: Nur zwei von den sechs untersuchten Front­ladern mit hoher Drehzahl schleudern besser als die Toplader mit 1.200 Touren, eine sogar schlechter.

60 Grad-Durchlauf als Reinigungsprogramm

Kein automatischer Kaufzwang

Sie überlegen, Ihre Waschmaschine auszutauschen? Wenn bei Ihnen noch ein älteres Modell steht, das viel Wasser und damit auch jede Menge Strom braucht, macht eine Neuanschaffung unter Umständen Sinn. ­Besitzen Sie bereits eine neuere Maschine, welche die Wassermenge je nach Wäschemenge ­reguliert und auch über ein Energiesparprogramm verfügt, sollten Sie dabei bleiben. Erst wenn das Gerät den Geist aufgibt und eine Reparatur sich absolut nicht mehr lohnt, muss Ersatz her. Mehr Waschprogramme und Zusatzfunktionen sind in der Regel kein Argument, sich von einem funktionierenden Gerät zu verabschieden.

Vorsicht, Bio-Film!

Wird eine Waschmaschine über einen längeren Zeitraum überhaupt nicht benutzt oder läuft sie hauptsächlich bei niedrigen Tem­peraturen, kann sich im Innenraum des ­Gerätes ein Bio-Film bilden. Damit besteht die Gefahr, dass Mikroorganismen sich weiter ausbreiten. Zur Vorbeugung gegen den Bio-Film sollte in regelmäßigen Abständen Wäsche bei höheren Temperaturen (z.B. bei 60 Grad C) mit einem pulverförmigen Vollwaschmittel gewaschen werden. Läuft Ihre Maschine ausschließlich bei niedrigen Temperaturen, empfiehlt es sich, sie wenigstens ab und zu leer im 60-Grad-C-Programm mit einem Vollwaschmittel laufen zu lassen. So beugen sie am besten einer Verkeimung und unangenehmen Gerüchen vor.

Tür auf

Nach dem Waschen sammelt sich in der ­Maschine Restwasser. Dort fühlen sich Bakterien wohl. Um das zu vermeiden, sollten die Tür und das Waschmittelfach nach der Wäsche offen stehen, damit innen alles trocknet. Die Einspülkammer regelmäßig auf Rückstände von Waschmittel kontrollieren. Außerdem das Bullauge öfter innen feucht abwischen und dabei auch den Faltenbalg zwischen Trommel und Tür reinigen.

 

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