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Waschmaschinen - Auch günstig wäscht gut

, aktualisiert am

Sechs Waschmaschinen der höchsten Energieeffizienzklasse A+++ absolvierten den Test. Die Ergebnisse bei den guten Geräten sind zwar ähnlich, Unterschiede ergeben sich aber unter anderem aus den Nutzungsgewohnheiten. Gute Waschmaschinen dieser Kategorie gibt es auch für ein schmäleres Börsel.

Folgende Waschmaschinen finden Sie in der Testtabelle:

  • AEG Lavamat L79485FL
  • Candy GV 147 TC3
  • Miele WMH 120 WPS
  • Siemens WM14Y54A
  • Siemens WM16Y892

Geprüft wurden Frontlader; zwei Geräte mit 1.600 Umdrehungen pro Minute; die übrigen mit 1.400;

In der Testtabelle finden Sie nachstehende Beurteilungspunkte: Waschergebnis, Programmdauer, Strom- und Wasserverbrauch

Außerdem im vorliegenden Test: die Ergebnisse des AEG-Waschtrockners L99484HWD

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Hier der Testbericht:

Die Entscheidung für eine Waschmaschine mit dem Label A+++ fällt aus Gründen des Strom- und Wassersparens. Dabei bezieht sich das Label nur auf die Energieeffizienz des Eco-Programms. Der tatsächliche Verbrauch hängt von den Nutzergewohnheiten ab. Was das im Detail bedeutet, hat sich die Stiftung Warentest unter anderem angeschaut. Diesmal auf dem Prüfstand: fünf Waschmaschinen für 7 bis 8 Kilogramm ­Wäsche zu Preisen von 449 Euro (Candy) bis 1.429 Euro (Miele), dazu eine Baugleichheit. Vier Geräte lieferten ein ­„gutes“ Ge­samt­ergebnis, an eines vergaben die Tester ein „weniger zufriedenstellend“ (Siemens WM14Y54A). Bei Letzterem führten Probleme im Dauertest zur Abwertung.

Wie im letzten Wäschetrocknertest (Wäschetrockner - Raue Preisunterschiede) angekündigt, informieren wir zusätzlich, wie der AEG Waschtrockner mit Wärmepumpe beim Waschen und im Dauertest abgeschnitten hat

Auf die Beladung kommt es an

Trotz ähnlicher Ergebnisse zeigen sich Unterschiede je nach Nutzung. Sie ergeben sich beispielsweise durch die Beladung der ­Maschine. In einer Studie der Universität Bonn gaben aber nur 7,5 Prozent der Befragten an, die Waschmaschine bis an die Grenze der Überladung mit Wäsche zu füllen. Bei halber Befüllung senken die meisten Maschinen im Test den Energieverbrauch auf 70 bis 80 Prozent des Stroms, den sie für eine volle Ladung benötigen. Anders bei AEG Lavamat und Siemens WM 16Y892: Die beiden halbieren den Verbrauch bei ­halber Wäschemenge.

Wassertemperatur: große Unterschiede

Einige Maschinen kommen im 60-Grad-EcoProgramm nicht annähernd auf diese Wasser­temperatur. Beim teureren der beiden Siemens-Geräte maßen die Tester nur 33,8 °C, den Niedrigrekord stellte mit 26,9 °C AEG auf. Für das Energielabel ist ausschlaggebend, dass die Geräte im Sparprogramm besonders wenig Strom verbrauchen. Da die Maschinen die meiste Energie fürs Aufheizen des Wassers benötigen, senken etliche Hersteller die Temperatur.

Ist mit niedrigerer Temperatur ein gutes Wasch­ergebnis möglich? Die Antwort ist ja. Sogar die AEG, die im 60-Grad-Energiesparprogramm nur auf rund 27 Grad kommt, säubert die Wäsche ordentlich. Flecken von Blut, Hautfett, Kakao, Öl und Rotwein entfernt sie vollständig. Laut Hersteller verbraucht die AEG nur die Hälfte der für das Label A+++ zulässigen Energiemenge. Das liegt unter anderem an Folgendem: Vor dem Waschen mischt die Maschine Wasser und Waschmittel und sprüht diese hochkonzentrierte Lauge in einem feinen Strahl auf die trockene Wäsche. Damit, so die Erklärung, wirkt das Waschmittel direkt. Sie schaffte als Einzige für Waschen, Spülen und Schleudern ein „gut“. Auch bei den anderen Testkandidaten wird die Wäsche im 60-Grad-Labelprogramm sauber. Fehlende Hitze ­gleichen die Geräte durch längere Laufzeiten aus. Die meisten Maschinen benötigen zwischen 3 und 3,5 Stunden. Die Candy braucht 2 Stunden 15 Minuten im 60-Grad-Labelprogramm.

Candy am günstigsten

Schwächen in der Dauerprüfung

In der Dauerprüfung absolvierten drei Maschinen von jedem Modell je 1.840 Wäschen in verschiedenen Programmen. Dieses Prüfszenario entspricht einer etwa 10-jährigen Nutzung mit 3,5 Wäschen pro Woche. Auch die Candy, das günstigste Gerät im Test, überstand den Dauertest tadellos.

Anm. der Redaktion - hier eine nachträgliche Textänderung (29.2.2016): Bei den drei geprüften Siemens-Modellen WM14Y54A sperrte im Dauertest das Bedienfeld. Ob es sich um einen Software- oder einen Bedienungsfehler handelt, wurde im Test, anders als die Prüfvorschriften vorsehen, nicht ermittelt. Deshalb vergeben wir kein Testurteil. Eine Wiederholung der Prüfung würde sieben Monate dauern.

Bei einem der drei Miele-Geräte fiel außerdem nach einem Viertel der Prüfzeit die Heizung aus und schaltete sich kurz danach wieder ein. Dann heizte das Gerät ununterbrochen. Die Waschlauge kochte und aus der Dosierschublade stieg Dampf auf. Die beiden anderen Miele-Modelle durchliefen den Dauertest unbeschadet. Schlechte Noten im Test gibt es erst, wenn mindestens zwei Geräte ausfallen.

Automatisch dosieren: teurer Komfort

Die beiden Testsieger Miele und Siemens ­dosieren ihr Waschmittel selbst. Miele verkauft ein in Kartuschen erhältliches haus­eigenes Produkt, ein 2-Komponenten-Waschmittel, die Maschine ist aber auch mit handelsüblichen Flüssigwaschmitteln befüllbar. Beide Geräte messen ihre Beladung und holen entsprechend mehr oder weniger Waschmittel. Sie passen auch den Strom- und Wasserverbrauch an. Eine 1,5-Liter-Kartusche kommt auf 12,90 Euro. Die Maschine benötigt zwei. Die Kartuschen reichen bei voller Beladung für 20 Wäschen. Eine solche Ladung kommt auf 1,29 Euro, das für eine halbe Ladung benö­tigte Waschmittel kostet rund 70 Cent. Das ist um ein Vielfaches teurer als ein herkömm­liches Markenwaschmittel.

Miele bewirbt das eigene Waschmittel auf seiner Homepage als „Bestes Flüssigwaschmittel-System am Markt“. Das ansonsten bei Flüssigwaschmitteln fehlende Bleichmittel wird aus der zweiten Flasche zugeführt. Im Test erbrachte das Miele-Gerät mit dem ­eigenen Mittel bei der Fleckentfernung im 60-Grad-Programm ein deutlich schlechteres Ergebnis als ein ­gutes Pulvervollwaschmittel.

Wann die Dosierautomatik hilft

Das Ergebnis war außerdem nicht besser als bei der Siemens-Maschine mit einem guten Flüssigwaschmittel. Ein Blick auf den Waschmittelverbrauch ergab, dass die Geräte von Miele und Siemens mehr Waschmittel als vom Hersteller angegeben aus den Kartuschen zogen. Allerdings: Wer das Wasch­mittel selbst in die Maschine füllt und zum Überdosieren neigt, spart mit der Dosier­automatik und hilft auch der Umwelt. Denn es gelangen weniger Waschmittelreste ins Abwasser.

Candy am günstigsten

Mit 449 Euro ist die Candy am preiswertes­ten. Bei den Betriebskosten über einen Zeitraum von 10 Jahren gerechnet kommt sie aber teurer als die Konkurrenz. Bei einer Betrachtung von Anschaffungs- und Betriebskosten in Summe ist die Candy dennoch um 400 Euro günstiger als die ebenfalls um unter 1.000 Euro erhältliche, davor gereihte AEG.

Hygienedurchlauf

Wie ist es nun bei niedrigen Temperaturen um die Hygiene bestellt? Manche Keime, die Pilzerkrankungen und Infekte mit Durchfall verursachen können, überleben bei niedrigen Waschtemperaturen. Gesunden Menschen macht das vermutlich nichts. Menschen, die an Infektionen leiden oder deren Immunsystem geschwächt ist, sollten ihre Wäsche mit einem bleichehaltigen Pulver im 60-Grad-Normalprogramm reinigen. Positiv, dass fast alle Testgeräte bei diesem Durchgang/Programm auf 60 Grad bzw. sogar mehr aufheizen. Eine Ausnahme bildet lediglich die AEG, die aber auch rund 56 Grad erreicht.

Das 60-Grad-Normalprogramm wirkt als Hygienedurchlauf. Wer hauptsächlich mit niedrigen Temperaturen wäscht, sollte die Maschine einmal pro Monat einen Waschgang im Leerlauf mit Vollwaschmittel mit mindestens 60-Grad im Normalprogramm absolvieren lassen. Rückstände und Gerüche verschwinden auf diese Weise.

Waschtrockner mit Wärmepumpe: AEG L99484HWD

Waschtrockner mit Wärmepumpe: Problem im Dauertest

InWäschetrockner - Raue Preisunterschiede hatten wir erste ­Ergebnisse des AEG-Waschtrockners mit Wärmepumpe L99484HWD veröffentlicht. Hier nun die Details: Die Maschine wäscht und trocknet gut. Sie lohnt sich auch für die Umwelt. Im Vergleich zu herkömmlichen Geräten trocknet AEG mit deutlich weniger Energie. Allerdings patzte die Maschine im Dauertest. Sie zeigte eine Fehlermeldung an: Der Schlauch war vom Niveau­schalter gerutscht. Schade, denn für wenige Cent mehr hätte der Hersteller eine Schelle (Befestigung) um den Schlauch montieren können und dieser Fehler wäre nicht aufgetreten. Die Gesamtbewertung fiel „weniger zufriedenstellend“ aus. Die Detailergebnisse finden Sie in der Tabelle.

Test: Waschmaschinen (5 Produkte)

Testtabelle: Waschtrockner (1 Produkt)

Der Sinnersche Kreis

Der Chemiker Herbert Sinner erkannte, dass jene Kriterien, die die Sauberkeit der Wäsche bestimmen, voneinander abhängig sind: Waschmittel, Mechanik in der Waschtrommel, Zeit sowie Temperatur der Waschlauge. Sinkt ein Parameter, muss für die gleiche Wirkung mindestens ein anderer steigen. Dass die Wäsche auch mit Geduld und weniger Strom sauber wird, zeigt sich anhand der Siemens WM16Y892.

Die Siemens WM16Y892 läuft im 60-Grad-Ecoprogramm über eine Stunde länger als im 60-Grad-Normalprogramm und kommt mit knapp halb so viel Strom aus.

Die maßgeblichen Parameter

  • Chemie (Waschmittel)
  • Mechanik
  • Temperatur der Waschlauge
  • Zeit

Der Sinnersche Kreis; Bild: STIWA/Montage D. Seyser

 

So schonen Sie Ihre Waschmaschine

Kalk. Waschmittel enthalten unter anderem Ent­härter, die den Kalk binden und Ablagerungen auf dem Heizstab verhindern. Bei den ­meisten Waschmitteln genügt bis zu einer Wasserhärte von 14 Grad dH (deutsche Härte) die auf der Packung angegebene niedrigste Dosierung. Geben Sie bei härterem Wasser einen Entkalker hinzu, statt mehr Waschmittel zu verwenden. Angaben zur Wasserhärte an Ihrem Wohnort erhalten Sie beim zuständigen Wasserversorger und bei ortsansässigen Installateuren.

Reinigen. Das Gerät laut Bedienungsanleitung säubern und warten. Zusätzlich die Waschmittelschublade nach jedem Waschgang reinigen und zum Trocknen offen lassen. Ebenso die Tür.

Ausrichtung beachten. Das Gerät muss waagrecht stehen, um eine Unwucht zu vermeiden.

Zusammenfassung

Waschen. Das beste Gesamtergebnis für diesen Prüfpunkt bekommt die AEG Lavamat L79485FL. Für Waschen, Spülen und Schleudern gibt es jeweils ein „gut“.

Automatisch dosieren. Testsieger Miele WHM 120 WPS und die zweitplatzierte Siemens WM16Y892 dosieren Waschmittel auch automatisch. Dieser Komfort hat allerdings Schwächen.

Stopfen. Besonders sparsam waschen Maschinen, wenn sie bis oben gefüllt sind.

Kleinere Trommel. Single- und Zwei-Personen-Haushalte sind mit Fünf- bis Sechs-Kilo-Trommeln gut beraten. Eine volle Maschine verbraucht je Kilogramm Wäsche weniger Strom und Wasser als eine teilweise befüllte.

Labelprogramme. Nutzen Sie diese. Normal verschmutzte Wäsche wird damit sauber. Sie sparen Strom. Dafür benötigen Sie mehr Zeit (2:15 bis 3:30 Stunden) und Geduld.

 

Testkriterien

Auf dem Prüfstand: sechs Waschmaschinen, davon eine Baugleichheit. Zwei Waschmaschinen mit 1.600 Umdrehungen pro Minute; die übrigen mit 1.400. Die Stiftung Warentest hat den Test durchgeführt.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich deutliche Produktmängel verstärkt auf das Testurteil auswirken. Ist das der Fall, wird dies in der Tabelle mit einer Fußnote gekennzeichnet. Lautete das Urteil für Waschen „durchschnittlich“, konnte das Testurteil maximal eine halbe Note besser sein. Hieß es in der Dauerprüfung „weniger zufriedenstellend“, konnte das Testurteil nicht besser sein. Lautete die Note für Geräusch im Hauptwaschgang „weniger zufriedenstellend“, konnten Umwelteigenschaften nur eine Note besser sein.

Waschen/Spülen/Schleudern: 40 %

Angelehnt an die Norm IEC 60456 wurden die Geräte mit normierter Wäsche und künstlichen Anschmutzungen (Hautfett, Ruß/Öl, Blut, Kakao, Rotwein) beladen. Die Tester prüften folgende Programme mit unterschiedlichen Beladungen: 40 Grad Celsius Bunt mit voller Beladung, mit halber Beladung, mit 2 Kilogramm sowie mit halber Beladung im zeitverkürzten Programm, 40 Grad Pflegeleicht, 60 Grad Bunt im Label- sowie im Normalprogramm mit halber Beladung. Die Tester bewerteten die Reinigungsleistung beim Waschen, Spül- und Schleuderwirkung (Restfeuchtegehalt), die Dauer sowie die maximale Temperatur im 60-Grad-Normal- und im Labelsparprogramm (halbe Beladung).

Dauerprüfung: 20 %

Je Modell mussten 3 Maschinen je 1.840 Wäschen absolvieren – in verschiedenen Programmen mit praxisgerechter Beladung und handelsüblichem Vollwaschmittel. Das entspricht rund zehn Jahren Nutzung mit 3,5 Wäschen je Woche. Die Tester bewerteten Art und Zeitpunkt von aufgetretenen Fehlern.

Handhabung: 15 %

Drei Fachleute und zwei Nutzer begutachteten Gebrauchsanleitung, Bedienelemente, Waschmittelzugabe, automatische Dosierung, Be- und Entladen, Reinigen und Warten. Die Prüfung der Lockerheit der Wäsche beim Entnehmen erfolgte nach dem 40-Grad-Buntprogramm. Vergleich: Restlaufzeitanzeige mit tatsächlich verbleibender Zeit.

Umwelteigenschaften: 15 %

Wir erfassten Wasser- und Energieverbrauch in den Prüfprogrammen sowie die Leistungsaufnahme im Stand-by (mit Zeitvorwahl und nach Programmende) und im Aus-Zustand. Zusätzlich wurden die Geräusche im Hauptwaschgang und beim Schleudern gemäß IEC 704-2-4 gemessen.

Schutz vor Wasserschäden: 10 %

Ein Experte prüfte Wasserstoppsysteme und Auslaufschutz.
 

Anbieter

AEG: Electrolux Hausgeräte GmbH
Herzigg. 9, A-1230 Wien
01 866 40-0
AEG Electrolux

Candy Hoover Austria GesmbH
Dominikanerbastei 4, A-1010 Wien
01 897 33 00-0
Candy Hoover Austria

Miele GmbH
Mielestraße 1, A-5071 Wals
050 800 800
Miele

Siemens/Bosch: BSH Hausgeräte GmbH
Quellenstraße 2a, A-1100 Wien
0810 700 400
SiemensBosch

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