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Fahrradbeleuchtung - Im Brennpunkt

7 von 12 Produkten konnten uns überzeugen. Schwächen zeigten manche hinsichtlich einer stabilen Befestigung am Fahrrad, was die Blendgefahr erhöht. 

Folgende LED-Fahrradbeleuchtungen haben wir getestet:

  • Axa - Greenline Set 50 Lux
  • BBB - SwatCombo BLS-106K
  • Busch und Müller - IXON IQ + IXBACK
  • Büchel - Vail + Micro LED
  • Cateye - G VOLT50/RAPID Micro G
  • Knog - Blinder Mob StVZO Twinpack front + rear
  • LEZYNE - Lite StvZO Po 50+ Strip StvZO
  • Sigma - Sportster Black-K Set
  • Supernova - Airstream 2 (Tour)/Airstream Tail Light 2
  • Spanninga - Trigon 25 Set
  • Trelock - LS 760 I-Go Vision Set
  • VDO - ECO Light M30 Set

In der Testtabelle finden Sie Testurteil, Preis und Angaben zu: Montage, Anzeige und Bedienung des Lichts, Beleuchtungsstärke, Ladedauer, Blendung, Spritzwasserschutz u.a.m.  - Und hier unser Testbericht:


Wer bei Dunkelheit mit dem Fahrrad unterwegs ist, braucht eine adäquate Beleuchtung. Alles andere ist gefährlich und fahrlässig. Manche Hersteller von LED-Fahrradbeleuchtungs-Sets meinen es aber hinsichtlich der Leuchtkraft ihrer Produkte fast schon zu gut. Als Entgegenkommender wähnt man sich bisweilen auf Kollisionskurs mit einer mittleren Supernova. Das ist ebenfalls grob fahrlässig. Die Blendgefahr ist ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko.

Fahrradlichter: Befestigungssysteme mangelhaft

Hauptproblem sind falsch eingestellte Scheinwerfer. Während die Hersteller zuletzt kräftig an der Lichtstärke-Schraube drehten, haben manche von ihnen auf clevere Befestigungssysteme vergessen, wie unser aktueller Test von 12 mit internen Akkus betriebenen LED-Fahrradbeleuchtungs-Sets (Vorder- und Rücklicht) zeigt. So geschehen beim teuersten Licht im Feld, dem Supernova Airstream 2.

Wanderndes Vorderlicht

Im Praxistest fuhren wir mit E-Mountainbikes u.a. über Kopfsteinpflaster. Das Vorderlicht wanderte dabei je nach Einstellung der Halterung stetig nach oben, um so anderen Verkehrsteilnehmern die angepriesenen 205 Lumen direkt ins Auge zu brennen. Aber es gibt auch positive Beispiele. Testsieger Trelock und die Lichtsets von Sigma sowie von Cateye sind mit einem Schnellspannsystem ausgestattet, das beim Praxistest sicher die Position hielt.

 

Position und Ausleuchtung

Korrekte Position

Was unser Test ebenfalls zeigte: Leider verabsäumen es die Hersteller teilweise schon in der Bedienungsanleitung, Instruktionen für das sachgerechte Einstellen der Halterung zu geben. Testsieger Trelock sticht auch hier positiv hervor: Eine integrierte Level-Funktion mit einem kleinen Display an der Oberseite des Gehäuses zeigt die optimale Einstellung der Beleuchtungseinrichtung mittels elektronischer Wasserwaage an.

Tipp: Die Einstellung der Fahrradbeleuchtung am besten zu zweit vornehmen. Bei Rädern mit Federung muss der Fahrer auf dem Rad sitzen. 40 Meter Leuchtweite sind maximal anzustreben. Wer langsam unterwegs ist, kann getrost auf 10 bis 15 Meter zurückgehen. Für gut ausgeleuchtete Straßen (z.B. im urbanen Bereich) sind übrigens Leuchten mit 40 Lux mehr als ausreichend.

Möglichst breite Ausleuchtung

Aber zurück zum Test. Der fiel, trotz der eingangs formulierten Kritik, prinzipiell sehr erfreulich aus. Sieben Produkte konnten wir mit „gut“ bewerten. Auffallend sind die Preisunterschiede innerhalb der guten Modelle. Es gibt sie nämlich schon ab 40 Euro, wohingegen das teuerste gute Set 248  Euro kostet. Im Test begeisterten uns insbesondere die Frontlampen, die für eine möglichst breite Ausleuchtung im Nahfeld und dadurch auch für ein besonders hohes Sicherheitsgefühl sorgten. Diesbezüglich taten sich die Frontleuchten von Trelock, Busch, Müller, Lezyne und BBB besonders hervor.

Testtabelle: Fahrradbeleuchtung

Testkriterien

Getestet wurden gemeinsam mit dem ADAC 12 akkubetriebene Fahrradleuchten-Sets (Vorder- und Rücklicht). Die Auswahlkriterien:

  • Straßenverkehrsordnungs-konform (StVO)
  • LED-Technik
  • Akkubetrieb – möglichst mit Ladung durch USB
  • möglichst kompakte Lösungen
  • möglichst breite Preisspanne

Handhabung

Ein Experte beurteilte den logischen Aufbau, die Vollständigkeit, die Hinweise zur Montage und weitere Aspekte in der Bedienungsanleitung.

Zwei Probanden beurteilen die Montage, die Sicherheit gegen Fehlmontage und den möglichen Verkabelungsaufwand. Weiters bewerteten sie das  Ein- und Ausschalten, die Beleuchtungsmodi und das Einschätzen der Restlaufzeit.

Technische Prüfung

In Anlehnung an die DIN 33958:2014-12 wurde die Lichtverteilung und die Beleuchtungsstärke in 10 Meter Entfernung gemessen und die Hell- Dunkelgrenzen beurteilt. Lade- und Beleuchtungsdauer wurden ebenfalls ermittelt. In der niedrigsten und höchsten Stufe wurde die Zeit bis zum Ansprechen des Batterieindikators bewertet. Die Zeit bis zum völligen Abschalten des Lichtes wurde gemessen, ebenso bei den mitgelieferten Rücklichtern. Nach dem völligen Entladen des Akkus wurde die Ladedauer über die vorhandene USB-Buchse gemessen.

Praktische Prüfung

Nach Einstellung einer blendfreien Montage wurde die Charakteristik, die Breite und die Helligkeit der Ausleuchtung beurteilt, ebenso die Wahrnehmung des Rücklichts.

Haltbarkeit

Auch nach ausgiebiger Beregnung musste die Funktion der Leuchten gewährleistet sein. Zum Test der  mechanischen Belastbarkeit wurden die Leuchten an einem Fahrrad montiert und auf einem Trommelprüfstand einer Fahrt von ca. 100 Kilometern auf Kopfsteinpflaster ausgesetzt. Ein Falltest wurde dreimal aus 1,1 m Höhe (Lenkerhöhe) durchgeführt.

Abwertung

War die Technische Prüfung weniger zufriedenstellend oder schlechter konnte das Konsument-Testurteil nicht besser sein. Wurde die Beleuchtungsdauer von 5 Stunden nach DIN 33958 nicht erreicht, wurde die Technische Prüfung um eine Note abgewertet. Entsprach die Beleuchtungsstärke nicht den Anforderungen der DIN 33958, wurde die Technische Prüfung um eine halbe Note abgewertet.

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