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Fahrradreifen an Befestigung gekettet
Fahrradversicherungen im Leistungsvergleich: welche Versicherungen für Fahrräder, E-Bikes oder Lastenräder decken welche Schäden? Bild: Kaio-Medau / shutterstock.com

Vergleich Fahrradversicherungen: Was ist zu beachten?

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Beim Fahrradkauf greifen viele immer tiefer in die Tasche. Damit gewinnt auch das Thema Fahrradversicherung an Bedeutung. Wir haben 10 Fahrradversicherungen unter die Lupe genommen und miteinander verglichen. Zudem bietet der Text relevante Antworten auf die Frage, was bei Fahrradversicherungen zu beachten ist.

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Warum braucht man eine Fahrradversicherung?

Rund 17.000 Fahrräder wechselten im Vorjahr in Österreich den Besitzer – und zwar auf illegale Weise, sie wurden als gestohlen gemeldet. Auch wenn ein Blick auf die Statistik zeigt, dass die Zahl der Diebstähle das achte Jahr in Folge rückläufig ist, die Aufklärungsrate ist und bleibt niedrig: neun von zehn Drahtesel tauchen nicht mehr auf. Da Fahrräder in der jüngeren Vergangenheit immer teurer geworden sind – unter anderem Stichwort E-Bike-Boom –, rückt auch das Thema Fahrradversicherung stärker in den Fokus.

Eine Fahrraddiebstahlversicherung ersetzt den Wert des Fahrrades nach einem Diebstahl oder Raub. In umfangreicheren Fahrradversicherungen können unter anderem auch Vandalismus, Teilediebstahl oder Schäden durch unbefugte Benutzung versichert werden. In manchen Produkten ist eine Haftpflichtversicherung inkludiert, die dann leistet, wenn die versicherte Person Schäden an anderen Personen oder Gegenständen verursacht.

In welcher Versicherung ist ein Fahrrad mitversichert?

Bisweilen sind Fahrrad-Diebstähle über die Haushaltsversicherung abgedeckt. Hier gilt es, die Vertragsbedingungen genau zu studieren. Wenn die Versicherungssummen nicht ausreichend sind, kann gegebenenfalls nachgebessert werden (gegen Zusatzprämie). Das ist aber nicht immer bzw. nicht immer in ausreichendem Ausmaß möglich. Außerdem kann das recht kostspielig werden. Hinzu kommt, dass in der Regel das Fahrrad nur gegen „Heim-Diebstahl“ versichert ist, also wenn es aus dem versperrten Kellerabteil oder Fahrradraum entwendet wird. Wird es im Zuge einer Ausfahrt stibitzt, schaut man zumeist durch die Finger. Es gibt vereinzelt Versicherer, die auch diese Erweiterung gegen Zusatzprämie anbieten: nachfragen!

Welche Fragen sollte man abklären, wenn man ein Fahrrad mittels Haushaltsversicherung gegen Diebstahl versichern möchte?

  • Prüfen: Ist mein Fahrrad generell mitversichert?
  • Versicherter Wert: Oft ist nur ein bestimmter (Prozent-)Anteil der Versicherungssumme für Räder vorgesehen – dieser kann bei teuren Fahrrädern deutlich zu niedrig sein. Dessen sollte man sich bewusst sein.
  • Wie muss das Fahrrad abgestellt sein? (versperrter Keller, fix angehängt, etc.)
  • Gibt es zeitliche Einschränkungen? (z. B. Ausschluss in der Nacht zwischen 22 und 6 Uhr Früh)
  • Mehrere Fahrräder pro Haushalt: Gibt es eine Obergrenze?
  • Ist Teilediebstahl mitversichert?
  • Kann ein Diebstahl außer Haus mitversichert werden? Und wenn ja, wie teuer ist das?
  • Auf Reisen sind Fahrräder oft nicht versichert (oder nur dann, wenn sie im versperrten Hotel oder Fahrradkeller des Hotels stehen); auch die Höhe bzw. den Wert der sogenannten „Außenversicherung“ in der Polizze überprüfen oder erfragen.
  • Schutz im/am Auto? Im Flugzeug?
  • Geltungsbereich: Österreich, Europa, weltweit?

Wie versichere ich mein Fahrrad am besten?

Der erste Schritt ist die Prüfung des möglicherweise schon bestehenden Schutzes. Ist das Fahrrad in bestimmten Situationen mitversichert? Zum Beispiel über die Haushaltsversicherung, wenn es aus dem versperrten Kellerabteil gestohlen wird? Dann sollte die Grundsatzfrage folgen: Brauche ich wirklich eine eigene Fahrradversicherung? Was ist der Worst Case? Das Rad ist weg und ich muss mir ein neues kaufen. Wenn mich das finanziell wirklich stark belastet, dann ist ein Abschluss natürlich angebracht.

>> Sie sind sich bereits sicher, dass Sie eine Fahrradversicherung abschließen möchten? Wenn Sie angemeldet sind, geht’s hier zu den Ergebnissen des Fahrradversicherungs-Vergleichs.

Generell gilt auch beim Fahrradfahren, dass in erster Linie die schlimmsten Risiken abgesichert sein sollten. Das ist sicherlich ein Unfall mit Dauerschäden. Oder ein Schaden, den ich bei jemand anderem verursacht habe. Diese Risiken werden über die private Unfallversicherung bzw. die Privathaftpflichtversicherung abgesichert. Letztere ist DAS absolut wichtigste Versicherungsprodukt, das ohnehin jede:r abgeschlossen haben sollte.

Wie sinnvoll ist eine Fahrradversicherung (für ein gebrauchtes Rad)?

Das hängt in erster Linie vom Wert des Fahrrades ab. Und ob ich mir diese Versicherungsleistung tatsächlich leisten möchte. Aufpassen heißt es bei den sogenannten Ersatzleistungen. Die können vor allem bei älteren Rädern und Versicherungen mit Selbstbehalt sehr niedrig sein – und das stellt die Sinnhaftigkeit einer Versicherung infrage.

Was deckt eine Fahrradversicherung ab?

Je nach Variante können Diebstahl, Teilediebstahl, Vandalismus oder Beschädigung und Verschleiß versichert werden. Der wichtigste Schutz ist der Diebstahlschutz, der den Wert des Rades ersetzen soll, wenn es gestohlen wird. Der Versicherungsschutz kann unterschiedlich gestaltet werden. Wichtig ist, jene Risiken abzusichern, die man im Schadensfall selbst nicht tragen kann oder will.

Was wird bei Fahrraddiebstahl erstattet?

Ein ganz wesentliches Kriterium bei der Auswahl des passenden Produktes sollte die Frage der Ersatzleistung sein. In anderen Worten: Was bekomme ich im Schadensfall? Hier gibt es große Unterschiede zwischen den Anbietern. Ist vereinbart, dass der Neuwert erstattet wird, wird der Preis für ein vergleichbares neues Rad ersetzt. Manche Anbieter ersetzen den Zeitwert. Das bedeutet, dass die Entschädigung mit dem Alter des Fahrrades abnimmt. Ein Beispiel: Wird mein 1.000-Euro-Rad nach drei Jahren gestohlen, erhalte ich bei mehreren Anbietern nur den Zeitwert ersetzt. Bei Karl zum Beispiel 700 Euro, bei Zurich 750 Euro oder bei der Grawe 800 Euro.

Beim Thema Ersatzleistung gibt es eine klare KONSUMENT-Empfehlung: Wählen Sie ein Produkt mit Neuwertersatz aus. Denn damit können Sie sich im Fall eines Diebstahles ein gleichwertiges neues Rad besorgen. Der Neuwertersatz gilt bei einem Totalschaden wie zum Beispiel Diebstahl. Bei einem Teilschaden werden die notwendigen Reparaturkosten ersetzt (bis zur maximalen Versicherungssumme).

Für viele ist wichtig, dass auch Teilediebstahl versichert ist (wenn Lenker, Sattel, Reifen gestohlen werden) oder Vandalismus abgedeckt ist, wenn also jemand mutwillig mein Rad zerstört. Auch hierbei unterscheiden sich die Angebote am Markt zum Teil deutlich.

>> Hier geht’s zu den Ergebnissen des Fahrradversicherungs-Vergleichs (Anmeldung erforderlich).

Wie lange dauert es, bis die Fahrradversicherung zahlt?

Sobald klar ist, dass der Versicherer zahlen muss, ist die Leistung fällig. Verzögert der Versicherer die Auszahlung, können Zinsen verlangt werden. Das ist im Versicherungsvertragsgesetz festgeschrieben.

Wann zahlt die Fahrradversicherung – und wann nicht?

Die Fahrradversicherung zahlt bei Eintritt eines versicherten Schadensfalles – und zwar im Ausmaß des vereinbarten Versicherungsschutzes. Wird das Rad gestohlen, erhalte ich bei einer Neuwertversicherung den Geldbetrag, um mir ein gleichwertiges Rad zu kaufen. Werden sogenannte „Obliegenheiten“ verletzt, wenn ich zum Beispiel das Rad nicht wie in den Bedingungen vereinbart gesichert, ein minderwertigeres Schloss verwendet, oder den Diebstahl nicht polizeilich angezeigt habe, kann der Versicherer die Schadensübernahme ablehnen. Wer sich also nicht an gewisse Voraussetzungen bzw. Abläufe hält, kann den Versicherungsschutz verlieren. Die wichtigste Obliegenheit ist die Sicherung des Fahrrades. Also wie und wo es beim Parken abgesichert wird. Zumeist muss es an einem festen Gegenstand montiert sein. Wenn man genauer nachfragt (Tipp!), muss dieser Gegenstand bisweilen gar nicht so fest sein. Dann kann es schon ausreichend sein, wenn der Gegenstand nicht von zwei erwachsenen Personen weggetragen werden kann.

Welches Schloss brauche ich bei einer Fahrradversicherung?

Hier ist die Antwort absurderweise nicht „ein gutes Schloss“, sondern „das richtige Schloss“. Ein Beispiel: Der Testsieger unseres aktuellen Fahrradschloss-Tests kostet rund 40 Euro. Eine sichere Sache zu bescheidenem Preis, möchte man meinen. Mehrere Versicherer kaprizieren sich aber auf einen bestimmten Kaufpreis des Schlosses als Grundvoraussetzung. Aus unserer Sicht kaum argumentierbar, hat sich vielfach eine rund 50-Euro-Schwelle etabliert (bisweilen „nur“ für teurere Räder). Andere Versicherer geben nur generelle Empfehlungen ab oder verlangen ein Schloss „nach Stand der Technik“. Unterm Strich bleibt jedenfalls: Wer sich nicht daran hält, kann die Versicherungsleistung verlieren – lesen Sie die Vertragsbedingungen aufmerksam durch!

Welche Fahrradversicherung ist die beste in Österreich?

Das lässt sich nicht so einfach sagen. Je nach Fahrradtyp und -wert und gewünschtem Leistungsumfang unterscheiden sich die Varianten. Wir raten, vor allem auf eine Neuwertentschädigung und auf die Höhe eines möglichen Selbstbehalts zu achten.

Eine gute Fahrradversicherung ist unserer Meinung nach auch hinsichtlich der Kündigungsmöglichkeiten flexibel. Unsere Erhebung hat gezeigt, dass es auch hier erhebliche Unterschiede gibt. Die Bandbreite: Tägliche Kündigungsmöglichkeit bis hin zu drei Jahren Mindestbindung (danach nur jährliche Kündigung möglich).

Welche Fahrradversicherung für E-Bike?

Die Versicherung für ein E-Bike unterscheidet sich zur „normalen“ Fahrradversicherung durch Leistungen für den (teuren) Akku. Leistungen können auch für den Verschleiß des Akkus vorgesehen sein.

Was kostet eine Fahrradversicherung?

Die Prämie hängt vom Wert des Fahrrades und vom gewählten Schutz ab.

>> Wie unser aktueller Vergleich zeigt, ist die Prämienbandbreite sehr groß (Anmeldung erforderlich).

  • Fahrrad, Kaufpreis 1.000 Euro: zwischen 50 Euro (Versicherungsprodukt mit Selbstbehalt und Zeitwert!) und 102 Euro pro Jahr
    Eine Neuwertversicherung (KONSUMENT-Empfehlung) bekommt man ab rund 60 Euro pro Jahr.
  • E-Bike, Kaufpreis 4.000 Euro: zwischen rund 100 Euro und rund 270 Euro pro Jahr
    Neuwertversicherung ab rund 120 Euro
  • Lastenrad, Kaufpreis 5.000 Euro: zwischen rund 150 und 380 Euro pro Jahr

Bei vier der 10 von uns verglichenen Anbietern sind Selbstbehalte fällig. Es lohnt sich, da genauer hinzuschauen, manchmal relativieren sich günstige Angebote durch Selbstbehalte. Die Höhe des Selbstbehaltes ist entweder eine fixe Summe in Euro oder ein prozentueller Anteil des Schadens.

Was bietet die Fahrradversicherung des ÖAMTC?

Die Fahrradversicherung des ÖAMTC ist für Mitglieder abschließbar und bietet eine Versicherung zum Neuwert für die ersten fünf Jahre im mittleren Preissegment. Auch Argus und der VCÖ bieten Fahrradversicherungen an. In unseren Vergleich haben wir die Angebote von ÖAMTC, Argus und VCÖ aber nicht aufgenommen. Abschließen können nämlich nur Mitglieder, insofern ist ein direkter Vergleich mit den anderen Anbietern nicht sinnvoll. Die Mitgliedsgebühr und der darüber hinausgehende Nutzen der Mitgliedschaft müssen mitberücksichtigt werden. Wir haben uns dennoch kurz die Prämien angeschaut. Wirklich günstig sind die Fahrradversicherungen von ÖAMTC, Argus und VCÖ nicht.

10 Fahrradversicherungen im Vergleich

Wie unsere aktuelle Erhebung zeigt, ist die Palette breit und die Unterschiede zwischen den Angeboten sind durchaus gewaltig. Wir haben 10 Anbieter hinsichtlich Prämienhöhe und versicherter Leistung verglichen.

  • Bikmo
  • Fase24 & GreCo
  • Grazer Wechselseitige
  • Hansemerkur
  • Hepster
  • Karl
  • Uniqa
  • Wertgarantie
  • Wype it away
  • Zurich

Die wichtigsten Kriterien

... die wir in der Vergleichstabelle abgebildet haben, sind:

  • Prämienhöhe pro Jahr anhand von drei verschiedenen Modellen: neues 1.000-Euro-Fahrrad, 4.000-Euro-E-Bike bzw. 5.000-Euro-Lastenrad
  • Selbstbehalt
  • Örtlicher Geltungsbereich (Österreich, Europa, weltweit)
  • Maximale Versicherungssumme (bei manchen Anbietern können auf Anfrage auch Räder über die Höchstversicherungssumme hinaus versichert werden)
  • Ersatzleistung (Neuwert oder Zeitwert)
  • Voraussetzungen für das Fahrradschloss
  • Obliegenheiten (wie muss das Rad abgesichert werden, Anzeige, etc. – Was muss ich tun, damit der Versicherer leistet?)

Mehr Dynamik am Markt

Erfreulich ist, dass sich etwas tut am Fahrradversicherungsmarkt. Viel hat sich in Richtung online verschoben, insbesondere hinsichtlich Vertragsabschluss, Kundenservice und Schadensabwicklung. Es gibt neue, engagierte Anbieter, die, zumindest in der Außendarstellung, einen recht klaren Servicegedanken an den Tag legen. Wie kundschaftorientiert dieser dann im Fall des Falles bei der Schadensabwicklung tatsächlich ausgelebt wird, haben wir in diesem Vergleich nicht untersucht.

Umfassende Versicherungspakete

Verglichen haben wir die Leistungen von Anbietern, die sowohl Fahrräder, E-Bikes und Lastenräder versichern. Fokussiert haben wir uns auf umfassende Versicherungspakete, die neben Diebstahl des gesamten Rades (egal, ob daheim oder auswärts) unter anderem auch Teilediebstahl, Vandalismus oder Reparaturen von Beschädigungen am Rad abdecken.

Angeboten werden die Versicherungen vielfach über den Fahrradhandel. Also Bike kaufen und gleich eine Versicherung dazu abschließen. Die kann tatsächlich gut auf das Fahrrad bzw. die jeweiligen Lebensumstände zugeschnitten sein. Und auch günstig. Muss sie aber nicht.

Mit unserer Tabelle können Sie einerseits die Jahresprämien und andererseits die Leistungen der unterschiedlichen Versicherungsprodukte gut miteinander vergleichen.

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