Was der Fahrradschlösser-Test bietet
Dieser Test bietet werbefreie, unabhängige Testergebnisse. Die wichtigsten Fragen lauten: Welche Fahrradschlösser sind die sichersten? Welche Fahrradschlösser sind die besten? Welche Fahrradschlösser empfiehlt die Polizei?
So werden Fahrradschlösser getestet
Zur Anwendung kommen einheitliche Testkriterien. So werden die Ergebnisse vergleichbar. Getestet wurden Aufbruchsicherheit, Handhabung, Haltbarkeit und Schadstoffe.
Diese Informationen enthält der Test
Testergebnisse von 24 + 2 nachgetesteten Fahrradschlössern. Jeweils zwei von insgesamt vier Herstellern aus den Gruppen Ketten-, Bügel- und Faltschloss. Eines davon mittlerer, eines hoher Sicherheitsklasse. Wir bieten objektive Beschreibungen, Erklärungen und Bewertungen.
Diese Fahrradschlösser haben wir getestet
Kettenschlösser
Abus Granit City Chain XPlus 1060/110
Abus Steel-O-Chain 8807K/110 BK
Axa Clinch+ 85 black
Axa Newton Promoto+ 2 100/9
Kryptonite Keeper 785
Kryptonite New York Fahgettaboudit Chain 1410
Trelock BC 380
Trelock BC 680
Bügelschlösser
Abus Granit XPlus 540/160HB300 + USH540
Abus Ultra 410/170HB230 + SH34
Axa Newton Pro 190
Axa Newton UL-230
Hiplok D1000 nachgetestet
Kryptonite Keeper 12 STD13)
Kryptonite New York Lock M18-WL
Litelok X1 nachgetestet
Trelock U4 Plus
Trelock U6
Faltschlösser
Abus Bordo Granit 6500K/90BK SH
Abus Bordo Lite 6055K/85 BK SH
Axa Fold Lite 100
Axa Fold Ultra 90
Kryptonite Evolution 790 Folding Lock
Kryptonite Keeper 510 Folding Lock
Trelock FS 380 Trigo
Trelock FS 580 Toro X-Press
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Zeit schinden
Langfinger wollen in der Regel schnell und unauffällig zum Rad kommen. Das heißt, je länger sie fürs Öffnen eines Schlosses brauchen, desto mehr verlieren sie ihr Interesse. Ein schwer zu knackendes Schloss ist daher eine Grundvoraussetzung, um das Rad vor Diebstahl zu sichern.
Verschiedene Schutzklassen
Die meisten Hersteller von Fahrradschlössern teilen ihre Produkte in Schutzklassen ein. Und sie folgen damit der Regel: Hoher Schutz ist teuer, niedriger günstig. Allerdings verwenden nicht alle Hersteller die gleiche Maßeinheit. Manche haben 6, andere 10 oder gar 15 Sicherheitsstufen. Ein Vergleich zwischen den Herstellern wird damit schwierig.
Untersuchung mit Stiftung Warentest
Wir haben mit der Stiftung Warentest insgesamt 24 Schlösser untersucht: jeweils zwei von insgesamt vier Herstellern aus den Gruppen Ketten-, Bügel- und Faltschloss. Eines davon mittlerer, eines hoher Sicherheitsklasse. Denn wir wollten wissen, ob die teuren Schlösser höherer Sicherheitsklasse auch besser sind.
Welche Fahrradschlösser sind die besten?
Um diese Frage beantworten zu können, haben wir Produkte der vier großen Anbieter Abus, Axa, Kryptonite, Trelock und nachträglich Hiplok und Litelok getestet. Sie kosten von 26 bis 136 Euro bzw. 280 und 169 Euro und sind alle mit einem Schlüssel zu versperren. Das Hauptaugenmerk haben wir auf die Aufbruchsicherheit gelegt. Sie macht 70 Prozent der Gesamtnote aus. Bei diesem Testpunkt versetzten sich Expert:innen in die Lage von Kriminellen. Sie versuchten mit verschiedensten Werkzeugen, vom Seitenschneider bis hin zum Akku-Winkelschleifer, die Schlösser zu knacken – aber auch durch gewaltfreies, „intelligentes“ Öffnen. Dafür hatten sie jeweils bis zu drei Minuten zur Verfügung. Weitere Prüfpunkte des Tests waren Handhabung, Haltbarkeit und Schadstoffe der Schlösser. Zur Haltbarkeit lässt sich feststellen: Alle sind gut oder sehr gut.
Welche Fahrradschlösser empfiehlt die Polizei?
Die Polizei empfiehlt Fahrradschlösser mit einem zertifizierten Schloss mit massivem Schließsystem aus hochwertigem Material, zum Beispiel aus durchgehärtetem Spezialstahl. Am besten gegen Diebstahl sollen weiters stabile Ketten-, Bügel- oder Faltschlösser schützen. Produkte mit dünnen Ketten oder Bügeln lassen sich dagegen leicht knacken. Und zwar mit einfachen Hilfsmitteln oder Werkzeugen wie einer Kombizange oder einem Seitenschneider. Rahmenschlösser, die nur die Speichen sperren, sind höchstens eine Wegfahrsperre, aber kein Diebstahlschutz. Schloss mit Schlüssel oder Zahlenkombination – was ist sicherer? Schlüssel, sagt die Polizei.
KONSUMENT-Tipps
- Fest: Sichern Sie Ihr Rad an festen Gegenständen, die nicht demontiert oder leicht durchgesägt werden können, wie Fahrradbügeln oder Masten.
- Verschieden: Diebe spezialisieren sich oft auf nur eine Schlossart. Sie verwenden daher am besten zwei Schlösser unterschiedlicher Art: Falls Sie das Rad oft am gleichen Platz abstellen, könnten Sie ein Schloss eventuell dort lassen, um nicht immer beide mitführen zu müssen.
- Hoch: Fixieren Sie Ihr Rad so hoch wie möglich. Das Schloss auf keinen Fall auf dem Boden aufliegen lassen, dann können Diebe den Bolzenschneider nicht am Boden abstützen.
- Sichtbar: Stellen Sie Ihr Rad nach Möglichkeit an einem hellen, gut einsehbaren Ort ab.
- Registrieren: Es gibt verschiedene Anbieter, die Ihr Rad registrieren. Bei Verlust erhöht das die (geringe) Chance etwas, das Rad wiederzubekommen.
- Versichern: Überlegen Sie den Abschluss einer Radversicherung. Wir haben mehrere getestet.
Bügel, Kette oder Falter?
- Bügelschlösser verhielten sich im Test oft störrisch gegen Aufbruchsversuche. Ideal, um den Drahtesel zu sichern. In der Handhabung hapert es aber meist. Denn durch ihren fixen Metallbügel sind sie starr und lassen sich oft schwer wo anschließen. Je kürzer der Bügel, desto größer die Schwierigkeiten.
- Faltschlösser sind zusammengeklappt recht klein und einfach mitzunehmen. Ihre Bauweise kann aber zulasten der Aufbruchsicherheit gehen. In unserem Test erreichte in diesem Punkt keines ein „sehr gut“.
- Kettenschlösser lassen sich durch ihre Beweglichkeit am leichtesten wo anhängen. Halterung fürs Bike wie bei den Bügel- und Faltschlössern gibt es hier nicht.
Eigenbau
Im Internet findet sich die Empfehlung, einfach eine Gliederkette mit einem Vorhängeschloss zu kombinieren. Beides im Baumarkt zu finden. Unsere Expert:innen machten sich auch hier an die Arbeit. Ergebnis: In der Aufbruchsicherheit gab es nur ein „weniger zufriedenstellend“. Außerdem gibt es um ein paar Euro mehr gute Fahrradschlösser. Das ist vernünftiger.
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So haben wir getestet
Im Test: 24 Fahrradschlösser, darunter Bügelschlösser, Faltschlösser, Kettenschlösser. Im Test wählten wir aus der Produktpalette von vier großen Herstellern jeweils ein Schloss mit hohem und mittlerem Sicherheitslevel aus.
Die Stiftung Warentest kaufte die Geräte für die Prüfungen anonym im Handel ein. Weder Pressemuster noch Prototypen kamen in den Test.
Im Folgenden beschreiben wir, welche Untersuchungen wir vorgenommen haben und wie wir die einzelnen Prüfpunkte gewichten.
Unabhängig. Objektiv. Unbestechlich.
Aufbruchsicherheit: 70 %
Drei Expert:innen versuchten, die Schlösser mit verschiedenen Werkzeugen aufzubrechen. Ein weiterer Experte probierte, sie „intelligent“, etwa durch Picking (gewaltfrei mit feinem Werkzeug), zu öffnen. Für die Versuche standen je bis zu drei Minuten zur Verfügung. Wir beurteilten Zeit, Aufwand und Schwierigkeit beim Öffnen und prüften Schneid-, Zug- und Schlagfestigkeit der Schlösser in Anlehnung an DIN EN 15496:2008.
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Faltschlösser auf dem Prüfstand
Handhabung: 20 %
Ein Experte und vier Nutzer:innen beurteilten unter anderem, ob die Gebrauchsanleitung vollständig und verständlich ist. Sie erprobten das Öffnen und Schließen der Schlösser, auch bei Dunkelheit und mit Handschuhen. Sie bewerteten etwa, auf wie viele Arten sich ein Schloss anschließen lässt, und beurteilten die Halterung sowie das Gewicht des Schlosses.
Haltbarkeit: 5 %
Die Korrosionsprüfung erfolgte in Anlehnung an DIN EN 15496:2008. Nach 96 Stunden in einer Salzsprühkammer beurteilten wir den Schutz vor Korrosion. Mit feinkörnigem Sand prüften wir zudem den Schutz des Zylinders vor Verschmutzung. Außerdem prüften wir die Schlüsselstabilität.
Schadstoffe: 5 %
Wir analysierten berührbare Teile der Schlösser auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Weichmacher (Phthalate). Als Bewertungsgrundlage zogen wir für die PAK die Anforderungen des GS-Zeichens für krebserzeugende PAK in Spielzeug und Verbraucherprodukten und für die Phthalate die jeweils geltenden gesetzlichen EU-Regelungen der Reach-Verordnung heran.
Abwertungen
Abwertungen sorgen dafür, dass sich Mängel verstärkt auf das Testurteil auswirken. Folgende Abwertungen haben wir eingesetzt:
- Lautete das Urteil für Aufbruchsicherheit oder Schadstoffe „nicht zufriedenstellend“, konnte das Testurteil nicht besser sein.
- Bei einem „weniger zufriedenstellend“ für Schadstoffe konnte das Testurteil nur eine Note besser sein.
- War der Schutz vor Korrosion „weniger zufriedenstellend“, konnte die Haltbarkeitsnote nicht besser sein.
- Beurteilten wir das Gewicht mit „nicht zufriedenstellend“, werteten wir die Handhabung um eine halbe Note ab.
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Abus Bordo 6000 hackt und ABUS
Wienerin20, 15. Mai 2023, 10:05
Kundendienst gibt dann nicht mal 20 Euro Gutschein für nächstes Schloß, NIE MEHR WIEDER ABUS, mein Kryptonie war in 1 Munte abgesperrt, und das Rad hab ich noch immer