Anbieter von Produkten mit einem weniger oder nicht zufriedenstellenden Testurteil bekommen hier Gelegenheit, eine ausführliche Stellunnahme abzugeben.
Testurteil: weniger zufriedenstellend
Tann
Extrawurst
Die Tann Extrawurst ist ein sehr empfindliches Naturprodukt und daher legen wir sehr großen Wert auf hygienische Produktion und eine durchgängige Kühlkette. Die Ware wird unter Schutzatmosphäre verpackt und sofort kühl gelagert. Der Transport erfolgt bis ins Regal lückenlos gekühlt. Eine erhöhte Keimzahl kann auf verschiedene Gründe zurückgeführt werden – Lagerung, Luftzieher oder Haarrisse in der Verpackung, Unterbrechung der Kühlkette, Beschädigung der Verpackung beim Einräumen etc. Daher können wir bei noch so großer Sorgfalt solche Einzelfälle nicht 100%ig ausschließen. Aus diesem Grund wird die TANN Extrawurst regelmäßig von unserem Qualitätsmanagement geprüft. Bei der letzten Prüfung im Februar 2017 war die Ware vollkommen in Ordnung. Auch bei Ihrem Gutachten wurde die TANN Extrawurst nach dem Sensorik AMA Schema mit 100 von 100 Punkten in der Gesamtbewertung als hervorragend eingestuft. Wir nehmen Ihr Schreiben gerne zum Anlass, unsere Mitarbeiter in allen Bereichen der Produktion, Lagerung und Logistik zu sensibilisieren.
SPAR Österreichische Warenhandels-AG, Salzburg
Hütthaler New Lifestyle
Puten leichte Extra
Die Qualität und Sicherheit unserer Produkte hat für Hofer stets höchste Priorität. Die festgestellte Keimzahl ist in dieser Höhe natürlich auch für uns nicht akzeptabel. Wir führen die „New Lifestyle Puten leichte Extra“ seit 2004 in unserem Sortiment. Bisher gab es keine Reklamationen hinsichtlich Sensorik und Keimzahlen. Auch bei routinemäßigen Untersuchungen konnten keine Auffälligkeiten bezüglich der Keimzahlen festgestellt werden. Unserer Erfahrung nach könnte z. B. eine Unterbrechung der Kühlkette zu einer erhöhten Keimzahl geführt haben.
Wir nehmen Ihr Schreiben zum Anlass, um gemeinsam mit unserem Lieferanten weitere Optimierungsmaßnahmen durchzuführen. Wir bedanken uns bei Ihnen für die Möglichkeit, zum vorliegenden Untersuchungsergebnis Stellung beziehen zu dürfen und versichern Ihnen, alles daran zu setzen, damit dieses Ergebnis ein bedauerlicher Einzelfall bleibt.
Hofer KG, Sattledt
Ich bin Österreich
Feine Extra
Die Einhaltung der ausgelobten Qualitätskriterien des PENNY Eigenmarken-Artikels ist für uns von bedeutsamer Wichtigkeit. Im Zuge von Routineuntersuchungen sowohl durch die REWE International AG als auch durch den Hersteller wurde die Erfüllung der AMA-Kriterien bei diesem Produkt bestätigt. Die hohe Messunsicherheit der Methode zur Kollagenbestimmung von 21% lässt leider einen großen Interpretationsspielraum zu. Eine Abwertung dieses Produkts halten wir daher für nicht gerechtfertigt, da in diesem Fall lt. ÖLMB (Österreichischem Lebensmittelbuch) eine Ziehung von Nachproben zur eindeutigen Beurteilung vorgesehen ist.
REWE International AG, Wiener Neudorf
Spar Natur pur
Bio Pariser mit Kalbfleisch
In unserem Produktionsbetrieb arbeiten wir unter größten hygienischen Arbeitsbedingungen. Gerade bei Bio-Produkten ist bei der Produktion die Zugabe von Zusatzstoffen (insbes. Konservierungsstoffen) stark limitiert oder gar nicht zulässig. Auch der Gehalt an Nitrit ist sehr gering und die Ware somit weit empfindlicher als konventionelle Produkte. Daher kann es in seltene Ausnahmefällen aufgrund verschiedener Ursachen zu einer Überschreitung der Grenzwerte kommen.
Wir möchten aber festhalten, dass die regelmäßig durchgeführten Qualitätsprüfungen keine Auffälligkeiten gezeigt haben. Wir nehmen ihr Ergebnis aber selbstverständlich zum Anlass, sämtliche Parameter genauestens zu kontrollieren und gegebenenfalls alle notwendige Maßnahmen umzusetzen, um sicherzustellen, dass dieser Vorfall auch ein Einzelfall bleibt.
SPAR Österreichische Warenhandels-AG, Salzburg
Testurteil: nicht zufriedenstellend
Pöttelsdorfer Edelpute
Edelputen Extra
Da Sie uns in Ihrem Schreiben kein vollständiges Gesamtgutachten, sondern lediglich unvollständige Auszüge zur Verfügung stellen, fällt es uns schwer, eine konkrete Aussage zum Ergebnis zu treffen. Sowohl Angaben zu den Lagerbedingungen wie auch zum Zustand der Verpackung und der Sensorik fehlen. Diese sind für eine Beurteilung wesentlich, da eine erhöhte Keimzahl generell auf eine Unterbrechung der Kühlkette oder eine beschädigte Packung hindeutet, die selbstverständlich auch außerhalb unseres Einflussbereichs passieren kann.
Sie stellen uns auch keine Gegenprobe zur Verfügung. Bei behördlichen Probenahmen ist diese gesetzlich verpflichtend. In Ihrem Fall könnte man dann zumindest von Fairness und Transparenz dem Hersteller und in logischer Konsequenz auch dem Verbraucher gegenüber sprechen.
Abschließend sei erwähnt, dass wir unsere betriebsinternen Rückstellmuster zum Zwecke der Eigenkontrolle routinemäßig auf Verkehrstauglichkeit analysieren und wir dabei im Gegensatz zu Ihren Angaben keinen Grund zur Beanstandung feststellen konnten.
Pöttelsdorfer Putenspezialitäten GmbH, Pöttelsdorf
Juffinger
Bio-Putenextrawust
Als Reaktion auf Ihr Untersuchungsergebnis haben wir als Sofortmaßnahmen den gesamten Herstellungsprozess auf eventuelle Fehler analysiert. Von unserer Seite her wurden alle definierten Prozessparameter eingehalten, und die internen Stufenkontrollen wurden allesamt durchgeführt. Außerdem wurde ein Gegengutachten in Auftrag gegeben und Proben an das unabhängige, akkreditierte Prüfinstitut Dr. Thomas Reisinger/FOC Food Control gesendet.
Nach Rücksprache mit verschiedenen Lebensmitteltechnikern und Labors handelt es sich hier offensichtlich um Laktobazillen, die sich hier in der Gesamtkeimzahl niederschlagen haben. Aufgrund der positiven Eigenschaften bei Milchsäureprodukten (probiotische Lebensmittel, etc.) werden diese Laktobazillen von Lebensmitteltechnikern, also von fachmännischer Seite aus, nicht beachtet.
In der EU-Verordnung 2073 gibt es hierzu keine Grenzwerte. In anderen Ländern – beispielsweise in der Schweiz – werden sie nicht geprüft. Da sie in keinster Weise gesundheitsbedenklich und nirgendwo festgeschrieben sind, handelt es sich um eine Gutachter-Meinung. Positiv zu erwähnen ist außerdem, dass lt. Untersuchungszeugnis alle Codexbestimmungen eingehalten sind sowie bei der Sensorik-Prüfung 100 von 100 möglichen Punkten erreicht wurden!
Unser mit internen sowie unseren externen Qualitätsmanagern abgesprochenes Fazit: Die erhöhten Milchsäurebakterien und die aerobe mesophile Kolonienzahl könnten ein Hinweis auf eine mögliche Abweichung im Herstellungs- und Hygieneprozess sein. Der anschließende Transport-, Lagerungs- und Distributionsprozess liegt außerhalb unseres direkten Einfluss- und Lenkungsbereiches.
Da die Wurst aber am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums im Rahmen der sensorischen Prüfung, gemäß den strengen AMA-Gütesiegel Kriterien, KEINE Abweichung bzw. sonstige Auffälligkeiten zeigte (100 von möglichen 100 Punkten), ist die VKI-Bewertung als „zum menschlichen Verzehr ungeeignet“ von unserer Seite her als nicht nachvollziehbar und definitiv nicht objektiv zu erachten!
Die BIO-METZGEREI JUFFINGER hat es sich seit 20 Jahren zur Aufgabe gemacht, in enger Zusammenarbeit mit regionalen BIO-Bauern, qualitativ hochwertigste BIO-Produkte lt. EU-BIO-Verordnung zu produzieren – dies mit so wenig als nötigen Zusatzstoffen, um ein natürlich geschmackvolles Produkt herzustellen! Nichtsdestotrotz nehmen wir dieses Ereignis zum Anlass, noch effizienter bzw. intensiver an der Optimierung der Herstellungsprozesse, vor allem für Putenprodukte, zu arbeiten.
Wir ersuchen Sie um eine objektive Berichterstattung und auch um die vollständige Veröffentlichung unserer Stellungnahme bzw. Sichtweise. Faktum ist nach wie vor, dass unser Produkt bei der Prüfung optisch und sensorisch zu 100 % in Ordnung war, keine gesetzlichen Warn- bzw. Grenzwert überschritten wurden und keine pathogenen Mikroorgansimen nachgewiesen werden konnten.
Bio Metzgerei Juffinger GmbH,Thiersee
Ja! Natürlich
Kalbspariser
Das Testergebnis bei der JA! Natürlich Kalbspariser veranlasste uns umgehend zur Reduktion der Verbrauchsfrist, um so die Genusstauglichkeit bis zum Ende des Haltbarkeitsdatums besser sicherstellen zu können. Darüber hinaus wurde eine Ursachenanalyse durchgeführt:
Auslöser der jetzigen Testergebnisse war eigentlich unsere Verbesserungsmaßnahme, auf 100 % Kalbfleisch umzustellen, weil zuvor das Produkt zusätzlich Schweinefleisch enthielt und dabei der Definition des Lebensmittel Codex folgte, aber nicht der Vorstellung des VKI entsprochen hat. Leider veränderte sich dadurch auch die Anfälligkeit bei der Keimbildung, weil insbesondere die Einhaltung der strengeren Biovorgaben bzgl. des stark limitierten Einsatzes von Nitritpökelsalz (Konservierung!) sowie der gänzliche Verzicht auf Phosphate beim reinen Kalbfleischprodukt diesen unerwünschten Effekt bzgl. Haltbarkeit hatte. Die ausschließliche Verwendung von Kalbfleisch erklärt auch die sensorische Einstufung und den von der Deklaration abweichenden Fettgehalt.
REWE International AG, Wiener Neudorf