Spinnen sind in unseren Breiten völlig harmlos, sogar nützlich, und sorgen dennoch verlässlich für Schrecken. Hierzulande gehört die Spinnenangst zu den verbreitetsten Phobien, allerdings auch zu denen der harmloseren Art, da sie kaum in den Alltag eingreift.
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Eklig, furchtbar, scheußlich – war das auch Ihre erste Reaktion, als Sie die Spinne hier abgebildet sahen? Wenn ja, sind Sie in bester Gesellschaft. Oder besser gesagt: in großer Gesellschaft. Spinnen (typischerweise auch Schlangen) jagen sehr vielen Menschen einen Schrecken ein. Man geht davon aus, dass bis zu zehn Prozent der Bevölkerung hierzulande unter Arachnophobie, so der Fachausdruck für Spinnenangst, leiden, wobei Frauen ungleich häufiger betroffen sind als Männer.
Spinnenphobie: unterschiedliche Ausprägung
Diese Phobie, diese Furcht vor einem bestimmten Objekt also, kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Die einen werden beim Anblick der Spinne oben schnell weiterklicken, andere vielleicht gar spitz aufschreien.
Bei Ihnen, verehrte Leserin, verehrter Leser, dürfen wir davon ausgehen, dass Ihre Phobie – wenn überhaupt – moderat ausgebildet ist, denn Sie lesen ja diese Zeilen weiter.
Furcht vor Harmlosem
So unterschiedlich die Reaktionen auch ausfallen – alle wissen, dass Spinnen zumindest in unseren Breiten völlig harmlose Tiere sind. Mit ihrem Biss können sie nicht einmal die menschliche Haut durchdringen. Selbst der Großteil der berüchtigten Vogelspinnen, versichern Biologen, ist ungefährlich. Oder wurde hierzulande jemals einer oder eine von Spinnen angegriffen und verletzt? Eben. Und das heißt: Bei uns gibt es eigentlich keinen Grund zur Spinnenangst. Und dennoch besteht sie. 100 Mal können wir Arachnophobikern erzählen, dass Spinnen harmlos sind, 100 Mal können sie es sich selbst vorsagen – es nutzt nichts.
Diese Furcht behauptet sich hartnäckig gegen alle Einflüsterungen und Beschwörungen des Verstandes. Wir haben es hier mit einer Reaktion zu tun, die in einem geradezu bizarren Missverhältnis zur gegebenen Gefahrensituation steht – eine Gefahr besteht nämlich überhaupt nicht.