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Einkaufswagen im Supermarkt Prozentzeichen
Rabatte & Co: Harte Bandagen im Supermarkt ortet auch der Geschäftsführer des Markenartikelverbandes, Günter Thumser. Bild: Sebastian-Duda/Shutterstock

Wer zahlt die Rabatte im Supermarkt, Herr Thumser?

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INTERVIEW Günter Thumser. Der Geschäftsführer des Markenartikelverbandes (MAV) nimmt sich kein Blatt vor den Mund und kritisiert die Marktmacht des heimischen Lebensmittelhandels. Wer die vielen Rabatte zu stemmen hat, ist für den ehemaligen Henkel-Chef so klar wie frisch gespültes Geschirr.

Günter Thumser
Bild: Severin Wurnig Still and Motion Pictures

KONSUMENT: Wie hoch ist der Aktions-/Rabattanteil im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH)? 

Günter Thumser: Der Aktionskauf liegt in Österreich im Europavergleich sehr hoch und hat sich laut Marktforschungsunternehmen GfK in den vergangenen drei Jahren von davor etwa 33 Prozent auf 37 Prozent im ersten Quartal 2024 hochgeschraubt, quer über alle FMCG-Warengruppen (Fastmoving consumer goods = Güter des täglich Bedarfs, Anm.). Deutschland liegt um etwa zehn Prozentpunkte niedriger auf etwa 25 Prozent, also einem Viertel der Einkäufe. Führend im Aktionsanteil sind in Österreich die ­Getränke mit 55 Prozent, alkoholische Getränke werden sogar zu knapp zwei Drittel des Einkaufs mit deutlichen Aktionsabschlägen gekauft. Generell gilt, dass gerade Produkte von Markenherstellern noch um zehn Prozentpunkte anteilig mehr rabattiert gekauft werden als der Aktionsanteil im Warengruppen-Durchschnitt. 

Sehen Sie beim Aktionsanteil große Unterschiede zum benachbarten Ausland, vor allem zu Deutschland, Italien und Slowenien?
Österreich liegt hier erkennbar deutlich höher als seine Nachbarländer. Die Rabattprogramme der Handelskonzerne befinden sich hier in einem besonders intensiven Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Konsumenten – um ihre Preiswürdigkeit noch deutlicher in den Vordergrund zu rücken. 
 

Lesen Sie hier acht Beobachtungen rund ums Thema Aktionsware im Supermarkt.
 

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