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Quick-Funktion eingestellt - Das Ende der elektronischen Geldbörse

Ende Juli 2017 wird das Bezahlsystem Quick eingestellt. Das kontaktlose Zahlen mit NFC-Technologie soll seinen Platz nun endgültig einnehmen.

Seit Mitte der 1990er Jahre gibt es die elektronische Geldbörse namens Quick. Sie konnte bis maximal 400 Euro beladen werden und erlaubte das bargeldlose Zahlen ohne PIN-Code-Eingabe. Die Quickfunktion wurde bis zuletzt flächendeckend auf Bankomatkarten installiert, daneben konnte man auch eigene Quick-Wertkarten erwerben, die mit 400 Euro beladen werden konnten – anonym und übertragbar. Weiters konnte man Online-Zahlungen per Quick durchführen – mit Hilfe eines Kartenlesegerätes für den PC. Im Jahr 2012 präsentierte der damalige Betreiber PayLife mit Quick Neu eine Hybridkarte, mit der man sowohl durch Stecken der Karte als auch kontaktlos bezahlen kann.

Entladen bis Ende 2017

All diese Funktionen können nur mehr bis 31. Juli 2017 genutzt werden, spätestens ab 1. August wird es nicht mehr möglich sein, die Karte am Bankomat zu laden. Bereits heute gibt es Bankomaten, die eine Beladung nicht mehr zulassen. An den meisten Automaten werden die Kunden auf das Aus für Quick aufmerksam gemacht und aufgefordert, ihr Quick-Guthaben zu entladen. Doch man muss keine Angst haben, ein etwaiges Guthaben zu verlieren. Eine Entladung auf das eigene Konto wird bis Ende des Jahres 2017 möglich sein, und selbst danach wird es möglich sein, sich ein Guthaben rückerstatten zu lassen. Quick-Wertkarten können direkt bei SIX Payment Services, Marxergasse 1B, 1030 Wien, gegen Bargeld oder auf ein Konto entladen werden.

Die Vorteile von Quick

Die übertragbare Quick-Wertkarte brachte den Vorteil, anonym auch größere Beträge (eben bis zu 400 Euro) zahlen zu können. Quick per Bankomatkarte erlaubt Zahlungen, ohne dass Bankbuchungen nötig wären und ohne dass dafür vom Betreiber des Kontos Zeilengebühren eingehoben werden können. 
Zahlen mit Quick war nicht nur in zahlreichen Geschäften mit Bankomat-Kassen möglich, sondern auch an Parkscheinautomaten, Waschküchen, Getränke- bzw. Snackautomaten, Zigarettenautomaten sowie in Schulen und vielen Betriebskantinen.

Betreiber Six

Das System war laut Brancheninsidern keineswegs ein Verlustbringer. Dennoch hat der neue Betreiber – im September 2015 wurde PayLife vom Schweizer Finanzdienstleister Six übernommen – sehr schnell beschlossen, Quick auslaufen zu lassen. Laut Six gab es zuletzt 140.000 geladene Quick-Karten am Markt, von 2015 auf 2016 sei die Nutzung um 20 Prozent zurückgegangen. Es stimmt, dass sich Quick nie richtig durchsetzen konnte. Den Todesstoß hat dem anonymen Bezahlsystem aber die NFC-Funktion versetzt.

Nachfolger NFC

NFC – Near Field Communication wurde bereits Anfang 2013 eingeführt und erlaubt kontaktlose Zahlungen bis zu 25 Euro. Man braucht die Bankomatkarte nicht in den Schlitz der Bankomat-Kassa zu stecken, sondern nur einfach an die entsprechende Stelle der Kasse zu halten. Die Zahlung erfolgt mittels drahtloser Datenübertragung über eine Strecke von (laut Anbieter) wenigen Zentimetern. Karten mit NFC-Funktion sind mit dem Logo „paypass“ oder dem Symbol Einige Bankomatkarten können dieses NFC-Icon tragengekennzeichnet. Da NFC zum Funktionieren eine Funkübertragung vom Chip zum POS benötigt, kann die Möglichkeit nicht ganz ausgeschlossen werden, dass Daten von Unbefugten abgefangen bzw. Zahlungen vorgetäuscht werden könnten.

An Zeilengebühr mitverdienen

Dass man gegenüber dem Händler und seiner Bank die Anonymität verliert, lässt sich bei Online-Zahlungen ohnehin nicht verhindern. Und nicht zuletzt – die Bank kann je nach Kontomodell bei jeder noch so kleinen Zahlung dank Zeilengebühr für jede Buchung mitverdienen.

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