Wussten Sie, dass die Aufsichtsbehörde RTR auch für Beschwerden bei der Paketzustellung zuständig ist? Trotz allgegenwärtiger negativer Erfahrungen weist die Behörde lediglich 89 "Schlichtungsfälle" aus. Wir sagen Ihnen, wie Sie am besten vorgehen.
Routinierte Partygeher und erfahrene Stammtisch-Hocker wissen es: Droht der Prosecco-Smalltalk oder der Schmäh am Wirtshaustisch zu erlahmen, bedarf es nur eines Satzes, um die Kommunikation wieder auf Hochtouren zu katapultieren: "Ihr werdet ja nicht glauben, was ich unlängst erlebt habe, als ich auf ein Paket wartete".
Das genügt, um selbst den größten Partymuffel ins Gespräch einzubeziehen und den eingedösten Stammtischbruder wieder aufzuwecken. Denn zum Thema Paketzustellung fällt allen etwas ein, da hat jeder eigene – oft negative – Erlebnisse einzubringen. Das ist beobachtbare Alltagserfahrung. Die offiziellen Zahlen dazu sehen freilich ganz anders aus.
Nur 89 Beschwerden ...
Wie die zuständige Aufsichtsbehörde RTR (Rundfunk & Telekom Regulierungs-GmbH) in ihrem "Kommunikationsbericht 2015" anführt, kam es in diesem Jahr zu gerade einmal 89 Beschwerdeverfahren (offiziell: "Schlichtungsfälle") im Zusammenhang mit der Paketzustellung durch die Post AG und die privaten Zustelldienste. Wer hier die "bösen Buben" sind, das veröffentlicht die Behörde nicht.
... bei 141 Millionen Paketen?
Sehr im Unterschied zu den Beschwerdefällen im Mobilfunkbereich, wo Ross und Reiter genannt werden: Dort waren es im selben Zeitraum trotz Rekord-Tief an Reklamationen 2.409 Schlichtungsfälle (in der Reihenfolge Drei, A1, T-Mobile). Diese stammen aus rund 13,5 Millionen im Einsatz befindlichen SIM-Karten. Eine eher bescheidene Zahl, im Vergleich zu den 141,1 Millionen Paketsendungen, die es 2015 in Österreich zuzustellen galt (weitere 17 Millionen gingen ins Ausland).
Was unsere Leserinnen und Leser so alles mit Zustelldiensten erlebt haben, lesen Sie unter: Zustelldienste - Lesererfahrungen.