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Aus einem alten, gelben Fernseher wächst eine Pflanze mit zwei Blättern.
Bild: Mobil /stock.adobe.com

Fernseher: Nachhaltige Nutzung

Ältere Fernseher vorzeitig zu entsorgen, sollte grundsätzlich die letzte Option sein. Es gibt Möglichkeiten, die Nutzungsdauer der Geräte zu verlängern – einerseits durch Reparatur, andererseits mithilfe eines Streaming-Sticks. 

Für weitere Informationen rund ums Thema Fernseher verweisen wir außerdem auf die aktuellen Testergebnisse von 273 Geräten sowie den Artikel zu Energiekennzeichnung und Stromverbrauch.

Reparatur: Immer einen Versuch wert

Das Servicenetzwerk Eseco (reparatur.at) organisiert österreichweit den Garantiekundendienst für die Markenhersteller von TV-Geräten. Wir haben Eseco nach den häufigsten Defekten, der Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit von Reparaturen gefragt.

  • Grundsätzlich gilt: Im Sinne der Nachhaltigkeit lohnt sich die Anfrage, ob eine Reparatur möglich ist, immer. Meist lässt sich dies inklusive Kosten vorab per Telefon oder E-Mail abklären.
     
  • Die häufigsten Defekte betreffen die Displays. Ein Tausch ist in der Regel möglich, aber eine Frage der Lieferbarkeit bzw. des Preises der Ersatzteile. Ab Displaygrößen von 65 Zoll aufwärts wird es teuer.
     
  • Bei LCD-Schirmen wird oft die Hintergrundbeleuchtung defekt. Hier kommen bei der Reparatur meist Nachbauteile von Drittanbietern zum Einsatz, vorausgesetzt, die Anschlüsse passen.
     
  • Auch Defekte des Mainboards, also der Hauptplatine, kommen vor und sind reparierbar.
     
  • Selten aber doch gibt es Probleme mit der WLAN-Antenne. Dazu ein Tipp, um festzustellen, ob es am Fernseher oder am WLAN-Router liegt: Verwenden Sie Ihr Smartphone als lokalen Hotspot und schauen Sie, ob Ihr Fernseher dann wieder Internetzugang hat.
     
  • Bei der Entscheidung, ob man reparieren lässt oder nicht, den Reparaturbonus nicht vergessen (bis zu 200 Euro Förderung; siehe reparaturbonus.at).
     
  • Auch bei den besten Absichten scheitert eine Reparatur mitunter daran, dass keine Ersatzteile verfügbar sind oder Fernseher so gebaut sind, dass eine Reparatur gar nicht möglich ist. Das betrifft vor allem Geräte mit Preisen unter 500 Euro. Während der Gewährleistungs- bzw. Garantiezeit lösen die Hersteller das Problem mit Tauschgeräten. Später sind diese Fernseher im Fall eines Defekts nur noch Elektroschrott.

Streaming-Sticks: Upgrade für ältere TV-Geräte

Fragen Sie sich, wozu Streaming-Geräte wie Amazon Fire TV Stick, Apple TV oder Google TV Streamer (Nachfolger von Google Chromecast) in Zeiten der Smart-TVs überhaupt nötig sind? Lassen wir den Mehrwert eines Streaming-Gerätes für jene, die tiefer ins technische Universum eines bestimmten Anbieters eintauchen möchten, beiseite. Es gibt zwei Nutzungsszenarien, die im Hinblick auf die Nachhaltigkeit für viele Konsument:innen sinnvoll sein können:

  • Sie besitzen einen Smart-TV, auf dem Ihre gewohnten Streaming-Apps nicht mehr funktionieren, weil die technische Unterstützung eingestellt wurde. 
     
  • Sie besitzen einen Flachbildfernseher, der nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr nutzbar ist, weil er von Haus aus keine Smart-TV-Funktionen hatte, lediglich über einen analogen Tuner verfügt oder (als Smart-TV) nicht mehr mit Updates versorgt wird.

Mithilfe eines Streaming-Gerätes können Sie den Funktionsumfang älterer Fernseher erweitern beziehungsweise wiederherstellen und die Nutzungsdauer deutlich verlängern.

Die technischen Voraussetzungen sind eine freie HDMI-Buchse am Fernseher, eine Steckdose in Reichweite (Alternative: USB-Anschluss am TV-Gerät, sofern er genügend Strom liefert) sowie ein Internetzugang (bevorzugt WLAN, aber auch die Verbindung via Ethernetkabel (LAN) ist – bei Bedarf mittels Adapter – möglich). 

Jemand drückt auf einer Fernbedienung auf eine Taste und steuert damit einen Smart TV.
Mit Streaming-Sticks lässt sich die Lebensdauer von älteren TV-Geräten erhöhen. Bild: Ana Belen Garcia / stock.adobe.com

Im Prinzip genügen 5 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit, um ruckelfrei zu streamen. Basistarife versprechen zwischen 10 und 15 Mbit/s. Festnetz-Internet liefert recht stabile Downloadgeschwindigkeiten, hier genügt in der Regel ein solcher günstiger Tarif. Fürs mobile Internet (via Router mit SIM-Karte) gilt: Sind die Empfangsbedingungen nicht optimal oder sind mehrere Familienmitglieder gleichzeitig im Internet unterwegs, kann es zu störenden Unterbrechungen kommen. Empfehlenswert ist dann ein Tarif mit einer Downloadgeschwindigkeit von 20 oder noch besser 30 Mbit/s.

Zusätzlich zu den drei oben genannten, gibt es eine Vielzahl an Streaming-Geräten auf dem Markt. Im Hinblick auf Preis und Leistung ist der Fire TV Stick von Amazon die erste Wahl, wenn es darum geht, einen älteren Fernseher aufzurüsten. Der Stick kostet regulär 45 Euro, zu diversen Gelegenheiten wie dem Black Friday gibt es ihn für weniger als 30 Euro. 

Nach dem Erstellen eines kostenlosen Benutzerkontos für den Stick, finden Sie im App Store unzählige kostenfreie und abopflichtige Angebote wie Netflix, Disney+, Apple TV, Youtube, Dazn, Prime Video oder die Mediatheken diverser Fernsehsender. Sie abonnieren, was Ihnen gefällt – vielleicht für ein ganzes Jahr, vielleicht auch nur für einen Monat. Die Flexibilität ist groß.

Apropos Fernsehsender: Mit Joyn, Drei TV und Simpli TV gibt es eine kostenlose und zwei kostenpflichtige App-Lösungen als Streaming-Alternative für den klassischen Empfang von Fernsehprogrammen via Kabel (DVB-C2), Satellit (DVB-S2) oder terrestrischer Ausstrahlung (DVB-T2). Mehr dazu finden Sie unter konsument.at/tv-streaming.

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