„Zur Schokoladefabrik, nicht zur Verkaufsschau!“
Ein Teil der Gruppe ist sichtlich frustriert und
protestiert: „Wir wollen zu Heindl fahren, keine Präsentation sehen.“ „Gut, dann sind Sie
ab jetzt nicht mehr meine Gäste und verlassen augenblicklich den Saal.
Ich will mit Ihnen nichts zu tun haben“, schimpft Herr
Werner, dem nun auch schön langsam der Kragen platzt.
Wer seine Präsentation stören will, soll doch einfach gehen. Der Buschauffeur
wird die „ausgeladenen Gäste“ wieder zurück nach Wien bringen, sagt er. Der
Buschauffeur denkt gar nicht daran. Herr Werner begibt sich an die Schank und
telefoniert wild gestikulierend herum. Mittlerweile ist es zehn Uhr. Und zehn
Personen warten im Bauernstübchen des Wirtshauses darauf, dass sie wieder nach
Wien gefahren werden.
Teure Staubsauger und Salben
Währenddessen präsentiert Herr Werner für den
Henkel Versand die „Dampfhexe“ – einen stinknormalen Staubsauger – um wohlfeile 739 Euro.
„In Wien kosten diese Dinger 5000 bis 6000 Euro.“ Er scheint Euro
mit Schillingen zu verwechseln, aber der verbliebene Teil der Gruppe widerspricht nicht.
Werners weitere Ausführungen: „Der Henkel Versand hat natürlich
auch Sponsoren, aber die sponsern nur, was im Hintergrund passiert.
Ist ja auch klar.“ Natürlich ist es klar: Die
Produktpreise sind eindeutig um das Drei- bis Vierfache erhöht.
Aloe-Vera-Geschenkpaket um 500 Euro
Weiters führt Herr Werner ein „Aloe-Vera“-Geschenkpaket vor, das
Reinigungsmilch, Duschgel und Badezusatz um 500 Euro enthält. „Eine Mezzie“,
meint er. Die Produkte würden einzeln noch teurer kommen, stammen sie doch aus
Spanien und werden aus „Aloe Vera-Pflanzen“ gewonnen. Das ist natürlich teuer in
der Herstellung, meint Werner. Dann folgen ein Tischsauger um 248 Euro, eine
entzündungshemmende Salbe („Immortal“) um 50 Euro und eine
Spezial-Aloe-Vera-Creme um 179 Euro für 450 Milliliter. Werner kann natürlich
überall „Zertifikate“ ausstellen. Die Produkte würden nach Hause geliefert,
bezahlen muss man jedoch sofort oder in sechs Monatsraten.