"In der Ökobox werden Tetrapackungen gesammelt. Gibt es dazu Untersuchungen über die Sinnhaftigkeit? Können Tetrapackungen überhaupt wiederverwertet werden?" - In unserer Rubrik "Tipps nonstop" stellen Leser Fragen und unsere Experten geben Antwort - hier DI Christian Kornherr.
DI Christian |
Über die Ökobox werden etwas mehr als ein Drittel der Verpackungen aus Verbundkarton zurückgenommen. Der Papieranteil von 75 bis 80 Prozent wird zu Karton verarbeitet. Das Polyethylen und der relativ geringe Anteil an Aluminium fällt als sogenanntes „Reject“ an. Dieses wird etwa in der Zementindustrie verbrannt und die dabei anfallende Energie genutzt (thermische Verwertung).
Laut Sammelstatistik wird etwa ein weiteres Drittel über die gelbe Tonne/den gelben Sack zurückgenommen und thermisch verwertet. Der Rest der Verbundkartons wird über Müllverbrennungsanlagen, unter Nutzung der Abwärme, mit dem Restmüll verbrannt.
Das deutsche Umweltbundesamt hat in einer großen Studie festgestellt, dass Verbundkartons aus Umweltsicht kaum schlechter zu bewerten sind als Mehrwegflaschen. Bei dieser Studie wurde davon ausgegangen, dass etwas weniger als zwei Drittel der Verbundkartons verwertet werden. Daher muss in Deutschland für Verbundkartons kein Pfand bezahlt werden, für weniger umweltverträgliche Einweg-Getränkeverpackungen wie Dosen oder Plastikflaschen hingegen schon. Die Umweltberatung Österreich reiht Getränkekartons ökologisch nach Mehrwegverpackungen, wenn diese nach getrennter Sammlung verwertet werden.