Baumwolle wird knapp. Mit der rasant steigenden Nachfrage – in Folge der wachsenden Weltbevölkerung und des steigenden Wohlstands in den Schwellenländern – kann das Angebot nicht mehr Schritt halten.
Andreas Engelhardt: Schwarzbuch Baumwolle. |
Die landwirtschaftlich nutzbaren Landflächen stagnieren langfristig, die Konkurrenz durch Nahrungsmittelproduktion und Biosprit wird eher größer als kleiner, und eine weitere Steigerung der Hektarerträge wird auch als unwahrscheinlich angesehen.
Schätzungen zufolge wird die maximale Erntemenge an Baumwolle in wenigen Jahren erreicht sein. Doch welche Textilfaser wird an deren Stelle treten? Dieser Frage geht das Schwarzbuch Baumwolle auf den Grund – sachlich und unaufgeregt wägt der Autor Andreas Engelhardt (er ist Berater für Textilunternehmen) die unterschiedlichsten Aspekte gegeneinander ab.
Zukunft Zellulose
Seiner Ansicht nach wird der Anteil synthetischer Fasern (allen voran Polyester) zwar weiter steigen – auf etwa 60 Prozent im Jahr 2030. Doch das größte Wachstumspotenzial schreibt Engelhardt der Zellulosefaser zu. Der Rohstoff Holz "wächst nicht nur ständig nach und ist somit unerschöpflich, er kann auch nachhaltig genutzt werden". Der Flächenbedarf und der Wasserverbrauch seien gegenüber der Baumwolle wesentlich geringer. Die Emission von Treibhausgasen wiederum sei bei der Produktion von Synthesefasern am größten.
Vorbild Lenzing
Hingegen sei bei der Produktion von Viskose- und Modalfasern aus dem Hause Lenzing die Auswirkung auf die globale Erderwärmung mehr oder weniger neutral – dank des überwiegenden Einsatzes erneuerbarer Energien.
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Andreas Engelhardt: Schwarzbuch Baumwolle. Was wir wirklich auf der Haut tragen. Deuticke 2012, 224 Seiten, 18,40 €.