Samsungs Streamingservice ist Geschichte. Die Informationen im Vorfeld waren allerdings dürftig.
In der virtuellen Welt des Internets gibt es nur wenige Dinge, die lange Bestand haben. Selbst auf bekannte Namen ist kein Verlass, was zuletzt wieder einmal vom südkoreanischen Elektronikriesen Samsung bewiesen wurde. Samsung Link war ein kostenloser Service für Samsung-Kunden, um Inhalte aus der Cloud über alle Gerätegrenzen hinweg streamen zu können, egal ob auf das Smartphone, das Tablet, den Laptop oder das TV-Gerät. Allein die dazugehörige Android- App wurde mehr als 100 Millionen Mal aus dem Google Play Store heruntergeladen, rund 150.000 Nutzer haben sie bewertet. Nicht alle waren davon restlos begeistert, aber die Zahlen beweisen eindrucksvoll, dass Samsung Link kein unbekannter Dienst war.
Kurz vorher noch beworben
Noch Ende Oktober vorigen Jahres wurde er zum Beispiel auf der Website von Samsung Österreich als praktisches Feature beworben. Zu dem Zeitpunkt stand bereits fest, dass per 1. November die Abschaltung erfolgen würde. Zumindest war dies dem Unternehmen klar und jenen Nutzern, die eher zufällig über die Information stolperten. Samsung selbst ließ seinen Dienst nämlich ohne große Ankündigung und vor allem ohne allgemein verständliche Begründung einschlafen. Die Bewerbung verschwand von der Website und man findet stattdessen in den FAQ bei der Suche nach dem Stichwort „Samsung Link“ mittlerweile nur noch zwei kurze Anleitungen für das weitere Vorgehen.
Besser als gar nichts
Immerhin kann man ihnen entnehmen, dass die in der Cloud gespeicherten Inhalte nicht gelöscht wurden, sondern auf Umwegen weiterhin abrufbar sind. Die außerdem genannte Möglichkeit, Inhalte von mobilen Geräten zum Fernseher übertragen zu können, fällt im Vergleich zu dem, was man mit Samsung Link tun konnte, in die Kategorie „besser als gar nichts“. Nach dem Kommunikationsdesaster im Zusammenhang mit dem explodierenden Samsung Galaxy Note 7 hätte man meinen können, Samsung habe dazugelernt. Aber wahrscheinlich reagiert man dort einem Großkonzern entsprechend, nämlich träge.