Heimische Schuhproduzenten betonen gerne die Regionalität ihrer Produkte. Arbeitsplätze und Wertschöpfung bleiben im Land, die Transportwege sind kurz. Doch wie fair sind die Produktionsbedingungen wirklich? In einem EU-weiten Projekt „Change your shoes“ wurden 29 Schuhhersteller überprüft, darunter sieben mit Sitz in Österreich, die von der Clean Clothes Kampagne im Auftrag der AK befragt wurden.
Hersteller fühlen sich nicht verantwortlich
Das Resultat ist eher ernüchternd: Nur vier Firmen produzieren in Österreich, und auch das nur teilweise. Und über die Produktion im Ausland wissen die heimischen Unternehmen nur wenig Bescheid, für die Bezahlung fairer Löhne oder für die Sicherheit am Arbeitsplatz fühlen sie sich kaum verantwortlich. Nur ein österreichischer Produzent kommt in dem Ratingsystem auf eine durchschnittliche Bewertung: Legero mit Sitz in Graz (ein Tochterbetrieb, Think, produziert übrigens den einzigen österreichischen Schuh, der die strengen sozialen und ökologischen Auflagen des Österreichischen Umweltzeichens erfüllt). Drei weitere Firmen – Paul Green, Hartjes und Richter – zeigen bestenfalls „zögerliche erste Schritte“. Die drei restlichen Unternehmen zogen es überhaupt vor, jede Antwort zu verweigern, wobei auch sonst keine oder fast keine Informationen über ein etwaiges Engagement verfügbar sind: Leder und Schuh (Humanic), Lorenz (Högl) und last, not least Waldviertler.
Weitere Informationen gibt es bei der Arbeiterkammer: Faire Schuhe und Clean Clothes .