Der Marktführer Fairtrade liegt im Test vor Rainforest Allience und Utz Certified.
Fairer Handel ist zwar nur eine Nische, aber mit starkem Aufwärtstrend. Nun hat die deutsche Stiftung Warentest Gütesiegel, die soziale, aber auch ökologische und ökonomische Kriterien einzuhalten versprechen, einem Vergleichstest unterzogen. Demnach liegt das Fairtrade-Siegel deutlich vor den Konkurrenten Rainforest Alliance (RFA) und Utz Certified.
Mindestpreise nur bei Fairtrade
Dem Marktführer wird eine „hohe“ Aussagekraft bescheinigt, jene der beiden anderen wird nur als „mittel“ gewertet. Großes Plus ist das hohe Anforderungsniveau des Fairtrade-Standards für Kleinbauern, besonders hervorgehoben wird, dass Bauern Mindestpreise für ihre Ernte garantiert wird, was weder RFA noch Utz kennen. Die Prüfer machten auch die Probe aufs Exempel. Sie wählten für jede Organisation vier Produkte aus (soweit sie im Sortiment sind): Kaffee, Tee, Kakao und Südfrüchte. An Hand von Kontrollberichten, Zertifikaten und Verträgen sollten die Organisationen belegen, inwieweit sie die Produkte zurückverfolgen und die Einhaltung der Kriterien überprüfen können. Meist klappte dies ohne Probleme, bei RFA und Utz konnte allerdings vereinzelt die Herkunft der Rohware nicht eindeutig belegt werden.
Stärken und Schwächen
Alles in allem kann jedoch allen drei Siegelorganisationen Glaubwürdigkeit und Engagement attestiert werden. Eine gute Übersicht über die Stärken und Schwächen der drei Gütesiegel am Beispiel des Schokolademarktes bietet ein Factsheet, das von Südwind, Greenpeace, Gewerkschaft PRO-GE und VKI gemeinsam erarbeitet wurde – nachzulesen unter Factsheet Nachhaltigkeitssiegel für Schokolade (PDF).