Kundenvertreibung
Wenn man häufig online kauft, kommt man an Amazon kaum vorbei. Dann hat man auch beim Versuch, den US-Konzern möglichst zu meiden, den Vergleich. Und der fällt oftmals zugunsten von Amazon aus. Ein Leser berichtet uns beispielsweise von seinem Ärger über den an sich gut sortieren Onlineshop der Interspar Weinwelt. Die teils deutlichen Lieferverzögerungen, die schon vor Weihnachten begannen und sich bis in den Jänner hinein zogen, hätte er angesichts des Lockdown-bedingten Kundenansturms noch kritiklos hingenommen.
Enttäuscht war und ist er allerdings vom Kundenservice; und wie die Kommentare auf der Website zeigen, ist er damit nicht allein. Die vier Tage nach Bestellung eintreffende Nachricht, dass die Zustellung sich aufgrund der hohen Nachfrage verzögern werde, war die einzige persönliche Nachricht, die er je erhalten hat.
Auf seine späteren E-Mails folgten automatisierte Rückmeldungen, wonach die Beantwortung seiner Anfrage bis zu 7 bzw. 14 Tage dauern könne. Selbst das hätte er noch akzeptiert, wenn diese Beantwortung auch tatsächlich erfolgt wäre. Stattdessen traf irgendwann ohne Vorankündigung seine Lieferung ein. Seinem Empfinden nach entsprach dieser Ablauf einer „Kundenvertreibungsaktion“.