Wir haben die Preise für Speis und Trank in österreichischen Gasthäusern erhoben und verglichen: wo man günstig einkehren kann und wo man zur Kasse gebeten wird.
Allen Unkenrufen und exotischen Gastrotrends zum Trotz: Das gute alte Gasthaus steht bei Frau und Herrn Österreicher nach wie vor hoch im Kurs (lesen Sie auch den satirischen Kommentar "Das Schnitzel ist unbesiegbar "). Hier weiß man einfach, was auf den Tisch kommt beziehungsweise zu kommen hat. Dementsprechend ähnlich sind sich die Speisekarten zwischen Bregenz und Eisenstadt – zumindest, was den Inhalt angeht.
Frittatensuppe, Schnitzel & Co
Überraschungen kann der Gast freilich bisweilen erleben, wenn es um den Preis für Frittatensuppe, Schnitzel & Co geht. Wo langen die Wirte zu und wo ist der Euro noch etwas wert? Im Auftrag der Arbeiterkammer Tirol haben wir die Wirtshauspreise in Österreich unter die Lupe genommen. Wochenlang sind unsere beiden Tester kreuz und quer durch die Republik gereist und haben gelegentlich auch noch einen Blick über die Grenze riskiert.
160 Wirtshäuser im Preisvergleich
Rund 160 Mal wurde in zufällig ausgewählten Restaurants in den Landeshauptstädten sowie der ländlichen Umgebung dieselbe Bestellung aufgegeben: Wiener Schnitzel mit Bier und danach ein Kaffee. Während sie aufs Essen warteten, haben die Tester die Speisekarte aufmerksam studiert und analysiert. Sozusagen außer Konkurrenz unterzogen sie zudem die Qualität von Schnitzel und Kaffee sowie den Service im Restaurant einer kritischen Betrachtung.
12 Speisen und Getränke im Test
Bei den Preisen konzentrierten wir uns aus Gründen der Vergleichbarkeit auf zwölf gängige Getränke und Speisen. Den Getränkebereich deckten folglich Mineralwasser, Apfelsaft gespritzt, Coca Cola, Bier vom Fass sowie der weiße Spritzer ab. Bei den Suppen legten wir uns auf Frittaten- und Nudelsuppe fest. Als kleine Jausenmahlzeit landete das Paar Frankfurter auf der Liste und beim Hauptgang sollten es die Gasthaus-Klassiker Wiener Schnitzel und Schweinsbraten sein.
Traditionelles nicht immer Standardangebot
Zum Dessert genehmigten wir uns schließlich den traditionellen Apfelstrudel mit einer Melange oder einem Verlängerten. Allesamt problemlose Kandidaten, dachten unsere Gastronomie-Tester – doch weit gefehlt: Bereits die vermeintlich überall angebotenen Frankfurter sind beileibe nicht in jedem Wirtshaus zu bekommen, eine gröbere Lücke tut sich beim Schweinsbraten auf und auch der Apfelstrudel gehört nicht mehr zum Standardangebot.