Gerüche sind eng mit Erinnerungen und Emotionen verknüpft. Wie Düfte wirken und unser Verhalten beeinflussen können.
Jasmin-Duft lindert Stress, Zitrusfrüchte und Pfefferminze erfrischen, Vanille wirkt erwärmend und ist für manche ein Aphrodisiakum. Düfte beeinflussen erwiesenermaßen die Stimmung. Das passiert oft unterbewusst, weil Gerüche direkt auf das limbische System wirken, jenes Areal des Gehirns, das Emotionen verarbeitet und steuert. Anders als optische, akustische oder haptische Sinneseindrücke müssen sie nicht erst in der Großhirnrinde verarbeitet werden.
Der unterschätzte Sinn
Die Nase wird im Alltag unterschätzt: In Zeiten von Smartphones, Tablets & Co liegt der Fokus auf dem Visuellen, obwohl der Mensch Geruchsreize schneller wahrnimmt und Düfte nachhaltiger wirken. Der Geruchssinn ist eng mit dem Erinnerungsvermögen verknüpft. „Jeder kennt Düfte, die einen nach vielen Jahren wieder in die Kindheit zurückversetzen", sagt der Kölner Duftexperte Robert Müller-Grünow. Der Geruch nach frisch gebackenem Kuchen kann an Omas Küche erinnern. Vanilleduft ist allseits beliebt, weil er an die Muttermilch erinnert und Geborgenheit vermittelt.
Duftmarketing in USA und China weiter verbreitet als in Mitteleuropa
Duft entscheidet auch im Zwischenmenschlichen, ob einem das Gegenüber sympathisch erscheint, man sich „riechen kann“. Es lassen sich auch Markenwerte und Produkteigenschaften vermitteln. In den USA und in China ist Duftmarketing weiter verbreitet als in Mitteleuropa. Hier wenden es zurzeit vor allem Hotels und Restaurants, Telekommunikations- und Automobilkonzerne an. Mit seinem Unternehmen Scentcommunication entwickelt Müller-Grünow für Unternehmen Düfte zu Marken und die Technologie, mit der diese freigesetzt werden; so auch in einem Wiener Hotel.
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