Zwangsabo
123Zwangsversteigerung.at GmbH lautet die Internetadresse, unter der die Daten Info Service Eibl GmbH aus Köln in Österreich tätig ist. Die Firma vertreibt seit Mitte der 1980er-Jahre einen kostenpflichtigen gedruckten Katalog mit Informationen zu Immobilien, die gerichtlich versteigert werden. Zwar enthält die Website eine Suchfunktion, Details zu den gefundenen Objekten kann man aber ausschließlich dem Katalog entnehmen, der telefonisch bestellt werden muss.
Eine Konsumentin auf Wohnungssuche stieß auf die Website und rief unter der angegebenen Nummer an. Im Telefonat wurde ihr erklärt, dass der Katalog 21 Euro koste und jederzeit abbestellt werden könne. Von einem Abo war nicht die Rede. Genau das hatte sie allerdings abgeschlossen, ohne jedoch irgendwelche Unterlagen dazu zu erhalten. In der Hoffnung, auf ein interessantes Versteigerungsobjekt zu stoßen, ließ sie sich die Kataloge vorerst weiterhin zuschicken.
Arbeiterkammer konnte helfen
Als sie feststellte, dass doch nichts dabei war, kündigte sie. Die Antwort des Verlags lautete, dass eine Abbestellung erst nach Ablauf des Abos (nach 12 Ausgaben zu je 21 Euro) möglich sei. Die Konsumentin kontaktierte verärgert die Arbeiterkammer, von der sie einen Musterbrief für ein Kündigungsschreiben erhielt. Und siehe da, auf einmal war die vorzeitige Beendigung des Abos kein Problem.
Informationen über Versteigerungsobjekte findet man im Internet übrigens auch in der Ediktsdatei des Justizministeriums: Edikte: Insolvenz, Versteigerung, Zwangsverwaltung („Gerichtliche Versteigerungen“).