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Bio-Gütezeichen - Zeichen auf „bio“

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Bio-Lebensmittel stehen hoch im Kurs. Viele Erzeuger versuchen ihren Produkten ein „Bio“-Mäntelchen umzuhängen, ohne sich an die strengen Regeln und Kontrollen zu halten. Hier sehen Sie Gütezeichen, Marken und Logos aus kontrollierter biologischer Erzeugung.

Große Vielfalt

Im Bereich der biologisch erzeugten Lebensmittel ist die Vielfalt an Gütezeichen besonders groß. Der Grund dafür liegt in der Geschichte des biologischen Landbaus, den es seit rund 80 Jahren gibt. Mangels allgemein verbindlicher gesetzlicher Regelungen bildeten sich verschiedene Strömungen und Philosophien heraus.

Dem Prinzip der Unterwerfung der Natur durch den Menschen setzten und setzen zwar alle Biobauern das Wirtschaften mit der Natur entgegen - ohne synthetische Hilfsmittel sowie selbstverständlich auch ohne Gentechnik. Die Umsetzung ist im Detail jedoch unterschiedlich.

"Bodenbelebung" mit der "Kraft der Gestirne"

Der „Demeter“-Verband ist dabei der bekannteste Vertreter des biologisch-dynamischen Landbaus, bei dem die so genannte „Bodenbelebung“ auch mit der Kraft der Gestirne erreicht werden soll. Die Mitglieder von Österreichs größtem Biobauernverband, die „Ernte“-Bauern, haben sich der weniger spirituellen organisch-biologischen Landwirtschaft verschrieben.

Respektvoller Umgang mit dem Vieh

Allen Richtungen gemeinsam ist, dass natürliche Lebensprozesse gefördert und Stoffkreisläufe weitgehend geschlossen werden sollen. Dazu gehört auch die Tierhaltung zur Erzeugung hofeigenen Düngers sowie der respektvolle Umgang mit dem Vieh. Die Tierhaltung in der biologischen Landwirtschaft unterliegt mittlerweile besonders strengen Regeln, die nicht nur die Ernährung der Tiere mit Futter aus biologischem Anbau sicherstellen, sondern auch eine einigermaßen artgerechte Haltung mit Auslauf für alle Tierarten garantieren.

Stärkere Zusammenarbeit

Die ersten Bio-Verbände entstanden vor allem, um einander innerhalb der Gruppen beizustehen, Erfahrungen auszutauschen und interne Regeln zu erstellen. Anfang der 80er-Jahre begann das Kundeninteresse an biologisch erzeugten Lebensmitteln zu wachsen, die (europaweit) ersten Regelungen zu diesem Thema im Lebensmittelcodex wurden aber erst 1983 geschaffen. Die Außenwirkung der Verbände und damit auch ihrer ersten Markenzeichen war also wichtig, um den Konsumenten Hilfe bei der Unterscheidung zwischen Bio und Bioschwindel zu bieten.

Strenge interne Kontrolle

Gerade aufgrund der vielen Anbieter von pseudobiologischer Ware setzten die Verbände damals auf strenge interne Kontrollen, um schwarze Schafe rasch entdecken und ausschließen zu können. Parallel dazu machten Landwirte die Erfahrung, dass größere Vereinigungen auch Vorteile bei Vermarktung, Öffentlichkeitsarbeit und politischen Verhandlungen boten. Mit dem Beitritt zur EU wurde die EU-Bio-Verordnung 2092/91 übernommen, die verbandsinternen Kontrollen wurden um solche externer Prüfstellen ergänzt.

EU-Regeln dominieren

Eigene österreichische Regelungen gibt es nur mehr für von der EU nicht erfasste Bereiche wie etwa Fischzucht oder Wildtierhaltung. Um der inzwischen stark gewachsenen Vielfalt ein allgemein gültiges Zeichen entgegenzusetzen, wurde das AMA Biosiegel geschaffen, das allen biologisch wirtschaftenden Betrieben zusteht, egal ob sie einem Verband angehören oder nicht. Als der Bio-Markt immer attraktiver wurde, stiegen auch Handel und Industrie massiv ein, weitere Logos entstanden.

Die offiziellen Biosiegel

Rot und schwarz

Die AMA-Biosiegel gibt es in zwei Farben.   Das schwarze bestätigt, dass es sich um ein vorschriftsgemäß erzeugtes Bioprodukt handelt. Das rote Siegel enthält auch noch eine Ursprungsangabe, wobei der Ursprung in Österreich sein kann, aber nicht muss.

Maßgeblich ist, dass die Rohstoffe aus dem angegebenen Land oder der angegebenen Region stammen. Wobei bei verarbeiteten Produkten bis zu einem Drittel anderer Herkunft sein darf, sofern ein Rohstoff im Ursprungsgebiet nicht angebaut werden kann.

Schweiz und Deutschland

Vergleichbar mit den beiden AMA-Zeichen sind  das Zeichen des Dachverbandes der Schweizer BiobäuerInnen (Bio Suisse)  und das deutsche Öko-Prüfzeichen.  Nicht auf ein Land, sondern auf die gesamte EU bezieht sich das EU-Biosiegel.  

  AMA-Austria Gütesiegel
  AMA-Gütesiegel Ausland
  Bio-Suisse: das Schweizer Bio-Gütesiegel
   Deutsches Bio-Prüfzeichen
  EU-Biosiegel

Zeichen der Produzenten

Das „Mani“-Logo an sich garantiert keine Bioware. Lediglich unter „Mani Biolive“ produzieren Österreicher gemeinsam mit griechischen Bauern am Peloponnes biologisches Olivenöl. Die niederösterreichische „Sojarei“ ist Lieferant von Soja und Sojaprodukten wie Tofu oder Sojamilch und Sojadrinks. Die Arge Biofisch hat die Herstellung und Vermarktung heimischer Fische aus biologischer Zucht zum Ziel. Laut Codex muss Biofisch etwa ohne chemische Wachstumsförderer, Hormone, Spritz- und Düngemittel aufgezogen werden.

Mani
Sojarei
Salamita
Styria Beef
Arge Biofisch

Eigenmarken des Handels

Genauso wie im konventionellen Bereich haben die großen Handelsketten auch für den Bereich biologischer Lebensmittel eigene Handelsmarken entwickelt.

  Ja! Natürlich (Billa, Merkur, Emma, Bipa)
Natur pur (Spar)
  Natur aktiv (Hofer)

Zeichen von Bioverbänden

Die meisten der derzeit dreizehn heimischen Bioverbände haben vor allem regionale Bedeutung. Überregional bekannt ist Demeter, der älteste Verband. Der „Ernte“-Verband hat mit rund der Hälfte aller Biobauern in Österreich die meisten Mitglieder, und „Freiland“ ist der Pionier der artgerechten, biologischen Tierhaltung.

  Bio Ernte Austria
  Demeter
    Freiland - Kritische Tiermedizin

Marken einzelner Hersteller

Produkte dieser Hersteller finden sich in zahlreichen Naturkostläden, Drogerie- und Supermärkten.

Bioquelle
Perlinger
Alnatura
Rapunzel
Naturland

Sonstige Zeichen

Naturkostläden, die das Logo des Dachverbandes führen, bieten ausschließlich biologisch erzeugte Waren an. „Die Hoflieferanten“ ist eine Vereinigung von Landwirten, die eigene Geschäfte betreiben, aber auch andere Händler mit ihren Erzeugnissen beliefern.

Dachverband des Naturkosthandels
Die Hoflieferanten

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