In der Produktionshalle von Betten Reiter rattern die Nähmaschinen. Die Geräuschkulisse wird jedoch bestimmt von einem Ungetüm, das Baumwolle zu Vlies verarbeitet: Der sogenannte Ballenbrecher nimmt die Baumwolle auf und leitet sie über den Kastenspeiser in die Vliesanlage weiter. Eine Mitarbeiterin verarbeitet das fertige Vlies mithilfe eines Steppautomaten zu einer Decke; danach werden die Kanten vernäht.
Fairtrade und bio
Die Baumwolle für Decken und Pölster, ein Drittel der von Betten Reiter hergestellten Produkte, ist Fairtrade- und bio-zertifiziert. Seit 2007 ist Betten Reiter Partner von Fairtrade und der größte Abnehmer von fair gehandelter Baumwolle in Österreich, die das Unternehmen von einer Baumwoll-Kooperative in Kirgistan bezieht.
Tierschutz ...
In der Manufaktur von Betten Reiter werden Decken und Pölster hergestellt. "Nachhaltigkeit bedeutet viel mehr als CO2-Reduktion", betont Geschäftsführer Peter Hildebrand. Großer Wert wird auf Tierschutz gelegt: Betten Reiter war eines der ersten Unternehmen in Österreich, das Gänsedaunen aus Lebendrupf – eine umstrittene Praxis, die Tierleid mit sich bringt – ablehnte.
"Wir waren groß genug, um uns durchzusetzen", so Hildebrand. Auch bei Kamelhaardecken und Produkten mit Schafschurwolle bemüht man sich um Tierschutz. "Kamele werden nicht geschoren, sondern die Wolle, die abfällt, wird gesammelt", erklärt der Unternehmer.
... und Hanfprodukte
In der Manufaktur in Leonding werden auch Hanfdecken mit Baumwolle, Hanfschurwolldecken und Hanfschurwollpölster hergestellt. Die robuste Naturfaser gilt als umweltschonende Alternative zu Baumwolle.
"Beim Anbau von Hanf wird deutlich weniger Wasser verwendet und es kommen keine Pestizide zum Einsatz", erklärt Peter Hildebrand. Wenig bekannt ist, dass Hanf mehr Feuchtigkeit aufnimmt als andere Materialien und daher für Menschen geeignet ist, die in der Nacht viel schwitzen.
Veganer Hanf?
Nicht ohne Stolz erzählt Hildebrand, dass der Hanf zertifiziert vegan sei. Veganer Hanf? Es gehe um die Weiterverarbeitung: Beim Weben werden die Garne statt mit tierischen Fetten mit Kartoffelstärke behandelt. Die fertigen Produkte werden nicht in Plastik verpackt, sondern in Stofftaschen. "Auf diese Weise haben wir 14,5 Tonnen Plastik in einem Jahr eingespart", so Hildebrand.
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