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Schneeballsystem: myadvertisingpays - Hände weg

, aktualisiert am

50 Dollar investiert, 60 Dollar verdient? Schön wärs. Das Schneeballsystem myadvertisingpays.com hat großen Zulauf. Hände weg!

Die Website myadvertisingpays.com (MAP) fordert Teilnehmer auf, ihr Geld in sogenannte "Credit Packs“ (49,99 Dollar pro Stück) zu investieren, um am Ende eines Credit Packs mehr Geld zurückzubekommen - 60 Dollar (früher) und jetzt 55 Euro. Einzige Aufgabe (neben der Investition von Geld): täglich auf 10 Werbeanzeigen klicken. Dadurch würde man angeblich am sogenannten "Profit-Share" des Unternehmens beteiligt, der sich wiederum über nicht genannte "externe Werbepartner“ finanzieren soll. Wer einzahlt und klickt, könne, so das Versprechen, auf mehrere tausend Euro monatlich kommen.

Schneeballsystem

Der Internet-Ombudsmann kritisiert auf seiner Website MAP: MyAdvertisingPays (Stand: 5.2.16): Die Website dieses Schneeballsystems weise kein Impressum auf. Der Inhaber habe seine Identität durch den Anonymisierungsdienst GoDaddy verschleiert. Nach Angaben von MAP-Teilnehmern befinde sich der Firmensitz auf der Insel Anguilla, einem Steuerparadies ohne Auskunftspflichten. - Die neue MAP-Website, das zeigte unsere Nachschau am 9.6.2016, nennt im Impressum Michael Everette Deese als Managing Director und ist in Queen Court, 24 Queen Street, Manchester, England, gemeldet.

Glückspiel

"Im Grunde genommen“, so sieht es die Website der belgischen Verbraucherschutzzentrale, handle "es sich um ein Glückspiel, bei dem sehr wenige am Ende etwas Geld verdienen, auf Kosten neuer Mitglieder. Denn das MAP-System, wie auch alle anderen Schneeball- oder Pyramidensysteme, funktionieren so lange, bis sich keine neuen Mitglieder melden.“ Eine klare und sehr lesenswerte Analyse wie MAP funktioniert finden Sie unter . Fakt ist, dass MAP seit 2015 das USA-Geschäft aufgibt und sich auf Europa konzentriert.

"Der Artikel stimmt nicht"

Eine sehr engagierte MAP-Vertreterin in Österreich, Brigitte Scherzinger reagierte auf unsere Meldung. Der Artikel stimme nicht, MAP sein kein Gewinnspiel. Es gebe keine Geschädigten und: „Wenn sich Geschädigte bei ihnen melden, dann deswegen, weil sie versucht haben MAP zu schädigen.“ Weltweit liege die Zahl der MAPler bei 270.000. Auf Facebook kenne Sie im deutschsprachigen Raum etwa 6000. KONSUMENT: „Welche Leistung erbringen MAPler für das Geld, das sie bekommen?“ Scherzinger: Als MAPler „mache bzw. schalte ich Werbung für mich und andere.“ KONSUMENT: „Sie bezeichnen sich als Affiliate. Was ist ihr Job?“ Scherzinger: „Ich bewerbe digitale Leistungen.“

Lesen Sie auch über DexCar: Dexcar: Verdacht auf Schneeballsystem
 

Leser berichten und warnen

Die KONSUMENT-Redaktion erhielt 2015/2016 von Lesern und Usern folgende Schreiben:

Sohn kaufte Credit packs

Ich bin nun schon sehr mehreren Jahren Abonnent und wende mich nun erstmals mit einem Problem an Sie. Mein Sohn hat kürzlich mehrere Credit Packs bei „My Advertising Pays“ erworben. Nach meinen Recherchen im Internet bin ich zum Schluss gekommen, dass es sich hier um ein sogenanntes „Schneeballsystem“ handelt.
Max K.
 

1600 Euro verloren

Ich habe mir den Artikel durchgelesen und weise hier auf eine Korrektur hin. Vorab jedoch zur Erinnerung zu mir - ich bin ein Geschädigter von MyAdvertisingPays. Weil ich in einem deutschen Forum MAP als Schneeballsystem bezeichnet hatte - wurden meine Daten über Dritte an MAP weitergegeben, was dann eine Sperre zur Folge hatte. Zweieinhalb Monate setzte ich mich mit dem Support auseinander. Ich habe Fragen, die mir nicht beantwortet werden, es wird ausgewichen oder auf belanglose Dinge geantwortet. Eine Drohung einer Sperre habe ich bereits erhalten, weil ich angeblich den Support Service zu sehr beanspruche ...
Ich versuchte meinen Account wieder freizuschalten. Solange galt meine Investition als verloren ca 1600,- Euro!
Als jedoch Mitte Februar mein Account wieder freigeschalten wurde meldete ich mich nie an und sah das Geld weiterhin als verloren, weil ich den Zahlungsanbieter VX Gateway wegen der fälligen Gebühren gekündigt hatte bzw meinen Zugang hab löschen lassen. Mit der Umstellung auf MAP 2.0 hatte ich mich wieder angemeldet, weil die AGBs neu unterzeichnet werden müssen - dabei ist mir unter anderem aufgefallen, dass während meiner Abwesenheit inkl. Sperre - Credit Packs ausgelaufen sind, obwohl keiner geklickt hat. Soviel zum Thema man muss klicken um beteiligt zu werden.

Des Weiteren gibt es ein Impressum: http://myadvertisingpays.com/impressum.html
Wobei ich mich aber frage, ob das so rechtens ist? Ein "Unternehmen" in der UK mit einem Impressum, das sich auf das deutsche TMG bezieht? Es sind doch keine europäischen Gesetze, sondern deutsche und dreimal schon keine englischen!
Roland

Gesperrt

Ich bin bzw. war bei MAP. Nun hatte ich mich kritisch geäußert. Ergebnis: Aktuell ist mein Account wieder gesperrt. So einfach geht das - da werden Facebook Accounts bzw. Website/Gruppen bei Facebook beschattet und alle, die schlecht über MAP reden/schreiben werden rigeros aus MAP verbannt.

R.R.

 

MAP - illegales Ponzisystem

Ich möchte ein illegales Ponzisystem, namens my advertising pays melden. Da ich in den letzten Wochen immer wieder auf dieses illegale und strafbare Abzocksystem angesprochen wurde, habe ich etwas im Internet recherchiert. Dabei handelt es sich um eine Werbeplattform, bei der man so genannte credit packs (eines kostet 49,99 Dollar ) erwerben kann. Diese verfallen, nach der "Erwirtschaftung" von 60 Dollar im Zeitraum von 100 -120 Tagen und müssen für eine neue Runde wieder gekauft werden. Alles wird geschickt getarnt durch tägliches Klicken auf 10 Werbebanner (ein credit pack enthält 550 Werbeeinblendungen) welches die wundersame Vermehrung des Geldes erklären soll. Bei seriösen Unternehmen dieser Sparte (z.B. Clixsense) sind diese Werbeklicks 0,001 bis aller höchstens 0,01 Dollar wert und es wird weder ein Mitgliedsbeitrag noch der Kauf von Paketen verlangt.

Der Firmensitz (dieser sich selbst, als das nächste Facebook, Google und Co. ernannten Werbeplattform) befindet sich auf der Miniinsel Anguilla mit eigenem Zahlungsprozessor VX Gateway in Panama. Es gibt weder eine Bilanz für das Jahr 2015 noch sonstige Zeichen einer seriösen Firma, nicht mal ein Impressum auf der Internetseite und auch keine namenhaften Werbepartner (BMW-Schwindel) die eine derartige Auszahlung rechtfertigen würden. Um immer wieder neues Geld in das System zu pumpen, gibt es natürlich ein lukratives Referalprogram in die erste Ebene mit bis zu 5 Dollar pro gekauftem credit pack des Angeworben für den Anwerber.

Ein weiteres Indiez ist, dass die bekannten pusher dieses Betrugssystems nicht das erste mal ein Ponzisystem verherrlichen (u.a. Bannersbroker). Auch der Aufruf zur Nutzung einer eigenen Kreditkarte (deutsche IBAN und Konto in England) um der Steuer zu entgehen ist mehr als erschreckend.

Ein großer Knackpunkt wird eben diese in Zukunft noch sein {hängt davon ab, als was genau (gut getarnte Werbeverkaufsfirma, die nur 550 Klickpakete um je 49,99 Dollar verkauft oder als Ponzi) das System vom Gericht gesehen werden wird), denn dabei wird wahrscheinlich nicht nur der tatsächlich ausbezahlte Betrag auf das eigene Bankkonto zu versteuern sein, sondern alles, was je erwirtschaftet wurde (sprich, jede 60 Dollar und auch das Geld durch das Referalprogram!!!!!!) Wer sich das mal durchrechnet, kann unter Umständen in ein rießiges Steuerloch fallen! Außerdem besitzen die wenigsten einen für dieses Geschäft erforderlichen Gewerbeschein!

Alle diese wichtigen "Kleinigkeiten" werden gerne verschwiegen und so immer mehr Opfer in das System gebracht.

Eine sehr informative Seite dazu ist:
http://www.maennerwelt.info/2015/08/03/myadvertisingpays-map-serioes/
Carolin O.

Ausstieg eines MAPPERS

Zum Jahresabschluss habe ich noch etwas Besonderes für alle Map per: Im folgenden Text hat sich ein Ex-Mapper die Mühe gemacht seine Geschichte und Beweggründe auszusteigen festzuhalten. Das ist deswegen so interessant, weil er sich für einen Ausstieg entschieden hat, ohne dass er auf diesem Blog oder anderen Internetseiten über die „Seriosität“ von MAP gelesen hat. Liebe Mapper, ich kann euch nur empfehlen diesen Text zu lesen, vielleicht erkennen sich manche nämlich an einem Punkt in der Geschichte wieder:

Hallo Matthias,
ich möchte “meine MAP Geschichte” beisteuern.
Es kommt jetzt von mir kein “pro Map” oder “contra Map” Beitrag sondern einfach nur “meine Geschichte, meine Recherchen, meine Konsequenz”.
Es ist recht ausführlich und lange aber ich will hier auch ein Thema einbringen, das noch nirgends angesprochen wurde, so werden vor allem meine Gespräche mit Steuerberater und dem Finanzamt (Deutschland) erläutert.

Im Oktober 2014 hat mich ein Bekannter auf MAP angesprochen: „Das ist unglaublich, sowas habe ich noch nicht erlebt, da kann man wirklich Geld verdienen“. Ich habe ihm damals gesagt, dass ich da kein Interesse habe. Ein paar Wochen später hat mich der Bekannte wieder mal darauf angesprochen und mir ein paar Videolinks geschickt die ich mir ja unverbindlich anschauen kann.

Ich hab mal kurz reingeschaut und als ich gesehen habe, dass man da irgendwas kaufen muss, hab ich es gleich wieder zugemacht…. Wieder vergingen ein paar Wochen in denen er, also mein zukünftiger „Sponsor“, mir immer mal sein Backoffice gezeigt hat und ich gesehen habe, dass da ja wirklich immer mehr Geld reinkommt. Und er hat mir von seinen „Partnern“ erzählt, die ja auch schon begeistert mitmachen und wie super das alles ist…. und im Januar 2015 habe ich mich dann überreden lassen und habe für 400 Euro CPs gekauft.

Was soll´s, wenn 400 Euro verloren gehen sollten kann ich es überleben.

Und was soll ich sagen: wow, es hat funktioniert, mich hat der Virus gepackt und bis März 2015 habe ich insgesamt 5000 Euro da reingesteckt.
Mein Ziel war aber nie diese 1200 Cps zu erreichen und „reich“ zu werden, ich wollte „auf dem Boden bleiben“ und mir eine Basis schaffen, mit der ich z.B. monatlich meine (günstige!) Miete bezahlen kann.

Dann war ich ja auch im Email-Verteiler meines „Sponsors“ und habe wöchentlich die Mails mit der Rangliste seines Teams bekommen.
„Glückwunsch an XY zu 200 Packs, klasse Leistung…wow XY hat schon 300 Packs, Glückwunsch … wir sind erfolgreich … Erfolg hier, Erfolg da … viel Spaß mit der finanziellen Freiheit … Glückwunsch zu der klasse Leistung … Erfolg … Erfolg“

Diese wöchentlichen Emails, manchmal auch mehrere pro Woche, haben mich aber immer denken lassen: „was soll denn da eine klasse Leistung sein ?!“ Wenn einer irgendwo Geld rein steckt, dann hat er doch nichts geleistet und die 10x klicken ist ja auch keine Leistung. Also ich fand das auch schon bissl nervig und so „beschwörend“. Dann die ganzen Glückwunsche in der Facebookgruppe wie die anderen „Partner“ sich gegenseitig hochpuschen… also heute sage ich auch „sektenhaft“ dazu.

Dann im April 2015 habe ich mich mal mit dem steuerlichen Aspekt beschäftigt.

Ich habe einen Gewerbeschein und bin zufällig in der Werbung tätig allerdings habe ich keinen wirklichen Schimmer von Online Werbung sondern bin in den „klassischen Medien“ unterwegs und da eher der „Kreative“ als der „Stratege“. Ich will immer alles ganz genau wissen und habe bei meinem „Sponsor“ mal zwecks steuerlicher Behandlung nachgefragt. Weil „Auslandsgeschäfte“ usw. für mich komplettes Neuland sind. Er sagte, dass das ja jetzt für ihn noch kein Thema ist, er will ja erst bis 1200 Cps aufbauen, dann, wenn er sich was auszahlen lässt, berät wer sich mit seinem Steuerberater. Er hat mir aber einen Kontakt gegeben zu einem, der bereits „Diamond“ ist, der kann mir ja mehr dazu sagen. Dieser Diamond sagte mir, dass es Kreditkarten gibt, mit denen man eine deutsche IBAN bekommt aber das Geld dann auf einem englischen Konto ist und dass die Steuer ja dann kein Thema sei.

Hallo ?!?! das war für mich quasi ein „Aufruf zur Steuerhinterziehung“.

Wenn ich Geld verdiene, dann ist es ja egal wo mein Geld ist, ich muss es versteuern.


Bin dann mal zu einer Steuerberaterin gegangen (habe normal keinen Steuerberater, sondern nur eine „nette Dame“, die für mich und mein "kleines Gewerbe“ das ganze Buchhaltungs- und Steuerzeugs macht … habe selbst nämlich keine Lust mich um diese Sachen zu kümmern). Erste Reaktion der Steuerberaterin (nach mehrtägiger Recherche ihrerseits): Schneeballsystem !! Alarm !!

Ich war zu der Zeit allerdings von meinen „Mit-Mappern“ schon so gut bearbeitet, dass es eben kein solches System, sondern einfach nur eine Werbeplattform und ein Geschäft ist. Und genau das, was ja propagiert wird, nämlich ein “seriöses Geschäft“, wollte ich ja damit auch machen… darum wollte ich rechtzeitig alles Wichtige und Notwenige in Erfahrung bringen. Also vorrausschauend für die Zeit, wenn es dann bei mir mal so weit ist, dass ich mir Geld auszahlen lasse und das dann ja auch versteuern muss.

Aber dann: die Steuerberaterin hat mir einen Text zukommen lassen, es ging darin um „Kapitaleinkünfte aus Schneeballsystemen“ und ein Urteil des deutschen Bundesfinanzhofes von 2014. Es geht darum, dass bei Schneeballsystemen nicht das tatsächlich ausbezahlte Geld zu versteuern ist, sondern die „Zuflüsse“ und dass Ausgaben nicht geltend gemacht werden können. Weiterhin heißt es „die Anbieter solcher Systeme werden beim Wort genommen „hier verdienen Sie Geld“ und auch wenn die Einnahmen reinvestiert werden, so sind es doch Einnahmen“.

Hier kamen dann doch erste Zweifel auf. Denn auch wenn es in dem Text um „Kapitaleinkünfte“ ging und MAP ja ein „Geschäft mit Werbung“ ist und kein „Investment“, so waren doch Parallelen zu erkennen. Ich habe dann mit der Steuerberaterin zusammen mal in mein Backoffice geschaut.

Für sie war die Sache so: ich habe 5000 Euro ausgegeben. Diese Ausgaben kann ich aber nicht geltend machen (…wenn es denn ein Schneeballsystem ist…).
Ich hatte damals etwas um die 8.000 oder 10.000 Dollar in meinem Profitshare (die aber ja schon wieder für den Zukauf von Cps verwendet wurden) und dieser Betrag ist zu versteuern. Es geht eben NICHT um das tatsächlich ausbezahlte Geld, sondern um die „Zuflüsse“. Also es wurde eingenommen und ist zu versteuern. Ob ich mir dann davon ein Eis kaufe oder neue Credit Packs ist egal.

Da hat es mir alle Fragezeichen rausgehauen und ich habe nochmal konkret gefragt: “also ich müsste jetzt den Profit Share in Euro umrechnen und das versteuern, obwohl ich noch kein „echtes Geld“ zurück habe und tatsächlich ja momentan 5000 echte Euro Minus habe“ —> sie sagte „ja“.

Ich hab‘ nochmal nachgefragt: „aber wenn es ein Schneeballsystem ist, dann ist es ja illegal und das Finanzamt bekommt trotzdem die Steuern, verdient also an illegalen Systemen mit?!“ → sie sagte: „wir sind hier im Steuerrecht und nicht im Strafrecht … und laut Urteil des Bundesfinanzhofes ist es so“.

Also wenn MAP ein „normales Geschäft“ ist, dann könnte ich die Ausgaben gegenrechnen und alles ist gut, wenn es ein Schneeballsystem ist, dann steuere ich geradewegs auf eine enorme Steuerbelastung zu. → Sie bestätigte auch das.

Nun gut, MAP ist ja aber kein Schneeballsystem oder Ponzischema oder, wie ich es mittlerweile nenne „Ponzi-Ball“… das haben ja die ganzen Webinare und auch mein Sponsor und die vielen anderen Mapper gesagt, es ist alles legal und die Steuerberaterin kennt MAP ja nicht, die versteht es einfach nicht…

Ja, dann habe ich mir gedacht: Bevor ich jetzt eine Zweitmeinung von einem anderen Steuerberater hole, gehe ich doch einfach mal direkt zum Finanzamt … wenn mir jemand etwas Konkretes sagen kann, dann doch die. Habe also einen Termin ausgemacht, alles erklärt, super ausführlich, mündlich und schriftlich. Mit Screenshots und allem drum und dran, mit meinen tatsächlichen Zahlen (also meine „echten Ausgaben“ und meine „virtuellen Einnahmen“ und dem „Zukauf“).

Was mir die nette Dame schon bei dem Termin gesagt hat war: „so wie sie es beschreiben ist es auf jeden Fall schon mal gewerblich. Sie kaufen Werbepakete, Sie erwirtschaften damit etwas, eine Gewerbeanmeldung ist erforderlich.“

Ich selbst habe ja einen Gewerbeschein, den habe ich dann in den folgenden Tagen noch um „Online Marketing“ erweitert, denn ich wollte mich ja auch in die ganze Affiliate-Geschichte rein lesen und z.B. auch „Digistore-Produkte“ oder sonstwas bewerben … eben das, was man in den Webinaren diverser Mapper so gesehen hat.

Ungefähr fünf Wochen später kam ein Brief vom Finanzamt: → es ist gewerblich, eine Gewerbeanmeldung ist erforderlich. Zu versteuern ist NICHT das „echte“ Geld, was irgendwann mal auf das Bankkonto ausgezahlt wird, sondern das Geld was im Profitshare ankommt + das Geld/Provision für geworbene Partner. Da MAP ein ausländisches Unternehmen ist, ist die Umsatzsteuer nicht betroffen, ich muss es nur bei der Einkommensteuer angeben. Die Ausgaben für CreditPacks sind, da ich es ja gewerblich mache, Betriebsausgaben. Geld, dass ich z.B. als Provision über Digistore verdienen würde, würde natürlich die Umsatzsteuer betreffen.

Meine Schlussfolgerung (bestätigt durch die nette Finanzbeamtin) war: die Privatperson und HobbyMapperin „Liesel Müller“ könnte also 1) schon mal gar keine „Ausgaben“ abziehen und müsste den komplett aufgelaufenen Profit-Share versteuern und 2) geht sie einer gewerblichen Tätigkeit nach ohne ein Gewerbe angemeldet zu haben. … leider ist die Mehrzahl der Mapper wohl „ahnungslose Liesel Müllers“.

Aber ok … für mich ist (war!) es ein ganz normales Geschäft … Einnahmen, Ausgaben, Einkommensteuer.. .alles gut .… wäre da nicht der letzte Satz in dem Schreiben gewesen: „Die Ausführung zur steuerlichen Behandlung Ihrer Einkünfte erfolgen unverbindlich und sind nicht bindend“. Heißt also: es kann auch ganz anders sein und das Finanzamt legt sich nicht fest. (Würde mich als Finanzamt auch nicht festlegen, denn wenn irgendwann mal MAP behördlich als „Ponzi-Ball“ beurteilt wird, dann kann sich das Finanzamt auf oben erwähntes Urteil des Bundesfinanzhofes beziehen und bekommt eine kräftige Nachzahlung)

Fazit:
Ist es ein „legales Geschäft“, dann läuft es so wie es mir das Finanzamt geschrieben hat, ist es ein Ponzi-Ball, dann Steuer ich auf eine große Steuernachzahlung und ein fettes Minus zu. … wir drehen uns also im Kreis. (Möge an dieser Stelle jeder (deutsche) Mapper einmal schauen was gerade in seinem „Profit Share“ steht, den Betrag mit dem aktuellen Kurs umrechnen, dann noch sein normales Jahresgehalt dazu rechnen und den Gesamtbetrag dann hier eingeben. https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/ )

Habe mit meinem Sponsor dann mal über meine Korrespondenz mit dem Finanzamt gesprochen; seine Reaktion: „ja, das passt schon, es ist ja legal… und es gibt ja da jetzt auch so eine Kreditkarte mit Deutscher IBAN aber das Konto ist in England, die wurde speziell für Mapper entwickelt und dann kommt das Geld ja von Amerika nach England und dann ist das ja für die Einkommensteuer nicht wichtig weil es ja nicht in Deutschland landet“

Ab dem Moment war es bei mir aus:
Geht der Kerl überhaupt auf mich ein? Versteht er was ich da erzähle? Anstatt zu sagen „ah ok danke, dass du da mal nachgefragt hast, ich werde meine Partner informieren, dass sie sich da auch mal frühzeitig drum kümmern und beraten lassen“, ist er jetzt schon der zweite, der mir von dieser Kreditkarte erzählt und quasi sagt „ich werde mein Geld am Finanzamt vorbei schaffen. Mach du es auch so“.

Ich gehe mal davon aus, dass er und dieser Diamond ein paar Wochen vorher, nicht die einzigen sind, die das so machen, zumal auch diese Kreditkarte bereits in den Anzeigen bei MAP beworben wurde. Also war mein Gedanke: gehen wir davon aus, dass alles wahr ist, was über MAP Positives gesagt wird, dass es legal ist, dass es ein Geschäft ist, ein ausgeklügeltes System, das für die Zukunft geschaffen ist, usw….


Aber: Wenn ich jetzt schon zwei Mapper kenne, die ihre Einnahmen am Finanzamt vorbei schaffen und anderen Mappern sagen sie sollen es genau so machen, wie viele sind es dann tatsächlich?!

Irgendwann kommt die Steuerfahndung, egal ob in 1 Jahr, in 3 Jahren oder in 11 Jahren. Wenn das Finanzamt sagt: „da wird Geld an uns vorbei geschafft“, dann ist Schluss mit lustig.

Also war meine Schlussfolgerung: MAP ist (vielleicht) gut, aber das „steuerliche Verhalten“ einiger Mapper (wissentlich oder unwissentlich) wird dazu führen, dass Finanzbehörden mal genau nachforschen.
→ scheiße, wo bin ich da nur rein geraten, wie konnte ich so blöd sein… ich wollte es doch gar nicht aber der „Sponsor“ hat mich so lange bequatscht dass ich dann doch schwach geworden bin.

Natürlich hat das Geld „gelockt“ klar, aber ich wollte ja nicht reich werden, sondern nur ein "kleines Zubrot nebenbei“… darum ja auch meine Bemühungen schon am Anfang alles korrekt machen zu wollen, auch steuerlich. Und jetzt steh ich alleine da und höre von allen Seiten nur „buy more, Erfolg, bla bla, buy more, refer more, Erfolg, Erfolg, bla bla“ und „es gibt Möglichkeiten an der Steuer vorbei zukommen“ … na schöne Scheiße.
→ aus die Maus, Ende Gelände, ich bin kein Gauner und schon dreimal nicht will ich Ärger mit der Steuer.
–> weg da !!

Mir wurde bewusst, dass die anderen Mapper ja eigentlich alle nur das erzählen, was ich damals in den Videos von den „diversen Herren“ auch schon gehört habe. Und das ich scheinbar der einzige bin, der sich in diesem Geschäft auch um steuerliche Korrektheit bemüht.

Nirgendwo, egal ob in der Facebookgruppe, in den ganzen Videos, in persönlichen Gesprächen oder sonstwo war die Rede von „Gewerbeanmeldung“ oder „steuerlicher Behandlung“. Wenn ich mir alleine die zig Partner von meinem Sponsor anschaue, dann ist da z.B. ein Zahnarzt, eine Studentin, eine alleinerziehende Mutter, eine Fitnesstrainerin, ein Angestellter, ein KFZ Mechaniker, auch mal ein Selbstständiger aber überwiegend Leute, die, im Gegensatz zu mir, kaum Berührungspunkte mit „Gewerbe, Umsatzsteuer, Einkommensteuer usw.“ haben. Und selbst ich tue mir schwer, wenn ich alles richtigmachen will bzw. stelle fest man kann hier eigentlich gar nichts richtigmachen.

Die „kleinen Mapper“ mappen alle drauf los und geben in zwei Jahren an, dass sie 4000 Euro aufs Bankkonto ausbezahlt bekommen haben.  Und irgendwann kommt das Finanzamt und sagt: „Sie hatten in den letzten Jahren Profit Share von 90.000 Euro … wir bekommen noch Geld von Ihnen“.

Mich hat es da nur noch genervt und mein Ziel war: bis Ende des Jahres das mein Geld rausholen und dann Schluss. Mit meinem „Sponsor“ kann ich mittlerweile nicht mehr vernünftig reden. Der lebt nur noch in einer „Scheinwelt auf Wolke 7“ …

Sagen will ich aber auch, dass ich nie Probleme mit Auszahlungen hatte. Mein Geld ist wieder da und ich habe auch ein bisschen „Gewinn“ rausgeholt … sozusagen als „Aufwandsentschädigung für meine Nerven“ und die Steuerberaterin hat mir für Ihre Recherchen und Ihre Arbeit ja auch immerhin 400,- Euro berechnet.

Ich habe vor einigen Tagen den MAP-Support gebeten mein Konto zu löschen, die restlichen 117 CPs dürfen sie behalten. Ich freu mich jetzt, dass ich mich mit dieser Thematik nicht mehr beschäftigen muss … zumindest hoffe ich dass es so ist, denn vor mir steht ja noch die Einkommensteuer für 2015 und da sieht es grob wie folgt aus:
für 5000,-€ „echtes Geld“ habe ich Cps gekauft
grob 7000,-€ „echtes Geld“ ist wieder auf meinem Bankkonto angekommen.
Habe also grob 2000 Euro Plus gemacht.
Abzgl. 400 Euro für die Steuerberaterin und 500 Euro „Aufwandsentschädigung für meine Nerven“
bleiben 1.100 Euro übrig, die ich irgendwo spenden werde. Ich will nichts von diesem Geld behalten.

Wenn ich alles genau nach dem Schreiben des Finanzamtes handhabe (und das mache ich !!) dann muss ich aber jetzt schon rund 5.000 Euro versteuern (ich habe 2 Partner geworben, die mir ja Provision gebracht haben und das treibt den zu versteuernden Betrag natürlich auch etwas in die Höhe. Beide Partner habe ich auch damals gewarnt, bin alles mit ihnen durchgegangen habe gesagt sie sollen aussteigen und zumindest schon mal Geld rausholen. Auch den Link zu diesem Blog habe ich weitergegeben und alles anhand meiner Zahlen und Infos vom Finanzamt vorgelegt. Ein Partner ist zum Glück schon raus und hat keinen Verlust, der andere will weitermachen)

Und sollte doch diese Geschichte „Kapitaleinkünfte durch Schneeballsysteme“, die ich oben erwähnt habe, greifen, (jetzt oder irgendwann… weiß jetzt gar nicht wann und ob steuerliche Angelegenheiten verjähren) dann wären es rund 40.000 Dollar (Zuflüsse) die ich umrechnen und versteuern muss.

Laut online-Einkommensteuerrechner kann ich dann mal auf´s Sozialamt gehen. Bis hierher waren es alles MEINE Erfahrungen / Meinungen / Recherchen. Bis hierher wurde ich auch nicht von „Hatern“ beeinflusst. Auf diesen Blog bin ich erst gestoßen, nachdem mein Beschluss auszusteigen schon gefasst war.
Ich schreibe das vor allem auch als Hinweis / Info für den Mapper-Typ „Hausfrau, Arbeiter, Student Rentner und Ähnliche“.

Jeder ist seines Glückes Schmied und ich habe für mich gemerkt, dass ich ohne MAP glücklicher und weniger genervt bin.

Meine Bitte an den Support, mein Konto zu deaktivieren und meine Daten zu löschen hängt im Moment etwas. Die kommen mir jetzt jeden Tag mit irgendeiner „Nachfrage aus Sicherheitsgründen“. Ich hoffe einfach, dass es problemlos klappt und ich in ein paar Tagen da raus bin. Bezweifle aber dass meine Daten wirklich gelöscht werden, wer weiß wozu die die nochmal brauchen :-(

Sollte es Schwierigkeiten geben wie „wir lassen dich nicht raus, einmal im System immer im System“, dann werde ich das noch ergänzen.

Auch habe ich von allem, was mir wichtig erscheint, Screenshots gemacht, einige der Mails meines Sponsors aufgehoben, die Facebookseite „unserer kleinen MAP-Gruppe“ offline gespeichert usw. Einfach nur um Namen zu haben für den Fall, dass ich vielleicht mal dem Finanzamt sagen muss „ich bin nur ein kleiner Fisch den Ihr gefangen habt. Wenn ihr mich leben lasst und wieder zurück in den Teich werft, dann kann ich Euch zu Fischen führen, die etwas größer sind als ich“.

Sagen will ich damit allen die raus wollen: Hebt Mails auf, macht Screenshots, auch von Eurem Kündigungsschreiben an den Support, einen letzten Screenshot von Eurem Backoffice und kopiert Euch alle Daten aus Eurer „purchase history“ in eine Exceltabelle. Einfach um so vieles wie nur möglich belegen zu können. Vielleicht habt Ihr noch „Überredungsemails“ von damals als Euer Sponsor euch geworben hat.
Wenn Ihr selbst schon Partner geworben habt, dann sagt ihnen nicht nur, dass sie raus sollen, schreibt es per mail und hebt die mail auf um beweisen zu können, dass ihr sie auch zum Aussteigen aufgefordert und nicht nur von ihnen profitiert habt. Alles sammeln und für die nächsten Jahre (!!) aufheben … für den Fall der Fälle.

Viele Grüße,
„ein weiterer Ex Mapper“
Mein Dank geht an Thomas, der seine Erfahrungen aufgeschrieben und uns zur Verfügung gestellt hat!
Grüße
H. S.

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