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Sechs Haarpflegeprodukte nebeneinander Lilial Kosmetik
Enthält Kosmetik Butylphenyl Methylpropional? Nicht kaufen Bild: CastecoDesign/Shutterstock

Lilial in Kosmetik: verboten, aber immer noch erhältlich

Maiglöckchenduft. Seit 1.3.2022 ist es in der EU verboten, Kosmetika mit dem Duftstoff Lilial zu verkaufen. Trotzdem sind immer noch Produkte im Handel erhältlich.

Bei Lilial handelt es sich um die Chemikalie Butylphenyl Methylpropional (BMHCA). Sie kann Allergien auslösen, ist also allergen, krebserzeugend, erbgutverändernd und gefährdet die Fortpflanzung. In folgende Produkte haben Hersteller die Substanz gemischt:

Lilial Kosmetik

  • Duschgel
  • Seife
  • Parfum
  • Deodorant
  • Haarspray und -styling
  • Flüssigseife
  • Aftershave
  • Badezusatz
  • Abschmink-Produkte

Restposten im Verkauf

Wir haben die Verwendung von Lilial in Kosmetika seit Jahren kritisiert (folgen Sie den Links unten). Umso erfreuter waren wir, als 2022 das Verbot erlassen wurde und sehr rasch in Kraft trat. Viele Unternehmer dürften aber von dem Verbot nichts wissen oder sie versuchen trotz Verbotes, Restposten zu verkaufen.

Lilial: Verboten und doch erhältlich

Ein Blick in das EU-Schnellwarnsystem RAPEX zeigt: Es gibt viele Meldungen von Kosmetik-Artikeln, die diesen verbotenen Stoff immer noch enthalten – auch solche aus letzter Zeit. 

In Billig-Läden, 1-€-Shops

Birgit Schiller - Expertin: Kosmetika, Chemie
Dr. DI Birgit Schiller - Expertin: Kosmetika, Chemie Bild: VKI

Die Warnung, so Dr. Birgit Schiller, Chemikerin aus unserer Testabteilung, „betrifft nicht die großen bekannten Marken und auch nicht die Eigenmarken der Drogerieketten und länger in Österreich ansässigen Diskonter wie Hofer oder Lidl.“ Es handelt sich bei diesen Produkten mehrheitlich um in Online-Shops gekaufte. Schiller: „Es gibt sie auch in Geschäften, die aus Drittländern importieren, also Billig-Läden, 1-€-Shops, Pop-up-Stores mit Produkten, die nicht in den gängigen Läden erhältlich sind.“

„Umdrehen und kontrollieren“

ückseite einer Duschgelflasche mit Liste der Inhaltsstoffe. Lupe hebt den verbotenen Stoff Lilial (Butylphenyl Methylpropional) hervor
Seit 1.3.2022 ist es in der EU verboten, Kosmetika mit dem Duftstoff Lilial zu verkaufen. Trotzdem sind immer noch Produkte im Handel erhältlich. Bild: New-Africa, Tanatat/Montage VKI

Wenn Sie Kosmetika, Putzmittel und billige Parfums kaufen, rät Birgit Schiller: „Es kann in allem, was parfümiert ist, drin sein. Wenn es gut riecht: umdrehen, Inhaltsstoffe kontrollieren.“  Schauen Sie ins Kleingedruckte – meist unter der Überschrift „Ingredients“ (Inhaltsstoffe). Sollte da „Butylphenyl Methylpropional“ stehen: Nicht kaufen, aber dem Marktamt melden.

Eine Chemikalie, viele Namen

Die verbotene Chemikalie hat auch andere Bezeichnungen:

  • Lilestral
  • Lysmeral
  • Lilienaldehyd
  • 2-Methyl-3-[4-(2-methyl-2-propanyl)­phenyl]propanal
  • 3-(4-tert-Butylphenyl)-2-methylpropanal 
  • (±)-Butylphenylmethyl-propional 
  • (RS)-3-(4-tert-Butylphenyl)-2-methyl­propanal

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