Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: getrocknete Cranberries mit erstaunlich hohem Zuckergehalt. |
Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: getrocknete Cranberries mit erstaunlich hohem Zuckergehalt. |
Sweet Valley Cranberries: Auf der Verpackung sind frische und getrocknete Beeren abgebildet. Trockenfrüchte enthalten von Natur aus Zucker. Bild: VKI.
Sweet Valley Cranberries: Aus dem Kleingedruckten der Verpackungsrückseite geht hervor, dass die Cranberries zusätzlich gezuckert sind. Bild: VKI.
Das steht drauf: Sweet Valley Cranberries
Gekauft bei: Hofer
Cranberries sind mit Heidelbeeren verwandt und schmecken getrocknet in Obstsalaten, Müslis und als Zutat in süßen sowie in pikanten Gerichten. Bei Hofer gibt es Cranberries von Sweet Valley. Vorne auf der Packung sind einige frische und viele getrocknete Beeren abgebildet.
Trockenfrüchte enthalten von Natur aus Zucker und werden daher in der Regel ungesüßt angeboten. Bei Sweet Valley Cranberries ist das anders. Aus dem Kleingedruckten auf der Packungsrückseite geht hervor, dass die getrockneten Cranberries gesüßt sind. Laut Zutatenliste besteht das Produkt aus Cranberries (60 %), Zucker und Sonnenblumenöl.
Laut Nährwertangaben enthalten 100 g getrocknete Cranberries 70 g Zucker und liefern 337 kcal. Das ist nicht gerade wenig. "Praktisch identisch mit dem Wert des Snacks 'Lachgummi Apfellinge' von nimm2", meinte eine Kundin, nachdem sie den Kaloriengehalt pro 100 g Sweet Valley Cranberries auf der Packung gelesen hatte.
Hofer erklärte auf unsere Nachfrage, dass bei Sweet Valley Cranberries eine handelsübliche Rezeptur zum Einsatz komme. Der natürliche Fruchtsaft der Früchte werde noch mit Zucker ergänzt, da sie ansonsten viel zu sauer für den Konsumenten wären. Durch den Zusatz von Zucker könne zudem eine längere Haltbarkeit der Früchte erreicht werden, ohne dafür andere Konservierungsstoffe einzusetzen. Das Unternehmen kündigte aber auch an, gemeinsam mit dem Lieferanten den Zuckergehalt der Cranberries zu prüfen. Schön, das zu hören. Wir bleiben dran.
Am Markt sind sowohl gesüßte als auch ungesüßte Cranberries erhältlich. Hersteller, die gesüßte getrocknete Cranberries anbieten, sollten gleich auf der Packungsvorderseite groß und deutlich darauf hinweisen, dass die Süße nicht nur aus den Früchten kommt, sondern dass auch Zucker bzw. Sonnenblumenöl zugesetzt wurde.
Was Hofer zum hohen Zuckergehalt der Sweet Valley Cranberries sagt:
"Bei unseren getrockneten Cranberries handelt es sich um Trockenfrüchte, also um ein Naturprodukt. Zur Haltbarmachung werden unsere Cranberries mit Zucker versetzt bzw. soweit herunter getrocknet, dass ein Zuckeranteil von ca. 60 % erreicht wird. Wir ergänzen zum natürlichen Fruchtsaft der Früchte noch Zucker, da sie ansonsten viel zu sauer für den Konsumenten wären.
Bei unseren ,Sweet Valley Cranberries‘ kommt eine handelsübliche Rezeptur zum Einsatz. Es ist generell üblich, dass Cranberries Zucker zugesetzt wird, da dieser nicht nur für optimalen Geschmack sorgt, sondern auch eine konservierende Wirkung hat. Durch den Zusatz von Zucker kann eine längere Haltbarkeit der Früchte erreicht werden, ohne dafür andere Konservierungsstoffe einzusetzen. Dies ist uns ein Anliegen, denn im Zuge unserer Nachhaltigkeitsinitiative ,Projekt 2020‘ setzen wir uns für einen sorgsamen Umgang mit unseren Lebensmitteln ein und sind bemüht, der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.
Im Vergleich zu den von der Konsumentin angesprochenen Süßigkeiten enthalten unsere Cranberries viele natürliche und wertvolle Inhaltsstoffe. Dabei handelt es sich beispielsweise um Ballaststoffe, welche zu einer normalen Darmfunktion beitragen. Außerdem beschäftigen wir uns seit geraumer Zeit mit dem Thema Zuckerreduktion und prüfen bei verschiedensten Produkten mögliche Rezepturanpassungen.
Wir haben Verständnis für die Kritik des Kunden und nehmen das vorliegende Schreiben zum Anlass, um gemeinsam mit unserem Lieferanten den Zuckergehalt der Cranberries zu prüfen."
HOFER KG
23.4.2018
Wir meinen: Wir warten auf das Ergebnis der Prüfung in Sachen Zuckergehalt.
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Die Zutatenliste des Müslis hat sich zum Besseren verändert: Weniger Zucker und gesättigte Fettsäuren, mehr Vollkorn – der Hersteller hat unsere Kritik ernst genommen.
„Coppenrath Zuckerfrei Choco Cookies“ bedeutet nicht, dass diese Kekse einen Vorteil bei einer angestrebten Gewichtsreduktion mit sich bringen. „Zuckerfrei“ ist nicht mit „kalorienarm“ gleichzusetzen.
Zu süß: Der "Powerbar 30 % Protein+ Vanilla Coconut" nennt sich "Eiweißriegel für Sportler", enthält aber 20 Gramm Zucker! Die Auslobung mit Protein macht einen Riegel noch lange nicht zu einem gesunden Snack.
Das Getränk "Wake up" mit Himbeer-Zitrone-Guarana von Spar enjoy verwirrt mit der Angabe "ohne Süßungsmittel", obwohl es viel Zucker enthält. Achtung: Auslobungen sagen oft nichts über den tatsächlichen Zuckergehalt aus.
Der "Spar Veggie Veganer Bio-Aufstrich Dattel-Walnuss" wirbt mit der Auslobung "ohne Zuckerzusatz". Doch die Datteln als Zutat bringen von Natur aus viel Zucker ins Produkt und widersprechen aus unserer Sicht dem Hinweis.
Das „Spirulix Superfood Knuspermüsli Rote Beeren“ enthält jetzt nicht mehr so viel Zucker wie zuvor. Die Firma Spirulix hat die Zutatenliste wie angekündigt geändert und den Zuckergehalt um sieben Gramm pro 100 Gramm reduziert.
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