Zum Inhalt
Ovomaltine Der Klassiker Dose
Ovomaltine Der Klassiker - wer die Dose öffnet, ist mit einem Drittel Luft konfrontiert. Bild: VKI

Ovomaltine Der Klassiker: viel Luft in der Dose

Beim Getränkepulver "Ovomaltine Der Klassiker" ist in der Kartondose viel Luft nach oben. Die Verpackung sollte sich unserer Meinung stärker dem tatsächlichen Inhalt anpassen. Das vermeidet Ärger bei den Konsument:innen sowie Ressourcenverschwendung.

Was alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Die Verpackungsgröße der 500-Gramm-Dose "Ovomaltine Der Klassiker" lässt mehr Getränkepulver erwarten, als vorhanden.

Das steht drauf: Ovomaltine Der Klassiker

Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich

Das ist das Problem

Beim Öffnen der Dose "Ovomaltine Der Klassiker" hat sich Frau S. geärgert: "Die Packung ist frisch aufgemacht – und nur etwa halb voll". Frau S. ist nicht die Einzige, wir haben Zusendungen von einigen Konsument:innen erhalten, die sich von der Ovomaltine-Dose getäuscht fühlten. 

Verhältnis von Verpackung und Inhalt

"Ovomaltine Der Klassiker" war unlängst schon Thema im Lebensmittel-Check (7/2023), als die Ovomaltine Der Klassiker: jetzt Shrink-Ovomaltine  (10/2022) erneut in geschrumpfter Form und damit teurer im Supermarktregal zu finden war. Das Ovomaltine Getränkepulver gibt es neben den Kunststoffbeuteln auch in Dosen zu 500 Gramm zu kaufen. 

Hier ist nun keine plötzliche Mengenreduktion bei gleichbleibendem Preis zu beklagen, dafür aber das Verhältnis von Verpackungsgröße zu Inhalt. 

Ovomaltine Der Klassiker - geöffnete Dose
Ovomaltine Der Klassiker - ein Blick in die Dose offenbart viel Luft. Bild: VKI

Wir haben uns selbst ein Bild gemacht: Rund 35 bis 40 Prozent der Dose sind nicht mit Getränkepulver gefüllt, sondern mit Luft.

Enttäuschung und Ressourcenverschwendung

Gerade bei Lebensmitteln in Dosen (z.B. Gewürze, Mehl oder Müsli) kommen Mogelpackungen häufig vor. Von außen ist die Füllhöhe nicht erkennbar. 

Konsument:innen können sich getäuscht fühlen, wenn sie durch die Größe der Verpackung mehr Inhalt erwarten, als sie dann tatsächlich vorfinden. 

Ein weiterer negativer Aspekt von überdimensionierten Verpackungen ist die Ressourcenverschwendung. Die Produzenten lassen unnötig viel Verpackungsmaterial herstellen, das zudem entsorgt oder recycelt werden muss. Wären die Packungen weniger luftig, könnten pro Transport mehr Produkte gleichzeitig den Weg in den Vertrieb finden. In Summe würde das viele klimaschädliche Emissionen einsparen. 

Der Luftraum in der Ovomaltine-Getränkepulverdose ist unserer Meinung zu groß und wir können den Ärger der Konsument:innen nachvollziehen. Gut, dass der Hersteller laut Stellungnahme an einer neuen Lösung arbeitet, den sogenannten Kopfraum zu reduzieren. Wir bleiben dran. 

Positiv: Dose aus Karton

Wir können auch eine positive Neuerung an der "Ovomaltine Der Klassiker"-Dose feststellen: Statt aus Kunststoff besteht das Behältnis nun aus Karton und kann im Altpapier entsorgt werden. Den Kunststoff-Deckel sollte man natürlich trotzdem extra in die gelbe Tonne werfen.

Dass auf der Verpackungsvorderseite zusätzlich "Kakao aus Westafrika" zu lesen ist, finden wir gut. Somit ist beim Produkt "aus der Schweiz" die Herkunft des Kakaos deklariert.

Reaktion der Wander AG

Der Produzent argumentiert mit technischen Bedingungen und verspricht an neuen Lösungen zu arbeiten.

"Wir möchten uns aufrichtig für Ihre Unzufriedenheit in Bezug auf den Kopfraum in unseren Ovomaltine-Dosen entschuldigen. Ihre Meinung ist uns wichtig und deshalb wollen wir das Zustandekommen gerne detaillierter erklären.

Der Inhalt (Grammatur und Rezeptur) von Ovomaltine Klassiker und Ovomaltine Extra Schoko sind unverändert geblieben. Der Kopfraum in unseren neuen Dosen ist grundsätzlich aus technischen Gründen notwendig, um sicherzustellen, dass die Dosen sauber und dicht verschlossen werden können. Die Füllhöhe in den Dosen wird dabei von zwei Hauptfaktoren beeinflusst: dem Volumen des Kakao-Pulvers und dem Abfüllprozess.

Die gesetzlichen Vorgaben legen fest, wie gross der zulässige Kopfraum sein darf und wir halten uns bei unseren Produkten strikt an diese Vorgaben.

Gleichzeitig ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Produkte die gleichen Abfülleigenschaften aufweisen. Selbst wenn zwei Kakao-Pulver auf den ersten Blick identisch erscheinen, können sie sich beim Abfüllen unterschiedlich verhalten.

Darüber hinaus nimmt das Schüttvolumen während des Transports aufgrund von Vibrationen weiter ab und der freie Raum in der Dose zu. Das kann dazu führen, dass der Inhalt als ‘weniger’ wahrgenommen wird, als er tatsächlich ist.

Wir bedauern die entstandene Verwirrung und Enttäuschung. Wir möchten unseren Kunden die bestmöglichen Produkte anbieten. Ihre Rückmeldung hilft uns deshalb dabei, unsere Prozesse weiter zu verbessern und sicherzustellen, dass unsere Produkte den höchsten Qualitätstandards entsprechen.

Wir arbeiten bereits an neuen Lösungen, die leider nicht immer von heute auf morgen umsetzbar sind.“

Wander AG 
1.11.2023

Wir empfehlen

Schütteln Sie eine Dose vor dem Kauf leicht – oft ist so ein Luftraum abschätzbar.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Twix: weniger Riegel in der Mehrfachpackung

Twix: weniger Riegel in der Mehrfachpackung

Mars hat die Stückzahl reduziert: Statt vier mal zwei Stück sind jetzt nur mehr drei mal zwei Stück "Twix" in der Mehrfachpackung. Je Riegel zahlen die Konsument:innen bei dieser Verkleinerung drauf.

Katjes Yoghurt-Gums: Shrinkflation!

Katjes Yoghurt-Gums: Shrinkflation!

Katjes hat die Füllmenge ihrer "Yoghurt-Gums" reduziert. Konsument:innen zahlen jetzt für weniger Fruchtgummis den gleichen oder nur einen geringfügig niedrigeren Preis. Ein klassischer Fall von Shrinkflation.

Kommentieren

Sie können den Text nach dem Abschicken nicht nachträglich bearbeiten, Länge: maximal 3000 Zeichen. Bitte beachten Sie auch unsere Netiquette-Regeln.

Neue Kommentare können nur von angemeldeten Benutzern veröffentlicht werden.

Anmelden

0 Kommentare

Keine Kommentare verfügbar.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang