Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Paprikahuhn mit Spiralen von Iglo, bei dem das Huhn hauptsächlich außen auf der Verpackung statt im Gericht zu finden ist. |
Iglo Paprikahuhn mit Spiralen - Ziemlich wenig Huhn
Iglo Paprika Huhn: Das Huhn ist hauptsächlich außen auf der Verpackung statt im Gericht zu finden. Bild: K. Schreiner/VKI
Iglo Paprika Huhn: Ein Blick in die Zutatenliste zeigt, wie wenig Huhn tatsächlich enthalten ist. (Bild: K. Schreiner/VKI)
Wenig Huhn, viele Spiralnudeln
Das steht drauf: Iglo Paprikahuhn mit Spiralen
Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich
Das ist das Problem
Ist der Hunger groß und die Lust, zu kochen, klein, fällt die Wahl oft auf ein Fertigmenü. Gerichte in der Schale, die nur noch in die Mikrowelle geschoben werden müssen, sind besonders beliebt: Einfach aus der Verpackung nehmen, die Folie einstechen, das tiefgekühlte Produkt in die Mikrowelle stellen und wie in der Anleitung angegeben erhitzen. Danach die Folie abziehen und schon kann gegessen werden. Schneller geht’s nicht.
Hühnerfleisch nur spärlich enthalten
Tiefkühlspezialist Iglo bietet solche Gerichte u.a. unter der Bezeichnung „Genießer Schmankerl“ an; Paprikahuhn mit Spiralen ist eines davon. Paprikahuhn mit Spiralen – dieser Produktname suggeriert, dass Huhn in dieser Mahlzeit die Hauptrolle spielt. Doch aus dem Kleingedruckten auf der Packungsrückseite geht klar hervor, dass Huhn hier lediglich ein Statistendasein führt. Laut Zutatenliste besteht das Gericht zu 65 % aus Hühnerfleisch mit Sauce und zu 35 % aus Spiralnudeln. Und: Das Hühnerfleisch mit Sauce enthält gerade einmal mickrige 17 % Hühnerstreifen!
Bezeichnung "Paprikahuhn" rechtlich in Ordnung
Rein rechtlich ist die Bezeichnung Paprikahuhn mit Spiralen trotz des jämmerlichen Fleischanteils im Produkt korrekt. Es wäre allerdings bei Weitem zutreffender und konsumentenfreundlicher, das Produkt stattdessen Spiralen mit Paprikahuhn zu nennen.
Tipp: Gelegentlich größere Mengen kochen und einfrieren
Ein Tipp, um sich vor unliebsamen Überraschungen durch geschönte Produktbezeichnungen zu schützen: Wenn Sie Zeit und Muße zum Kochen haben, bereiten Sie am besten gleich größere Mengen eines Gerichts zu und frieren es portionsweise ein. Dann haben Sie Mahlzeiten auf die Schnelle auf Lager, bei denen Sie ganz genau wissen, was drinnen ist.
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Reaktion der Firma Iglo
Was Iglo dazu sagt, dass in seinem Paprikahuhn mehr Spiralen und kaum Hühnerfleisch steckt.
„Bei den Iglo Genießer Schmankerln – wie auch beim Schmankerl Paprikahuhn mit Spiralen – handelt es sich um Mikrowellengerichte in einer ovalen Schale mit 350 g bzw. 400 g (je nach Produkt) Gewicht als individuelle Mahlzeit für den schnellen Genuss.
Als Inspiration dienen Iglo hier traditionelle österreichische Rezepturen wie etwa bei den Iglo Schinkenfleckerln, den Marchfelder Rahmfisolen mit Mini Rösti oder Paprikahuhn mit Spiralen. Dies auch unter Maßgabe der aktuellen österreichischen Ernährungsempfehlungen. Das Hühnerfleisch mit einem Anteil von 17 % wie auf der Packung angegeben ist bereits gegart, das heißt, der Frischfleisch-Anteil ist bei der Herstellung des Produktes, wie auch zuhause, höher. Durch die Garung verliert das Fleisch Flüssigkeit, wodurch sich das Gewicht verringert.“
IGLO Austria GmbH
7.3.2014
Wir meinen: Glauben Sie keinen geschönten Bildern und Produktbezeichnungen. Lesen Sie die Zutatenliste und lassen Sie enttäuschende Produkte im Zweifelsfall im Regal liegen.