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Höllinger Bio Marille - Verwässert

   Was Konsumenten alles versprochen und dann nicht gehalten wird. Diesmal im Lebensmittel-Check: Ein Marillennektar, der sich erst im Kleingedruckten als solcher zu erkennen gibt. 

Bio-Marillennektar Höllinger (Bild: VKI/K. Schreiner)
Bio Marillennektar Höllinger

Bio Marillennektar Höllinger

Bio Marillennektar Höllinger: Zutaten (Bild: VKI/K. Schreiner)
Bio Marillennektar Höllinger: Zutaten (Bild: VKI/K. Schreiner)

Bio Marillennektar Höllinger: Zutaten (Bild: VKI/K. Schreiner)

B Bio-Marillennektar und Bio Rote Traube Höllinger 600px (Bild: privat/M.S.)
Bio Marillennektar und Bio Rote Traube Höllinger (Bild: privat/M.S.)

Bio Marillennektar und Bio Rote Traube Höllinger (Bild: privat/M.S.)

Verpackungsschmäh

Das steht drauf: Höllinger Bio Marille

Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich

Das ist drin

"Seit 1998 steht der Name Höllinger für Geschmack und Regionalität. Unsere Bio-Produkte stehen für Nachhaltigkeit, Innovation und Erfolg in allen Distributionskanälen" so die Eigendefinition der Firma mit Sitz im niederösterreichischen Pressbaum. Innovativ ist vor allem das Verpackungsdesign der Fruchtsäfte des Unternehmens. Darauf kommen Kunden aber erst, wenn sie daheim das Kleingedruckte lesen.

Preisfrage: Eine einheitliche Verpackungslinie mit einem Traubensaft und einem Marillensaft. Beim einen steht die Bezeichnung "100 % direkt gepresst". Beim anderen "aus direkt gepresstem Marillenpüree" und der Hinweis "100 % natürlicher Geschmack" (Dass hier die "100 %" in extra großer und der "natürliche Geschmack" in ziemlich kleiner Schrift daherkommt, ist sicher reiner Zufall.) Also, was ist der Unterschied zwischen dem Trauben- und dem Marillensaft?" Keiner? Ein gewaltiger! Im ersten Fall handelt es sich nämlich um einen 100-prozentiger Saft, im zweiten dagegen lediglich um einen Nektar. Und auch wenn die Bezeichnung Nektar edel klingt. Solche Säfte haben nur einen Fruchtanteil von gerade einmal 40 %. Der Rest sind schlicht Wasser und Zucker!

Lebensmittelrechtlich ist natürlich alles in Ordnung. Wer die Sachbezeichnung sucht, findet sie auch. Das ändert allerdings nichts am bitteren Nachgeschmack, dass gutgläubige Kunden mit einem Verpackungsschmäh über den Tisch gezogen werden.

Reaktionen

Was Höllinger dazu sagt, dass verpackungsmäßig zwischen Fruchtsaft und Nektar praktisch kein Unterschied ist.

„Das Besondere an unserem Bio Marillennektar ist sein wirklich exzellenter Geschmack. Diese Eigenschaft wollen wir groß herausstreichen, da dieses Produkt sich von herkömmlichen oder konventionellen Mitbewerbern deutlich unterscheidet. Wir verwenden ausschließlich direkt gepresstes Marillenpüree und kein Konzentrat. Direkt gepresste Säfte oder Pürees schmecken eben natürlicher als Fruchtkonzentrate.

Die Auslobung ist grundsätzlich gesetzeskonform und nicht als irreführend zu betrachten, nicht zuletzt, da es gar keinen 100%-igen Marillennektar gibt! – er wäre untrinkbar.“

Höllinger
27. Jänner 2012

Wir meinen: Wie wäre es mit einem anderen Verpackungsdesign, damit Konsumenten den Unterschied zwischen Saft und Nektar auf Anhieb erkennen können? Das wäre mal wirklich innovativ, auch der Konkurrenz gegenüber, die ihre Kunden ebenfalls gerne im Unklaren lässt.

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