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Eristoff Fire
Der Inhalt von Eristoff Fire ist geringer geworden. Bild: VKI

Eristoff Fire: Glasflasche zur Dose geshrinkt

Die Bacardi Company füllt die Wodka-Marke "Eristoff" nun in 250 Milliliter-Dosen statt wie bisher in Glasflaschen zu 275 Milliliter. Kund:innen zahlen für das alkoholische Mixgetränk in der neuen Verpackung nun mehr als zuvor. Zudem wünschenswert: eine Zutatenliste auf Alcopops.

Diesmal im Lebensmittel-Check: Der Hersteller hat "Eristoff Fire" geshrinkt. Dasselbe Produkt ist jetzt in der um 25 Milliliter kleineren Dose teurer als in der bisher verkauften Flasche. 

Das steht drauf: Eristoff Fire  

Gekauft bei: in vielen Geschäften erhältlich 

Das ist das Problem 

Herr M. meldete uns "Eristoff Fire": Er wollte das Wodka-Mischgetränk kaufen, doch er fand statt der üblichen 275 Milliliter-Glasflasche nur Getränkedosen mit 250 Milliliter vor. "Die kleinere Dose kostet aber genauso viel wie die Flasche zuvor – ist das nicht Shrinkflation?", fragt der verärgerte Konsument. 

Von der Flasche zur Dose geshrinkt 

Ja, da müssen wir Herrn M. zustimmen. Wir haben im Handel von der Marke "Eristoff" teilweise noch Glasflaschen und die neuen Getränkedosen daneben gefunden – letztere fassen 25 Milliliter weniger Mixgetränk als die Flaschen. Beide Verpackungsvarianten sind mit demselben Preis angeschrieben: 1,99 Euro. Das ergibt eine Preissteigerung von zehn Prozent. 

Dies gilt nicht nur für die Sorte "Eristoff Fire", auch die Sorten "Ice" und "Flash" sind jetzt in den kleineren Getränkedosen erhältlich. Klare Sache, der Hersteller Bacardi Company Limited hat die "Eristoff"-Mixgetränke geshrinkt. Wir haben um Stellungnahme gebeten, doch leider bisher keine Antwort erhalten. 

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Eristoff Fire - Neue Füllmengenangabe von 250 ml
Eristoff Fire - In der neuen Dose sind nur mehr 250 Milliliter Mixgetränk enthalten. | Bild: VKI
Eristoff Fire - Alte Füllmengenangabe von 275 ml
Eristoff Fire - In der Glasflasche waren früher 275 Milliliter enthalten. | Bild: VKI
Eristoff Fire - Neue Füllmengenangabe von 250 ml
Eristoff Fire - In der neuen Dose sind nur mehr 250 Milliliter Mixgetränk enthalten. | Bild: VKI
Eristoff Fire - Alte Füllmengenangabe von 275 ml
Eristoff Fire - In der Glasflasche waren früher 275 Milliliter enthalten. | Bild: VKI

Zugesetzt: Farbstoff, Aroma und Koffein 

Bei dieser Gelegenheit haben wir uns die Angaben auf der Verpackung angeschaut – hat sich auch bei den Zutaten etwas verändert? Das ist nicht nachvollziehbar. Auf der ursprünglichen Verpackungsvariante war "Red Berries" zu lesen, auf der Dose steht jetzt "Cranberry" , doch außer "Beerengeschmack" wird keine Beerenzutat genannt. 

Auf den Etiketten finden sich die gleichen Hinweise: "Alkoholisches Mixgetränk mit Beerengeschmack (mit 10,4 % Wodka)", "mit Farbstoff", "mit Konservierungsstoff" und überraschenderweise "enthält Koffein". Mit letzterem würden Konsument:innen bei einem Wodka-Mixgetränk wahrscheinlich nicht unbedingt rechnen. 

Zutatenliste auf alkoholischen Getränken wünschenswert 

Laut Kennzeichnungen ist also für die rote Farbe des "Eristoff Fire" Farbstoff verantwortlich, für den Beerengeschmack vermutlich Aroma. Genaueres ist nicht herauszufinden. Bei Getränken mit einem Alkoholgehalt von über 1,2 Volumenprozent muss der Produzent keine Zutatenliste angeben. "Eristoff Fire" hat einen Alkoholgehalt von 4 Volumenprozent, die Angabe der Inhaltsstoffe ist daher nicht verpflichtend.

Trotzdem, ein solcher Hinweis würde mehr Klarheit für Konsument:innen schaffen. Bei Wein, Sekt und aromatisierten Weinerzeugnissen ist bereits mehr Transparenz vorgeschrieben. Die Produzenten müssen nun die Zutaten und Nährwerte ihrer Getränke angeben. Zumindest die Allergene sowie der Energiegehalt müssen tatsächlich immer auf dem Etikett stehen. Eine Ausnahmeregelung erlaubt es den Anbietern, die vollständige Zutatenliste sowie die komplette Nährwerttabelle auch elektronisch zur Verfügung zu stellen. 

Alcopops: bedenklich hochprozentige Zuckerbomben 

Das Wodka-Mixgetränk "Eristoff Fire" gibt sich mit der Aufschrift "Cranberry" wie andere sogenannte Alcopops als fruchtiges "cooles" Partygetränk aus, wie es vor allem bei Jugendlichen beliebt ist.

Mangels Zutatenlisten auf den Verpackungen ist vielen Konsument:innen weder der hohe Alkohol- (bis zu zwei Schnapsgläser pro Flasche oder Dose) oder Zuckergehalt sowie der Zusatz von Aromen und Zusatzstoffen bewusst. Vorsicht: Zucker und Aromen überdecken bei Alcopops oft den Alkoholgeschmack. Suchtexpert:innen sehen in alkoholischen Mischgetränken, die wie Limonaden konsumiert werden, ein großes Risiko für eine spätere Alkoholabhängigkeit. 

Vom Nutri-Score ausgenommen 

Warum sieht man auf alkoholischen Getränken keinen Nutri-Score, obwohl sie in Ländern hergestellt werden, in denen der Nutri-Score erlaubt ist? Getränke mit einem Alkoholgehalt von mehr als 1,2 Volumenprozent sind von einer Kennzeichnung mit dem Nutri-Score ausgenommen.   

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Ist Ihnen auch eine Shrinkflation aufgefallen? Melden Sie uns gern das Produkt!

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