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Kfz-Versicherungen - Geld auf der Straße

Bei der Kfz-Versicherung sind einige Hundert Euro Ersparnis möglich, wenn man bedachtsam auswählt und regelmäßig vergleicht.

In unseren Tabellen finden Sie Prämienvergleiche zu folgenden Kfz-Versicherungsmodellen:

Bild:

Studentin (20 Jahre) mit Opel Corsa
Erstzulassung 2005
Leistung: 44 kW, Benzin
Bonus/Malus-Stufe: 9 (Einsteigerstufe)
Variante: Haftpflicht
(Versicherungssumme 10 Mio. €)
Versicherungssteuer: 148,80 €

   
Bild: media.ford.com

Jungfamilie (30 Jährige) mit Ford Galaxy
Erstzulassung: 2010
Leistung: 103 kW, Diesel
Bonus/Malus-Stufe: 6
Variante: Haftpflicht + Teilkasko mit eingeschränktem Selbstbehalt (max. 350 €)
(Ver­sicherungs­summe Haftpflicht 15 Mio.)
­Ver­sicherungssteuer: 594 €

   
Bild: BMW

Malus-Fahrer (40 Jahre) mit BMW 520i
Erstzulassung: 2004
Leistung: 125 kW, Benzin
Bonus/Malus-Stufe: 13 
Variante: Haftpflicht
(Versicherungssumme 10 Mio. €) Versicherungssteuer: 784,44 €

   
Bild: Audi AG

Manager (50 Jahre) mit Audi A6
Erstzulassung: 2017
Leistung: 160 kW, Diesel
Bonus/Malus-Stufe: 0 (seit mindestens 5 Jahren)
Variante: Haftpflicht + Vollkasko, eingeschränkter Selbstbehalt (max. 350 €) und erweiterte Neuwert­entschädigung und Freischaden
(Ver­sicherungssumme 15 Mio. €)
­Versicherungssteuer: 1.099,44 €

   
Bild: media.skoda-auto

Beamtin (60 Jahre) mit Skoda Fabia
Erstzulassung: 2012
Leistung: 51 kW, Benzin
Bonus/Malus-Stufe: 3
Variante: Haftpflicht + Teilkasko, eingeschränkter Selbstbehalt (max. 350 €)
(Versicherungssumme 10 Mio. €)
Versicherungssteuer: 200,88 €

   
Bild: Volkswagen-Media-Services Pensionist (70 Jahre) mit VW Passat
Erstzulassung: 2014
Leistung: 88 kW, Diesel
Bonus/Malus-Stufe: 0 (seit über 5 Jahren)
Variante: Haftpflicht + Vollkasko, eingeschränkter Selbstbehalt (max. 350 €)
(Versicherungs­summe 10 Mio. €)
Versicherungssteuer: 476,16 €
   


Bei allen sechs Modellen werden in der Tabelle die fünf günstigsten und die drei teuersten Anbieter und Jahresprämien dargestellt.


Autos gehen ins Geld, von der Anschaffung über den Treibstoff und Servicekosten bis hin zu den Kosten fürs ordnungsgemäße Parken. Auch die Kfz-Versicherung beläuft sich auf mehrere Hundert bis Tausend Euro pro Jahr; wer eine Kasko dazunimmt, muss je nach Variante gleich noch einmal ein paar Hundert Euro drauflegen.

Prämienunterschied bis 2.000 Euro

Eines ist klar: Um die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung kommt man nicht herum, denn ohne Versicherung gibt es keine Kennzeichentafel. Dennoch kann man eine Menge Geld sparen, denn zwischen günstigstem und teuerstem Angebot liegen in manchen Fällen bis zu 2.000 Euro, fast immer jedoch mehrere Hundert. Das zeigt einmal mehr unsere aktuelle Erhebung, bei der wir gemeinsam mit www.chegg.net ­Angebote für möglichst unterschiedliche, aber typische Fahrzeugnutzer gegenüber­gestellt haben.

Verschiedene Modelltarife

Die Palette reicht von der Studentin mit Kleinwagen aus Wien und ­einem in der Südoststeiermark angesiedelten klassischen Jungfamilienmodell über den gestressten Manager aus Graz mit seinem kW-starken Wagen oder den notorischen Malus-Fahrer aus Linz bis zum Pensionisten aus Innsbruck Umgebung und der Beamtin aus Wiener Neustadt mit solidem Untersatz. Keiner der Modelltarife lässt sich 1 : 1 auf ­eigene Voraussetzungen umlegen. Aber die Beispiele zeigen, wie weit die Prämien in praktisch allen Fällen auseinanderklaffen.

Haben Sie den richtigen Versicherungs-Mix? Der VKIRisiko-Check zeigt Ihnen, welche Versicherungsprodukte für Ihre Lebenssituation vorrangig und welche verzichtbar sind: Versicherungen: Risiko-Check von Riskine

Prämienwirksame Bestandteile, Nachteile von Online-Vergleichen

Prämienwirksame Bestandteile

Prinzipiell wird die Höhe der Kfz-Versicherungsprämie von der Leistung (PS/kW) des Fahrzeugs bestimmt. Dazu kommen das ­Alter des Fahrers (vor allem bei jungen Fahrern) und seine Bonus-Malus-Einstufung. Und schließlich hängt es von der gewählten Variante ab: ob nur Haftpflicht oder mit Voll- (bzw. Kollisions-)Kasko oder Teil-(Elemen­tar-)kasko, mit oder ohne Parkschaden, mit oder ohne Selbstbehalt und mit Eigenleis­tung für alle Schäden oder nur bei bestimmten.

Selbstbehalt

Gerade die Wahl eines Selbstbehalts kann die Prämie deutlich verringern. Der Eigen­anteil lässt sich bei manchen Versicherern aber auch wieder reduzieren, indem man Reparaturen in einer Vertragswerkstätte des jewei­ligen Versicherers durchführen lässt.

Versicherungssumme

Und schließlich können sich Kfz-Haftpflichtversicherungen auch nach der Höhe der Versicherungssumme unterscheiden: Das ist der Höchstbetrag, bis zu dem die Versicherung Schäden deckt, die mit dem Auto bei anderen verursacht werden. Gesetzlich vorgeschrieben sind 7,6 Millionen Euro, empfohlen werden aber mindestens 10 Millionen Euro. Möglich sind Versicherungssummen bis zu 25 Millionen Euro.

Online-Vergleiche decken nicht alles ab

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist jährlich kündbar und sollte auch in diesem Rhyth­mus auf ihre Tauglichkeit hin überprüft werden. Das geht einfach mithilfe von Online-Vergleichsportalen, die auf jeden Fall ein­mal eine ungefähre Orientierung liefern.

Aber Achtung: Die meisten Portale finanzieren sich über Provisionen von Versicherern, und kein Online­portal bietet die Tarife aller Versicherer an. Vor allem die für gut informierte Bonus-­Fahrer oft günstigen Direkt­versicherer fehlen, weil hier keine Provisionen fließen.

Weiterer Nachteil: Um einen vernünftigen Vergleich zu erhalten, muss man persönliche Daten zu Person, Fahrzeug und Nutzung preis­geben – darüber freuen sich professionelle Datenhändler.

Online-Direktversicherer

Wer bereits die Preise verglichen hat und weiß, was er will oder braucht, kann sich an einen Online-Direktversicherer wenden. Das gilt vor allem für Bonus-Fahrer, denn Malus-Fahrer oder junge Fahreinsteiger werden von diesen Anbietern oft nicht akzeptiert.

Siehe unser Beispiel mit dem alten BMW: Nur zwei Versicherer sind bereit, einen Malus-Fahrer unter den definierten Bedingungen zu ver­sichern. Manche würden ihm wohl auf ­Anfrage ein Angebot machen, generell ist es für Malus-Fahrer aber schwer, einen güns­tigen Anbieter zu finden. Sollte jemand ­tatsächlich keinen Versicherer finden, so wird ihm vom Versicherungsverband einer zugewiesen – die Prämie ist dann natürlich entsprechend hoch.

Polizzen-Check durch unabhängige Makler

Eine weitere Möglichkeit ist, sich an einen unabhängigen Versicherungsmakler zu wenden. Gute Makler bieten (manchmal gegen ein vergleichsweise geringes jährliches Betreuungsentgelt) regelmäßige Polizzen-Checks an, sodass man sich nicht selbst darum kümmern muss. Und: Auch im Schadenfall ist Unter­stützung oft hilfreich.

Was ist wirklich nötig?

Vorüberlegungen

In jedem Fall sinnvoll ist, sich vor dem Ver­sicherungsvergleich selbst über den Umfang der Versicherung klarzuwerden (nur Haftpflicht oder auch Kasko?) und sich zu über­legen, ob und wie viel Selbstbehalt man bei Schäden zu übernehmen bereit ist. Manche Versicherungspakete umfassen auch Assis­tance-Pakete und Schutzbriefe, die Pannenhilfe und Unterstützung bei einem Unfall bieten. Hier gilt es, darauf zu achten, dass man sich nicht unnötig doppelt versichert: Durch die Mitgliedschaft in einem Auto­fahrerclub sind diese Leistungen möglicherweise bereits abgedeckt.

Grob fahrlässiges Handeln

In der Kaskoversicherung sind üblicherweise Schäden, die durch grob fahrlässiges Handeln des Versicherten verursacht werden (das ­wäre z.B. das Überschreiten von Geschwindigkeitsgrenzen bei eisiger Fahrbahn, das Fahren mit Sommerreifen bei Schnee, das Abstellen des Fahrzeugs ohne Anziehen der Handbremse auf abschüssigem Gelände usw.), nicht versichert. Manche Versicherer bieten den Einschluss der groben Fahrlässigkeit an – gegen Aufpreis. Ausgenommen sind Schäden, die durch den Einfluss von ­Alkohol und Drogen verursacht werden.

Insassenunfallversicherung unnötig

Nicht notwendig ist nach unserem Dafürhalten eine Insassenunfallversicherung. Werden Fahrzeuginsassen bei einem Unfall verletzt, sollten ihre Ansprüche von der Haftpflichtversicherung übernommen oder abgewehrt werden. Für den Fahrer selbst ist eine private Unfallversicherung sinn­voller, die den gesamten Freizeitbereich ­abdeckt.

Tabelle: Kfz-Versicherungen - Studentin

Tabelle: Kfz-Versicherungen - Jungfamilie

Tabelle: Kfz-Versicherungen - Malus-Fahrer

Tabelle: Kfz-Versicherungen - Manager

Tabelle: Kfz-Versicherungen - Beamtin

Tabelle: Kfz-Versicherungen - Pensionist

Die wichtigsten Prämiensenker

Rabattmöglichkeiten gezielt auswählen: Rabatte werden für viele Situationen geboten. Egal ob für Wenigfahrer, Beamte oder die Anmeldung des Fahrzeugs in einer bestimmten Region – prüfen Sie jedenfalls die Bedingungen, für die der Rabatt geboten wird. Es gibt auch Sonder­konditionen für Mitarbeiter bestimmter Organisationen oder Firmen.

Selbstbehalt individuell abstimmen: Falls Sie häufig kleine Schäden haben, kann ein Selbstbehalt zum Eigentor werden, da er in jedem Einzelfall anfällt (und nicht nur einmal jährlich). Daher Selbstbehaltsvarianten durchrechnen lassen – z.B. für alle Schäden oder nur für bestimmte Reparaturen; in Prozent oder eine fixe Summe – und passend zum eigenen Fahrverhalten und zur Reparaturhäufigkeit wählen.

Übertragung der Bonusstufe von Verwandten: Fahreinsteiger werden im prämien­wirksamen Bonus-Malus-System auf Stufe 09 eingereiht. Wollen Oma, Opa oder andere nahe Verwandte demnächst mit dem Autofahren aufhören, können sie ihre erworbene und oft deutlich günstigere Einstufung an den Nachwuchs weitergeben.

Wechsel von Vollkasko auf Teilkasko: Nach drei, spätestens fünf Jahren rechnet sich ein umfassender Kaskoschutz oft nicht mehr, ein Umstieg auf Teilkasko oder überhaupt „nur“ Haftpflicht wirkt stark prämiensenkend. Nachteil: Selbst verschuldete Schäden am eigenen Fahrzeug und Schäden durch Vandalismus sind dann nicht mehr gedeckt.

Auf Streichkandidaten achten: Dazu gehören die Insassenunfallversicherung – für Ansprüche von Mitfahrern gibt es die Kfz-Haftpflichtversicherung, der Fahrer selbst hat möglicherweise eine private Unfallversicherung –, bei Mitgliedschaft in einem Autofahrerclub u.U. auch Assistance-Paket und Schutzbrief.

Jährlich zahlen: Wer die Prämie monatlich, viertel- oder halbjährlich begleicht, der zahlt mehr (siehe Kasten "Unterjährigkeitszuschlag").

Unterjährigkeitszuschlag

Drastisch, aber wahr: Wer seine Kfz-Versicherungsprämie monatlich, ­quartalsweise oder halbjährlich statt einmal jährlich begleicht, zahlt ­Deppensteuer, und zwar nicht nur auf die Versicherungsprämie, sondern auch auf die motorbezogene Versicherungssteuer, die vom Versicherer an den Staat weitergeleitet wird.

Bei halbjährlicher Zahlweise 6 Prozent, bei quartalsweiser 8 Prozent und bei monatlicher Zahlung 10 Prozent. Das summiert sich. Zwei Beispiele:

1) Bei unserem Prämienmodell des vielfahrenden Managers mit 160 kW starkem Geschoss beträgt die motorbezogene Versicherungssteuer rund 1.100 Euro. Zahlt er monatlich, fallen 10 Prozent Zuschlag an; ergibt 110 Euro jährlich mehr. Verrechnet auch der Versicherer einen Unter­jährigkeitszuschlag von 6 Prozent auf die Prämie von 2.000 Euro, würde sich diese um weitere 120 Euro pro Jahr erhöhen. Einsparungspotenzial durch jährliche Zahlung: 230 Euro

2) Beim Pensionisten liegt die motorbezogene Versicherungssteuer für das 88 kW starke Auto bei rund 476 Euro; mit 10-prozentigem Zuschlag für monatliche Zahlung wären es um rund 48 Euro mehr. Kommt ein Unter­jährigkeitszuschlag des Versicherers in Höhe von 5 Prozent der Prämie hinzu, würden weitere 50 Euro anfallen. Einsparpotenzial durch jährliche Zahlung: rund 98 Euro

Zusammenfassung

  • Immer wieder überprüfen. Die Versicherer ändern ihr Angebot laufend und setzen unterschiedliche Schwerpunkte. Keiner ist in allen Fällen der günstigste oder der teuerste, und im nächsten Jahr kann die Reihung wieder anders aus­sehen, daher lohnt sich regelmäßiges Vergleichen.
  • Sinnvoll auswählen. Onlineportale bieten Orientierung beim Vergleichen, sind aber oft provisionsabhängig. Güns­tige Angebote gibt es online auch bei Direktversicherern wie z.B. allianz-direct, ergodirect oder zurich-connect, vor allem für Bonus-Fahrer. Wer Beratung braucht, sollte sich an einen unabhängigen Makler wenden.
  • Einsparpotenziale ausschöpfen. Jährlich zahlen, Rabatte nutzen, Selbstbehalte sinnvoll einsetzen, Kasko zeit­gerecht zurückfahren, Bonus-Malus von älteren Verwandten nutzen, wenig sinnvolle Zusatzbausteine streichen.

Testkriterien

Die Modellauswahl erfolgte auf Basis statistischer Daten der Statistik Austria zum aktuellen österreichischen Kfz-Bestand. Dabei wurden Marken­auswahl (die Top 6 Marken sind aktuell VW, Audi, Opel, Ford, BMW und Skoda), Versicherungsaus­wahl (Haftpflicht, Voll- oder Teilkasko), Baujahr und durchschnittliche Kilometerleistung in den einzelnen Modellen berücksichtigt. Der Prämienvergleich wurde in Kooperation mit www.chegg.net erstellt.

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