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Mit dem Studium beginnt ein neuer Lebensabschnitt: Ein guter Zeitpunkt, auch über den eigenen Versicherungsschutz nachzudenken. Bild: chaossart/Shutterstock

Welche Versicherungen brauchen Studierende?

So wenig prickelnd es klingen mag: Wer studiert, sollte sich auch um die Absicherung persönlicher Risiken kümmern. Wir zeigen, welche Versicherungen sinnvoll sind und auf welche du verzichten kannst.

Du studierst? Also lebst du wohl eher auf Sparflamme als im Bling-Bling- Modus. Die Frage aller Fragen ist folglich: Neues Streaming-Abo oder doch eine Versicherung abschließen?

Na klar, Versicherungen stinken im Vergleich zum Serienmarathon erst mal ab. 

Aber bevor du das Thema komplett abhakst, lass uns gemeinsam überlegen, ob es nicht doch Versicherungen gibt, die dir im Fall des Falles den Hals retten könnten.

Spoileralarm: Ja, es gibt sie!

Haftpflichtversicherung :-)

Ganz wichtig! Warum? Weil sie Risiken absichert, die enorm ins Geld gehen, die existenzgefährdend werden können. Passiert zum Beispiel ein Unfall, weil du gedankenverloren über die Straße gehst, und dabei werden Personen verletzt, musst du Schadenersatz zahlen. So richtig teuer wird es, wenn bei diesem Unfall bei einer Person Beeinträchtigungen bleiben, sie beispielsweise nicht mehr arbeiten gehen kann. Für solche Fälle gibt es die private Haftpflichtversicherung, die für die Schäden aufkommt.

Wer noch daheim wohnt, ist erstmal fein raus. Die private Haftpflicht ist in aller Regel Teil der Haushalts- bzw. Gebäudeversicherung – und als Student:in kann man sich bei den Eltern mitver­sichern (solange man kein eigenes Einkommen hat). 

Ziehst du aber in eine eigene Wohnung, muss du dich um eine Haushaltsversicherung (inkl. Haftpflicht) kümmern. Bei WGs ist es wichtig, dass alle Mitbewohner:innen namentlich in der Polizze erwähnt sind. Damit lassen sich im Schadensfall Diskussionen um den Versicherungsschutz vermeiden. Die Haushaltsversicherung schützt den Inhalt der Wohnung, wie zum Beispiel Möbel, Elektrogeräte oder andere Wertgegenstände gegen Feuer, Sturm, Wasserrohrbruch, Einbruch oder Vandalismus.

Kosten sparen kannst du mit Selbstbehalten – und, so wie bei jeder anderen Versicherung, mit Prämienvergleichen!

Krankenversicherung :-)

Wenn dir jetzt der Gedanken kommt: „In Österreich sind doch alle über die gesetz­liche Krankenversicherung abgesichert“, dann liegst du leider falsch. Studierende sind eben nicht auto­matisch in der gesetzlichen Krankenversicherung inkludiert, du solltest dich also tunlichst darum kümmern.

Entweder kannst du dich kostenfrei bei den Eltern mitversichern (bis zum 27. Lebensjahr möglich; Studiennachweis abliefern nicht vergessen). Auch bei Ehepartner:innen oder Lebensgefährt:innen ist eine Mitversicherung möglich.

Oder du schließt eine begünstigte Selbstversicherung für Studierende ab (kostet derzeit knapp unter 70 Euro monatlich). Die ist an gewisse Voraussetzungen gekoppelt, wie zum Beispiel Studienerfolg oder Zuverdienstgrenzen. Wer während des Studiums nur gering­fügig dazuverdient, kann sich mit einem monatlichen Pauschalbetrag von knapp über 70 Euro kranken- und pensionsversichern.

Unfallversicherung :-)

Eine medizinische Behandlung nach einem Unfall ist zwar über die Krankenversicherung gedeckt, auch nach einem Freizeitunfall. Bleiben aber nach dem Abschluss der Krankenbehandlung Dauerschäden, muss man selbst dafür aufkommen. Das kann richtig teuer werden. Deshalb ist eine pri­vate Unfallversicherung wichtig.

Studierende sind mit der ÖH-Mitgliedschaft für die Teilnahme an Lehrveranstaltungen, bei Exkursionen, Praktika usw. unfallversichert. Auch am Weg zur Uni und nach Hause. Freizeitunfälle sind allerdings nicht abgesichert.

Am kostengünstigsten fahren Studierende, wenn sie im Rahmen einer Familienversicherung unfallversichert sind (Polizzen regelmäßig checken, Altersgrenzen beachten!). Andernfalls muss ein etwas teurerer Einzelvertrag abgeschlossen werden.

Auch Bergekosten nach einem Unfall können ins Geld gehen und sind üblicherweise in einer privaten Unfallver­sicherung inkludiert.

Berufsunfähigkeitsversicherung :-|

... ohne Beruf? 

Klingt erst mal seltsam. Du kannst aber auch als Student:in so eine Versicherung abschließen. Es gilt: Je früher im Leben der Abschluss, desto günstiger die Prämie. Es ist also so etwas wie eine Investition in die Zukunft. Wenn du wider Erwarten ein paar Euro übrig hast, dann ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung auch schon jetzt eine Überlegung wert.

Warum sie für Studierende darüber hinaus relevant sein kann? Staatliche Maßnahmen bei Schicksalsschlägen sind an Beitragsjahre gekoppelt (Einzahlung in die Sozialversicherung). Je jünger man ist, desto geringer fällt eine etwaige Invaliditäts-, ­Erwerbs- oder Berufsunfähigkeitspension aus, da sie eben nach den bisher geleisteten Beiträgen berechnet wird. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann dabei helfen, diese Lücke zu schließen.

Reiseversicherungen :-| :-(

Es soll sie ja geben, die Student:innen, die sich den Luxus der einen oder anderen Reise gönnen. Je nach Dauer und Umfang der Reisen könnte sich eine Reisestornoversicherung lohnen, oder auch eine Jahresreiseversicherung für mehrere oder wiederkehrende Aufenthalte. 

Ist der medizinische Standard im Zielland niedrig, wäre auch eine Auslandsreisekrankenversicherung relevant. Eine Reisegepäckversicherung hingegen ist unserer Einschätzung nach zu vernachlässigen.

Zusatzkrankenversicherung :-| :-(

Krankenhausaufenthalt im Einzelzimmer? Kosten­ersatz für Privat- oder Wahlärzte? Klingt für Studierende nach einem Luxusproblem. Ist es auch. Allerdings: Wenn die Eltern eine private Zusatzversicherung abgeschlossen und dich darin inkludiert haben, dann kann das natürlich auch so bleiben. 

Ein Must-have ist so eine Versicherung freilich nicht.

Handy-, Fahrraddiebstahl- Versicherung :-(

... sind Versicherungen, die du dir sparen kannst. 

Denn der Verlust solcher Gegenstände ist ja wahrlich nicht existenzgefährdend – auch wenn es sich bei einem verlorenen Smartphone für den einen oder die andere womöglich so anfühlt. Gerade Studierende, die ja aufs Budget achten müssen, leisten sich ohnehin nicht jedes Jahr das neueste Handy. Und teure E-Bikes ebenfalls nicht. Insofern fällt eine Kosten-Nutzen-Analyse, ob sich eine Versicherung dieser Gebrauchsgegenstände auszahlt, recht eindeutig aus.

VKI-Risiko-Check: Reloaded

Der VKI-Risiko-Check ist eine großartige Hilfestellung, um herauszufinden, welche Versicherungen du brauchst, und auf welche du verzichten kannst. 

Wir bieten dieses Online-Tool bereits seit acht Jahren an, laufend entwickeln wir es weiter. Ganz aktuell haben wir ein neues Update eingespielt. Der Check ist nun noch userfreundlicher, du kannst live mitverfolgen, wie sich ein Risiko verändert, wenn du die Parameter anpasst.

Wie funktioniert‘s? 

Man gibt ein paar Daten zur persönlichen Situation ein und erfährt um­­gehend, welche Risiken abgesichert werden sollten. Herumprobieren ausdrücklich erwünscht! Der VKI-Risiko-Check ist im Grunde selbsterklärend und zudem so anonym wie möglich gestaltet, Daten werden keine gespeichert.

Die Ergebnisse können sehr gut auf Gespräche mit Versicherungsmakler:innen oder -berater:innen vorbereiten. Je besser man über das eigene Versicherungsprofil Bescheid weiß, umso klarer und zielgerichteter kann die Beratung ausfallen. 

Unnötige Produkte lässt du dir dann sicher keine aufschwatzen!

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