Vorteilsbons nur mit Profiling
Sie setzen sich seit Beginn sehr kritisch mit dem Jö-Kundenbindungsprogramm auseinander. Ich bin zwar Mitglied im Jö-Club, habe aber das Profiling deaktiviert. Bei Billa und Merkur habe ich bisher immer Bons zum Geburtstag bekommen, von Jö ist kein Gutschein eingetroffen. Ich habe daher nachgefragt. Die Antwort war „Für Vorteilsbons ist das Profiling erforderlich.“ D.h., ohne Zustimmung zum Profiling gibt es nicht nur keinen Geburtstagsgutschein mehr, sondern es gibt überhaupt keine Bons!
Da sowohl bei Billa als auch bei Merkur die Clubs aufgelöst werden und man auf Jö umsteigen muss, wenn man die Rabatte lukrieren will, bekommt man ohne Zustimmung zum Profiling keine Vorteilsbons mehr! Ein ziemlich brutaler Zwang, dem Profiling zuzustimmen!
Name der Redaktion bekannt
(aus KONSUMENT 4/2020)
Undurchsichtig
Als langjähriger Kunde der Firma Merkur Markt hatte ich bis vor Kurzem eine „Friends of Merkur“-Karte. Nachdem mir eines Tages an der Kasse mitgeteilt wurde, dass diese nicht mehr gültig ist, habe ich um die Löschung sämtlicher Daten ersucht und diese wurde lt. Mail auch durchgeführt. Auf die „Jö“-Karte habe ich – auch aufgrund der Medienberichte – bewusst verzichtet. Mit einiger Überraschung musste ich dann aber zur Kenntnis nehmen, dass für einige Aktionen die „Friends of Merkur“-Karte lt. Werbeaussendungen sehr wohl noch gültig gewesen wäre. Offenbar tut der Rewe-Konzern alles, um die Kartenverweigerer zu bestrafen.
Bei meinem Einkauf im Merkur Markt letzte Woche hatte ich, wie immer beim Bezahlen, meine Bankkarte mit NFC auf das Lesegerät aufgelegt. Dann drückte die Kassiererin auf ihrem Display eine Taste und ich musste noch einmal meine Karte auflegen. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass dies in den letzten Wochen beim Merkur immer so war. Auf meine Frage, warum ich die Karte zweimal auflegen muss, zuckte die Dame an der Kasse nur mit den Schultern und murmelte etwas von Punkte auslesen?! Nach Eingabe des Codes wurde der Kassabon gedruckt. Danach kam noch ein zweiter kleiner Bon aus dem Drucker, welchen die Kassiererin nach einem kurzen Blick darauf in der Lade verschwinden ließ. Ich war in diesem Augenblick so sprachlos, dass ich dies nicht weiter verfolgt habe.
Man könnte den Eindruck gewinnen, dass die Firma Merkur Markt versucht, jene Kunden, die die Jö-Karte verweigern, über eine „Schattendatenbank“ zu erfassen. Ich für meinen Teil habe nun beschlossen, meine Einkäufe bei Merkur zu reduzieren und in Zukunft nur mehr bar zu bezahlen. Vielleicht haben andere Kunden ähnliche Erfahrungen gemacht.
Name der Redaktion bekannt
(aus KONSUMENT 11/2019)
Die Jö-Bonus-Card ist derzeit eines der dominierenden Themen in unserer Leserpost. Wir sind weiterhin an Ihren Erfahrungen damit interessiert. Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag Jö-Bonus-Club: Schwierige Kündigung - Nö zu Jö.
Die Redaktion
App „stocard“ abgelehnt
Die vielen problematischen Fälle mit der Jö-Card sind ja in Ihrem sehr geschätzten Magazin des Öfteren erläutert worden. Nun hatte ich auch ein sehr aufschlussreiches Erlebnis. Ich kaufte im Merkur in Wieselburg ein und hielt der Kassiererin stolz mein Handy entgegen, da die Jö-Card in der App „stocard“ aufgespielt ist. Dies wurde jedoch abgelehnt. Auf Nachfrage erklärte mir die nette Dame , dass man von der Stocard-App keine Kundeninformationen bekomme und es dem Kassapersonal verboten wurde, die Stocard-App anzunehmen. Tja, ein Rewe-Kunde weniger.
Gerald Hiesl
Wien
(aus KONSUMENT 10/2019)
Bei uns häufen sich derzeit Beschwerden über die Jö-Card. Wir sichten die Rückmeldungen und planen einen weiteren Beitrag. Wir sind weiterhin an Ihren Erfahrungen mit der neuen Karte interessiert.
Die Redaktion
Es gibt Alternativen
Das ist eine aufgelegte Pflanzerei und ich werde versuchen, bei den involvierten Firmen nicht einzukaufen – es gibt immer Alternativen (auch zu Amazon!). Nicht nur, dass man zwingend zum „gläsernen Menschen“ wird, sind auch die Angebote kaum interessant. Ich bleibe bei meiner Gewohnheit, 2 x monatlich einen größeren Betrag abzuheben und bar zu zahlen. Damit kennt nur die Bank mein Nutzungsverhalten.
Gerhard Schlosser
E-Mail
(aus KONSUMENT 9/2019)
Singles benachteiligt?
Für mich persönlich bedeutet dieser Club ganz abgesehen von der Datensammelei eine deutliche Verschlechterung. Ich sammle JÖs beinahe ausschließlich bei Merkur, da ich bei den anderen Partnern selten bis gar nicht einkaufe. Dadurch sammle ich natürlich relativ wenige JÖs, zumal ich auch allein lebe. Singlehaushalte sind in diesem Programm deutlich benachteiligt, da man weniger JÖs sammelt. Außerdem bringt JÖ Stress in den Einkauf, da man die JÖ-Karte nicht mehr mit der Bankomatkarte verbinden kann und somit zwei Karten in der Hand hat, während man nebenbei noch mit zahlreichen Gutscheinen hantieren muss, über die man erst mal den Überblick behalten muss.
Sabine Brunowsky
E-Mail
(aus KONSUMENT 9/2019)
Versuche meine Daten zu schützen
Ich verstehe diese Leute nicht, die sich ihre Bonuskarten (Billa, Penny Merkur, …) mit Bankomatkartenfunktion nehmen. Erst dann bin ich gläsern. Ich habe (noch) eine Billa-, Penny-, Merkur-Karte. Jedoch benutze ich sie nur dann, wenn sich damit für mich ein Vorteil ergibt. Ich tätige meine täglichen Einkäufe meistens beim Hofer bzw. bei Spar oder bei regionalen Geschäften (Unimarkt, Adeg, private Kaufleute). Das einzige, was der Rewe-Konzern von mir wissen kann: dass ich alkoholfreie Getränke (Cola, Fanta, Sprite) oder Bier (denn da sind die Aktionen wirklich ein Hammer) bei ihnen kaufe, da ich sonst meine Kundenkarte nicht vorweise („habe ich leider nicht“).
Was halt zu befürchten ist: dass diese geringe Menge an Daten auch weitergegeben werden kann und dann sagt mir meine Krankenversicherung oder die NÖGKK, dass ich mich nicht gesund genug ernähre und daher meine Beitragsleistungen erhöht werden müssen. Ich nehme lieber zwei Karten in die Hand oder gehe vorher zum Bankomaten und zahle in bar und versuche so, meine Daten zu schützen.
Wolfgang Skamrada
Starzing
(aus KONSUMENT 9/2019)
Für mich keine Verbesserung
Ich sehe unter Abwägung aller Aspekte gegenüber bisher eine Leistungsverschlechterung, zumindest aber keine Verbesserung. Was mich weiters stört ist, dass ich bisher meine Bankomatkarte mit „Friends of Merkur“-Speicherung auch gleich als Zahlkarte verwenden konnte - jetzt brauche ich 2 Karten. Solange die „Friends Speicherung“ funktioniert, werde ich es nutzen und danach aber keine Jö-Karte bestellen.
User "forster"
(aus KONSUMENT 8/2019)
Gläserner Mensch???
Wenn Jö sagt die gewonnenen Daten werden nicht weiterverkauft, kann ich nur lachen. Selbst die (seriöse) Post hat ja die gewonnenen Daten über uns weiterverkauft, mit dem Argument: Das ist nichts Verbotenes, das ist so üblich. Selbst wenn Jö die Daten nicht weitergibt, können sie in falsche Hände gelangen und missbraucht werden und alles was missbraucht werden kann, wird eines Tages auch missbraucht!
User "Fogerty"
(aus KONSUMENT 8/2019)
Lieber Sammelmarken
Habe diese unverschämte Datensammelei auch satt. Werde mein Kundenkonto löschen. Außerdem werde ich jetzt wohl bei SPAR einkaufen. Das Konzept mit den Sammelmarken sieht da besser aus und ist anonym!
User "Dankwart"
(aus KONSUMENT 8/2019)
Sammelwahn
JÖ bietet ein wesentlich geringeres Leistungsspektrum an als die bisherigen Kundenkarten. Besonders sichtbar bei Penny und Merkur, wo es ohne Punktesammeln keinerlei Vergünstigungen mehr gibt. Ich habe meine Einkaufsgewohnheiten bereits umgestellt und meide REWE. Hofer und Spar erlauben einen günstigen Einkauf für jedermann auch ohne Datensammeln.
Eigenartig ist auch die JÖ-Vergabe der BAWAG. Schon jetzt war es so, dass, falls mit Bankomatkarte bezahlt, die BAWAG wusste, wo ich meine Einkäufe tätige. Auch wenn beteuert wird, dass Daten selbstverständlich nicht ausgetauscht bzw weitergegeben werden, kann ich nicht ausschließen, dass meine Bank nun auch erfährt, welche Produkte in meinem Einkaufswagen landen. Danke – NEIN. Das geht mir zu weit.
Und natürlich werden Daten nicht zu Geld gemacht – der JÖ-Bonusclub ist ein reines Charityprojekt. Wer’s glaubt, sammle weiter... Wie wär´s, auf aufwendige Datensammlerei zu verzichten und die Kostenvorteile einfach so an ALLE Kunden weiterzugeben? Dann wäre nämlich endlich Schluss mit den Fantasiepreisen im Lebensmittelhandel ...
User "Stoeckro"
(aus KONSUMENT 8/2019)
Äußerst skeptisch
Ich verfolge die aktuelle Jö-Bonus-Aktion von REWE, welche ja medial von Kaiser samt Adlatus (sicher wohlbestallt) euphorisch beworben wird, äußerst skeptisch. Die Fülle an Informationen, die jetzt noch mehr Unternehmen (Penny, Bipa, ...) zur Verfügung gestellt wird (natürlich ausschließlich zum Wohle des Kunden), stand auch bisher in keinem Verhältnis zum Ertrag.
Oft genug durfte man sich schon bisher, angesichts der zahlreichen Ausnahmen/Sonderartikel, bei manchem Einkauf ab 30 Euro an einem atemberaubenden Rabattsammlerbonus o.Ä. von in Summe ca. 60 Cent bis 1,50 Euro delektieren und stand vor der schweren Entscheidung, diesen gewinnbringend anzulegen oder gleich zu reinvestieren. Man hatte schon damals keinerlei Überblick über die div. Bonuspunkte, irgendwann verfielen sie sowieso. Die meisten Aktionen bzw. Eigenmarken bezieht man ohnehin auch ohne derartige Karten oder geht gleich zum Diskonter.
Daher gilt für mich: Nö zu Jö ... Sorry, Kaiser REWE Heinrich!
Ing. Richard Waser
Hinterbrühl
(aus KONSUMENT 7/2019)
Mir reicht’s
Haben Sie „Einkaufswissenschaften“ studiert, sind Sie dort gut aufgehoben. Waren des täglichen Bedarfs in dieser (Un-)Form anzubieten, geht gar nicht. Und Datensammlerei ohne Ende. Meine Kundenkarten dort sind Geschichte. Ich habe zu lange schon das Bedürfnis gehabt, auszusteigen. Die Angebote, Pickerl, Rabattaktionen etc. waren nicht mehr überblickbar. Und dazu noch erheblich überteuert. Mir reicht’s!
Zum Glück gibt es ja nicht nur den Billa vor meiner Haustür, sondern in der Nähe auch noch den Spar. Hier fragt niemand nach (m)einer Kundenkarte. Auch hier kann ich einkaufen und zum Wochenmarkt ist es auch nicht weit. Das war‘s leider, REWE. Ich habe viel zu lange mein Geld an Euren Kassen gelassen.
User "978ötest"
(aus KONSUMENT 7/2019)
Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag "Jö-Club 7/2019". Wir sind sehr interessiert an den Meinungen und Erfahrungen anderer Leserinnen und Leser.
Die Redaktion
Ohne Smartphone diskriminiert
Immer wieder sehe ich im Zusammenhang mit Kundenkarten und diversen Bonusprogrammen, dass Kunden, die sich die jeweiligen Karten/Bonusprogramme mit einer App aufs Handy laden, gegenüber Kunden, die eine herkömmliche Plastik-Kundenkarte haben, „belohnt“ werden: jüngstes Beispiel die Jö-Karte von Merkur, Billa usw. Wer sich mit der Jö-App anmeldet, bekommt zusätzliche Punkte. Oder Lidl: so sozial, so Super-Preise und Rabatte – aber nur für Menschen mit i-Phone oder Smartphone, die sich die Lidl-Plus-App herunterladen können – das sind nicht die, die wirklich jeden Cent brauchen könnten.
Es ist mir absolut klar, dass all diese Firmen über das Bezahlen mit Handy-Apps das Kaufverhalten und die Kundendaten optimal verwerten und damit Werbung personalisieren können. In meinen Augen ist das aber eine unzulässige Diskriminierung und ein geradezu klassischer Fall von „Ungleichbehandlung“ von Menschen, die auf ihrem Handy keine Zugangsdaten für alle möglichen Dienste einrichten wollen – und auch von Menschen (es gibt die noch!), die kein super Smart-Handy haben, weil sie vielleicht zu alt sind, weil sie seniorengerechte Handys brauchen oder gar kein Handy haben!
Dürfen Menschen ohne Smartphone (die Kundenkarten in Plastikform mit sich herumtragen) von Gesetzes wegen als Menschen 2. Klasse behandelt werden? Meine Pension ist klein, ich muss sehr bewusst einkaufen und nütze alle Gutscheine, Rabatte etc., auch wenn es mühsam ist. Ich möchte mir aber meine Privatsphäre trotzdem so gut wie möglich erhalten. Ist das ein Grund, von Merkur, Lidl und wie sie alle heißen benachteiligt zu werden?
Brigitta Stirbu
E-Mail
(aus KONSUMENT 7/2019)
Wir haben zu diesem Thema schon ähnliche Reaktionen bekommen und wir haben großes Verständnis für diese Sichtweise. Es liegt aber letztlich in der Entscheidung eines Unternehmens, welche Vorteile es welchen Kundinnen und Kunden unter welchen Umständen gewährt.
Die Redaktion