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Hibiskusblüten frisch und getrocknet weißer Hintergrund
Hibiskus ist zur inneren Anwendung als Tee oder auch als Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform erhältlich. Bild: Ivaschenko Roman / Shutterstock.com

Hibiskus gegen Bluthochdruck

Kann Hibiskus als Nahrungsergänzungsmittel oder Tee bei zu hohem Blutdruck helfen?

Wissenschaftliche Belege fehlen. Dass Hibiskus als Nahrungsergänzungsmittel oder Tee den Blutdruck von Menschen mit Hypertonie senken kann, ist nicht belegt. Aussagekräftige Studien gibt es nicht.

Hypertonie ist tückisch

Rund ein Viertel der Bevölkerung in ­Österreich hat einen dauerhaft zu hohen Blutdruck. Unter den Älteren dürfte es sogar die Hälfte sein. Von Bluthochdruck oder Hypertonie spricht man, wenn der Blutdruck dauerhaft bei mindestens 140/90 mmHg liegt. Der optimale Blutdruck sollte nicht mehr als 120/80 mmHg betragen - darauf haben sich Fachleute geeinigt.

Hoher Blutdruck, in der Fachsprache Hypertonie genannt, ist tückisch, denn die meisten spüren erst etwas davon, wenn es bereits sehr spät ist. Bluthochdruck schädigt auf Dauer Gefäße und Herz, was zu einem erhöhten Risiko für Herzschwäche, Herzinfarkt und Schlaganfall führt. Um dies zu verhindern, müssen Betroffene oft jeden Tag gleich mehrere Medikamente schlucken.

Suche nach pflanzlichen Alternativen

Vielen behagt das nicht und sie suchen nach ver­meintlich bekömmlicheren pflanzlichen Alternativen. Eine davon soll Hibiskus (Hibiscus sabdariffa) sein. Ihre hübsche Färbung verdanken die Hibiskusblüten den sogenannten Anthocyanen. Diese Pflanzenstoffe sollen eine ähnliche ­Wirkung im Körper haben wie der ­sogenannte ACE-Hemmer, ein oft verschriebener Medikamentenwirkstoff gegen Bluthochdruck.

Hibiskus ist zur inneren Anwendung als Tee oder auch als Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform erhältlich. Er soll, so ist in diversen Publikationen zu lesen, den Blutdruck „natürlich regulieren“ und dadurch Medikamente ergänzen oder sogar ganz ersetzen können.

Keine aussagekräftigen Studien

Unsere Kooperationsorganisation medizin-transparent.at hat nach Studien mit Menschen gesucht, die das belegen können. Die ­Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stießen auf zwei kleine Studien, in denen die Wirkung von Hibiskus-Nahrungsergänzungsmitteln untersucht worden war.

Beide Arbeiten ­weisen jedoch grobe Mängel auf, und außerdem war die Zahl der Teilnehmenden zu klein, ihre Aussagekraft ist ­deshalb gering. Zur Wirksamkeit von Hibiskustee waren keine Studien auffindbar.

Als Ergänzung denkbar

Die Tatsache, dass es keine aussagekräftigen Studien zur Wirksamkeit gibt, bedeutet jedoch nicht, dass Hibiskus nicht wirkt. Es wäre durchaus denkbar, dass er als Ergänzung zu anderen Maßnahmen wie salzarmer Ernährung und Bewegung helfen kann, den Blutdruck in den Griff zu bekommen.

Doch selbst wenn durch bessere Studien der Nachweis erbracht werden könnte, dass ­Hibiskuspräparate den Blutdruck senken können, bliebe immer noch ­unbeantwortet, ob die Blutdrucksenkung ausreichend wäre, um auch das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall zu senken.

Kooperation mit medizin-transparent.at

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Bild: medizin transparent

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Beinahe täglich berichten Medien von Behandlungsmethoden, diagnostischen Tests und Studien. Wie aber steht es mit den Fakten hinter diesen Meldungen? Können wir glauben, was wir lesen? In unserer Rubrik "Fakten-Check Medizin" finden Sie Informationen, ob es für Medienberichte zu medizinischen Themen echte wissenschaftliche Beweise gibt.

"Faktencheck Medizin" ist eine Kooperation von KONSUMENT mit Cochrane-Österreich. Medizin Transparent ist werbefrei, unabhängig und wird durch die Bundesgesundheitsagentur gefördert.

Lesen Sie mehr auf medizin-transparent.at/hibiskus-blutdruck

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