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Aufgeregte Frau, die sich den Bildschirm eines Laptops anschaut, sich über gute Nachrichten freut
Die Freude währt nur kurz: Seien Sie bei Gewinnverständigungen im Internet besonders vorsichtig Bild: fizkes/Shutterstock.com

Gewinne im Internet: So erkennen Sie unseriöse Gewinnspiele

Ein überraschender Gewinn ist etwas, wovon viele träumen. Gewinnspiele sind daher die beste Masche, um an Opfer, Daten und Geld zu kommen. Was immer Sie gewinnen, setzen Sie zunächst Ihren Hausverstand ein und fragen Sie sich: Wie kommt der Absender zu meiner Mailadresse oder Handynummer? Habe ich mich überhaupt an dem Gewinnspiel beteiligt? Warum sollte mir ein entfernter Verwandter etwas vererben?

 

Der Schmäh mit dem Handygewinn

Wer häufig im Internet unterwegs ist, kennt ­diesen Trick: Pop-up-Fenster, die sich plötzlich öffnen und den glücklichen Gewinner:innen ein iPhone versprechen. Gewonnen hat hier nur der ­Betreiber des Pop-ups, und zwar Ihre Daten, wenn Sie dem Gewinnversprechen Glauben ­schenken. Sie werden sicher niemals ein Handy von dort ­erhalten, auch wenn gefakte Jubel-Statements von angeblichen Gewinner:innen Sie vom Gegenteil überzeugen sollen. Hand aufs Herz: Wer verschenkt ernsthaft ein 1.000 Euro teures ­Handy einfach so? Und warum sollte er es tun, außer in Missbrauchsabsicht?

Von wegen Reisegewinn!

Auch das „Reisegewinnspiel“ zählt zu den Klassikern der ­Online-Schmähs. Böses Erwachen auf der Trauminsel inklusive. Statt dem Gratis-Traumurlaub wird es eine Reise, die nicht nur Nerven, sondern letztlich auch viel Geld kostet. Der Trick funktioniert so: Man erhält per Post oder Mail eine „Gewinn-­Benachrichtigung“.

Mann steht mit Bordkarten am Flughfen
Bild: Joshua Woroniecki auf Pixabay

Die Adressen wurden im Internet zugekauft (möglicherweise sogar gestohlen). Der Absender – ein seriöser Reiseanbieter? Mitnichten. Der Name ist so ähnlich wie der eines bekannten Reisebüros und das Prospekt schaut echt aus. Die Betrüger:innen spekulieren darauf, dass die Verbraucher:innen den ­kleinen, aber wesentlichen Unterschied nicht bemerken …

Versteckte Kosten im Kleingedruckten

Endgültig skeptisch sollte Sie machen, wenn sich im hübschen Flyer oder auf der bunten Website Sätze wie „Entscheiden Sie sich rasch, das Angebot ist limitiert“ finden. Solche Formulierun­gen dienen einzig und allein dazu, Sie unter Druck zu setzen. Wer sich schließlich für die Reise anmeldet, bekommt die ersten Rechnungen: Flughafengebühr, Saison­zuschlag, Versicherungs­zuschlag, Kerosinzuschlag, Aufpreis für Halbpension usw. Wir raten, die Anmeldung sofort anzufechten und nicht zu ­zahlen. Es ist unter diesen Umständen auch generell fraglich, ob ein Reisevertrag zustande gekommen ist, was im Detail zu prüfen wäre.

Achtung, Scamming!

Millionengewinne, Erbschaften, lukrative Nebenjobs, die große Liebe – Scamming, auf Deutsch „Vorschuss­betrug“, ist eine weitere ­erfolgreiche Betrugsvariante im Internet. Die Kri­minellen nutzen ­Gutmütigkeit und das Über­raschungs­moment aus, um den Opfern Geld abzuknöpfen. Die Masche: Jemand kontaktiert Sie unerwartet per E-Mail oder Chat und verspricht Ihnen Geldbeträge, einen gut be­zahlten Nebenjob oder einen billigen Kredit. Geht es um die Partnersuche, spielt man Ihnen die große Liebe vor. In diesem Fall handelt es sich um einen Love-Scam.

Schenken Sie den Nachrichten Glauben, werden Sie unter ­Vorwänden wie Spesen, Steuern, Flugtickets, Identitätsbestä­tigungen, Notsituationen und mit frei erfundenen Geschichten zu Geldzahlungen gedrängt. Zuvor haben Sie in den meisten Fällen bereits persönliche Daten wie Name, Anschrift, Telefonnummer oder Ausweiskopien abgeliefert. Die Betrüger:innen gehen psychologisch äußert geschickt vor, indem sie zunächst auf der persönlichen Ebene Beziehung aufbauen und dann den Druck immer mehr erhöhen, bis hin zu Erpressung. Häufig werden auch (ungedeckte) Schecks eingesetzt, um die Seriosität zu unterstreichen.

Was tun bei Scamming?

Kontakt sofort abbrechen. Legen Sie sich eine neue E-Mail-Adresse und unter Umständen auch eine neue Telefonnummer zu. Werden Sie via Instant Messenger oder in einem sozialen Netzwerk gescammt, blockieren Sie die Person und melden Sie das Profil an den Seitenbetreiber.

Scam-Warnung am Smartphone
Bild: panuwat phimpha/Shutterstock.com

Alle Forderungen ignorieren. Kein Geld überweisen, keine Briefe/Pakete weiterleiten, keine Schecks einlösen. Machen Sie bereits geleistete Zahlungen, wenn mög­lich, sofort rückgängig.

Beweise sichern. Beispielsweise E-Mail-Kopien, Chat-­Protokolle, Screenshots von Profilen, mitgeschickte Fotos, Überweisungsbelege etc.

Haben Sie bereits Geld überwiesen oder verlangte „Gefälligkeiten“ geleistet oder werden Sie bereits erpresst, wenden Sie sich an die Polizei. Die Strafverfolgung ist zwar schwierig, weil die Täter:innen in der Regel von außerhalb der EU agieren, trotzdem sollten Sie den Vorfall melden – das ist wichtig, wenn beispielsweise Banken strafrechtlich gegen Sie vorgehen wollen, weil Sie ­gefälschte Schecks eingelöst haben. Unter Umständen können Sie mit einer Anzeige auch weitere potenzielle Opfer schützen.

App warnt vor Internetbetrug

Onlineshopper aufgepasst: Ein Anbieter oder ein besonders güns­tiges Schnäppchen kommt Ihnen spanisch vor? Auf der Website der Watchlist Internet können Sie aktuelle Meldungen über die neuesten Tricks nachlesen. Noch einfacher geht es mit der kostenlosen Smartphone-App. Mit der Benachrichtigungsfunktion sind Sie vorgewarnt und immer bestens informiert. Die Watchlist-Internet-App können Sie gratis im Apple App Store und im Google Play Store herunterladen. Die App liefert auch eine Liste von Fake-Shops, bietet eine Suchfunktion zu älteren Beiträgen und die Möglichkeit, betrügerische Websites ganz einfach und unkompliziert zu melden. Ein eigener Bereich informiert über unseriöse Immobilienplattformen und deren Tricks.

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