Betroffene macht anderen Patienten Mut
Auch ich bin eine Betroffene – seit August 1973. Ich leide wirklich mit frisch Tinnitus-Betroffenen mit, weil ich weiß, welch enormen seelischen Belastungen so ein Mensch ausgesetzt ist. Ich fiel in ein tiefes Loch, als mir der HNO-Arzt im AKH sagte, mit dem Leiden müsse ich halt jetzt leben. Ich bekam für die erste Zeit Antidepressiva verschrieben.
Rat vom Hausarzt: "Leb mit ihm"
Ich glaube, ich hätte diese erste Zeit nicht überlebt. Erst als mir unser alter Hausarzt in Steyr sagte: „Mädchen, versuche den Tinnitus zu ignorieren und lebe mit ihm, es bleibt dir nichts anderes übrig!“, wurde es besser. Aber es hat jahrelang gedauert, bis ich mich mit ihm arrangieren konnte. Es sind freilich manche Situationen sehr unangenehm, etwa bei Stress oder windigem Wetter. Aber im Normalfall nehme ich ihn fast nicht mehr wahr. Außer wenn ich davon rede oder lese – dann höre ich das Geräusch wieder.
Größere Aufmerksamkeit nötig
Ich bin auch mit Rad und Auto unterwegs, auch Schifahren ist kein Problem. Man muss halt mehr schauen und aufpassen. Darum möchte ich jedem Tinnitus-Patienten Mut machen, dass man damit leben kann – die Gewöhnung dauert halt unter Umständen jahrelang.
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