Lärm macht erwiesenermaßen krank. Er kann das Hörvermögen mindern, Stress erzeugen, das Risiko für Herzinfarkte erhöhen und bei Kindern sogar die geistige Entwicklung beeinflussen. Einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge führt Verkehrslärm in Westeuropa jedes Jahr zu einem Verlust von einer Million gesunden Lebensjahren. Die Investition in Ohrstöpsel, die vor Lärm schützen, ist also gut angelegtes Geld.
13 Ohrstöpsel im Test
Gemeinsam mit der Stiftung Warentest haben wir 13 Produkte für den privaten Gebrauch getestet. Das hört sich einfacher an, als es ist. Gute Ohrstöpsel sollen nicht einfach nur für Ruhe sorgen, ihre Aufgabe ist wesentlich komplexer. So sollen störende Geräusche nur gedämmt, aber nicht komplett ausgeblendet werden. Der Alarm eines Rauchmelders, das Weinen eines Kindes oder das Klingeln eines Weckers soll nämlich sehr wohl hörbar bleiben. Neben den Dämmeigenschaften ist auch die Handhabung ein entscheidendes Qualitätsmerkmal. Der Stöpsel muss sich der Anatomie des Ohres anpassen und deshalb einigermaßen flexibel sein, denn kein Gehörgang gleicht dem anderen. Bei vielen Menschen sind die Ohren sogar rechts und links unterschiedlich geformt.
Schalldämmung, Tragekomfort, ...
In diesem KONSUMENT-Test finden Sie die Ergebnisse von 13 Ohrstöpsel. Gemeinsam mit der Stiftung Warentest prüften wir die Modelle auf wesentliche Parameter wie Schalldämmung, Tragekomfort, Handhabung, Schadstoffe und Kennzeichnung.
Die besten Ohrstöpsel
Wie gut sind Ohrstöpsel? Unabhängige Tester:innen prüften und bewerteten 13 exemplarisch ausgewählte Gehörschutzstöpsel unterschiedlicher Bauart zum Schutz vor Lärm für den privaten Gebrauch – mit unterschiedlichen deklarierten Anwendungsbereichen.
Um das große Angebot abzudecken, wählten wir für unseren Test Vor-Ohr-Stöpsel aus formbarem Silikon oder Wachs, In-Ohr-Stöpsel aus Schaumstoff in Kegel- oder Zylinderform, In-Ohr-Stöpsel im Lamellen- oder Kappendesign aus flexiblem Kunststoff.
Diese Marken sind in unserem Test enthalten:
- Alpine SleepDeep
- BioEars Hygienischer Ohrschutz
- DM Mivolis Ohrstöpsel
- Hansaplast Lärmstopp
- Happy Ears Ocean Plastics Discovery Pack
- Mack's Pillow Soft Earplugs
- ...
- Noton Classic
- Ohropax Classic
- Ohropax Gute Nacht
- Ohropax Soft
- Sanohra Max
- Schallwerk Sleep+
- SonicShop SweetDreams
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Gehörschutz Testsieger
Welcher Gehörschutz ist der beste? Wir wollten vor allem wissen, wie gut die Produkte den Schall dämmen, ob sie sich im Ohr störend anfühlen, wie gut sie sich anwenden lassen und welche Schadstoffe in ihnen stecken. Zudem kontrollierten wir die Kennzeichnung auf der Verpackung.
Welche Produkte sind die Testsieger? Sortieren Sie unsere Testtabelle etwa hinsichtlich der Testkriterien Schalldämmung, Tragekomfort, Handhabung und Schadstoffe.
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KONSUMENT-Tipps
- Temporärer Lärmschutz: Zum Schutz vor temporären Lärmquellen, sei es Baustellenlärm oder etwa beim Rockkonzert sind die Stöpsel sinnvoll, um Lärmspitzen abzufedern. Auch wenn zu laute Gespräche im Großraumbüro die Konzentration stören oder wenn im Hotelzimmer die Klimaanlage die ganze Nacht dröhnt, ist gegen Ohrstöpsel nichts einzuwenden. Sie sollten allerdings nicht zur Dauerlösung werden. Wichtig ist auch, dass nicht alle Umweltgeräusche ausgeblendet werden.
- Nicht zu häufig tragen: Wenn man jede Nacht mit Ohrstöpseln schläft, beziehungsweise sie auch tagsüber häufig nutzt, kann man auf Dauer geräuschempfindlicher werden. Im schlimmsten Fall hat man dann das Gefühl, dass es ohne Schallschutz nicht mehr geht. Leidet man unter Tinnitus kann es auch sein, dass man die Geräusche in den Ohren mit Stöpseln verstärkt wahrnimmt. Das kann dann den Schlaf stören. Wenns ums Schnarchen geht, sollte die Ursache dafür ärztlich abgeklärt werden.
- Richtig einsetzen: Wenn man die Stöpsel zu tief in den Gehörgang drückt, kann es vorkommen, dass man diesen mit verstopft. Das kann zu Entzündungen führen. Personen mit engen, gebogenen oder flachen Gehörgängen können sich selbst verletzen, wenn sie beim Anwenden von Lamellen- und Kappenstöpseln nicht achtsam sind. Bei diesen Modellen sollte man auch darauf achten, dass sie nicht beschädigt sind.
- Verschiedene Modelle: Bei Vor-Ohr-Stöpseln besteht wenig Gefahr. Schaumstoffstöpsel härten mit der Zeit aus und sind dann nicht mehr weich und formbar und können das Ohr verletzen. Deswegen sollte man sie nicht öfter als fünf bis sechs Mal benutzen. Auch weiche Lamellenstöpsel werden mit der Zeit hart und sind nicht mehr flexibel. Das kann ebenfalls zu Verletzungen führen. Ein weiteres Gesundheitsrisiko sind verschmutzte Stöpsel, durch die Krankheitserreger in den Gehörgang gelangen können.
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So haben wir getestet
Wir haben gemeinsam mit der Stiftung Warentest 13 exemplarisch ausgewählte Gehörschutzstöpsel unterschiedlicher Bauart zum Schutz vor Lärm für den privaten Gebrauch – mit unterschiedlichen deklarierten Anwendungsbereichen getestet. Um das große Angebot abzudecken, wählten wir für unseren Test Vor-Ohr-Stöpsel aus formbarem Silikon oder Wachs, In-Ohr-Stöpsel aus Schaumstoff in Kegel- oder Zylinderform, In-Ohr-Stöpsel im Lamellen- oder Kappendesign aus flexiblem Kunststoff.
Schalldämmung: 16 Manner und Frauen ohne Hörbeeinträchtigung testeten die Schalldämmung im Labor. Gab es verschiedene Stöpselgrößen in der Packung, wählten sie die für sie beste Passform. Sie setzten die Stöpsel gemäß der Gebrauchsanleitung ein. Jede Versuchsperson testete jeden Stöpsel in zufälliger Reihenfolge. Die Testumgebung war ruhig (schallarmer Raum mit diffusem Schallfeld). Alle Personen wurden mit einem Rauschsignal über sieben Frequenzstufen von niedrig über mittel bis hoch (125 Hertz bis 8 Kilohertz) mit und ohne Stöpsel beschallt, je ein Audiogramm der Hörschwellen wurde erstellt. Daraus berechneten wir für jede Person und jeden Ohrstöpsel die individuelle Schalldämmung für jede Frequenz sowie die durchschnittliche Schalldämmung über alle Frequenzen. Die Ergebnisse wurden je einer von fünf Bewertungsstufen (Schalldämmung von unter 5 Dezibel bis über 25 Dezibel) zugeordnet und daraus die Gesamtbewertung für alle 16 Personen abgeleitet. Zusätzlich ermittelten wir die durchschnittliche Schalldämmung jedes Produkts über alle Frequenzen an einem künstlichen Ohr.
Tragekomfort: Die 16 Personen beurteilten mittels eines Fragebogens für jeden Gehörschutz den Tragekomfort – etwa Druck- und Fremdkörpergefühl – nach 15 Minuten, 3 Stunden und nach nächtlichem Schlafen.
Handhabung: Die Versuchspersonen beurteilten mittels Fragebogen, wie sich die Verpackungen öffnen, der Gehörschutz einsetzen und entfernen ließ; gegebenenfalls, wie sich die Stöpsel laut Gebrauchsanleitung reinigen ließen.
Schadstoffe: Wir untersuchten die Produktbestandteile mit längerem Hautkontakt im Ohr auf polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Phthalat-Weichmacher, kurz- und mittelkettige Chlorparaffine, Schwer- und Halbmetalle, Organozinnverbindungen sowie die Schaumstoffstöpsel auf Formamid.
Kennzeichnung: Wir prüften, ob Verpackung und Gebrauchsanleitung Anforderungen an die Kennzeichnung einhielten, etwa Warnhinweise und Infos zur Schalldämmung, zum Einsetzen und Entfernen der Stöpsel, zur Wiederverwendbarkeit, Lebensdauer und zur Hygiene. Drei Expert:innen prüften die Produktinformationen auf der Verpackung und in der Gebrauchsanleitung auf Übersichtlichkeit, Verständlichkeit und Leserlichkeit.
Abwertungen: Abwertungen fuhren dazu, dass sich Produktmangel verstärkt auf das Testurteil auswirken. Folgende setzten wir ein: Lautete die Note für Schalldämmung weniger zufriedenstellend, wurde das Testurteil um eine halbe Note abgewertet. Lautete die Note für Schadstoffe weniger zufriedenstellend, konnte das Testurteil maximal eine Note besser sein, lautete die Note nicht zufriedenstellend, konnte das Testurteil nicht besser sein.
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